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# taz.de -- Nach Attacke auf Schriftsteller: Rushdie ist wieder ansprechbar
> Salman Rusdie wird nicht mehr beatmet. Der britische Premier-Kandidat
> Sunak fordert Sanktionen gegen den Iran. Der PEN ernennt Rushdie zum
> Ehrenmitglied.
Bild: Wurde schwer bei einer Messerattacke verletzt: Schriftsteller Salman Rush…
Mayville/London/Berlin ap/dpa | Der bei [1][einem Angriff schwer verletzte
Autor Salman Rushdie] ist nach Angaben seines Agenten nicht mehr an ein
Beatmungsgerät angeschlossen und spricht wieder. Andrew Wylie nannte am
Samstag keine weiteren Details. Wylie hatte am Freitagabend angegeben, der
75-jährige Rushdie sei an der Leber und an Nerven in einem Arm verletzt
worden. Zudem werde er ein verletztes Auge wahrscheinlich verlieren.
Der mutmaßliche Angreifer, ein 24-Jähriger aus dem US-Staat New Jersey,
wies vor Gericht den Vorwurf zurück, er habe am Freitag im US-Staat New
York versucht, Rushdie zu töten. Das Gericht ordnete an, dass der
Beschuldigte Hadi M. in Untersuchungshaft bleibt. Eine Freilassung gegen
Kaution wurde ausgeschlossen.
Staatsanwalt Jason Schmidt sagte, M. habe den Angriff auf den
Schriftsteller geplant. Er habe sich ein Ticket für die Veranstaltung
besorgt, auf der Rushdie sprechen wollte, und sei einen Tag zuvor mit einem
gefälschten Ausweis angereist. „Dies war ein gezielter, unprovozierter, im
Voraus geplanter Angriff auf Herrn Rushdie“, sagte Schmidt. Es wurde noch
ermittelt, ob es nur einen Verdächtigen gibt.
## Todesdrohungen seit 30 Jahren
Gegen Rushdie gibt es seit mehr als 30 Jahren Todesdrohungen wegen seines
Romans „Die satanischen Verse“. Der frühere iranische Revolutionsführer
Ajatollah Chomeini hatte mit einer Fatwa zur Tötung des Autors aufgerufen.
Viele Muslime halten es für blasphemisch. Durch den Angriff auf Rushdie
stieg das Interesse an dem Buch. Bei Amazon.com lag es am Samstagnachmittag
auf Platz 13 der Bestseller-Liste.
US-Präsident Joe Biden teilte am Samstag mit, er und seine Frau Jill seien
über den Angriff auf Rushdie schockiert. „Salman Rushdie – mit seinen
Einblicken in die Menschlichkeit, seinem einzigartigen Gespür für die
Erzählung, mit seiner Weigerung, sich einschüchtern oder zum Schweigen
bringen zu lassen – steht für essenzielle, universelle Ideale“, gab Biden
an. „Wahrheit. Mut. Widerstandskraft. Die Fähigkeit, ohne Angst Ideen zu
teilen. Das sind die Bausteine jeder freien und offenen Gesellschaft.“
## Forderung nach Sanktionen und Solidarität
Der britische Premier-Kandidat Rishi Sunak hat Sanktionen gegen den Iran
gefordert. Sunak sagte dem Telegraph (Sonntag), der Angriff müsse ein
„Weckruf für den Westen“ sein und spreche dafür, die iranische
Revolutionsgarde als Terrororganisation einzustufen. Man müsse sich
außerdem fragen, ob eine potentielle Einigung mit Iran im Atomstreit
„möglicherweise in einer Sackgasse angekommen“ sei.
Auch der Schriftstellerverband PEN in Deutschland hat erneut seine
Solidarität mit dem angegriffenen Autor Salman Rushdie bekundet. „Als
Zeichen unserer Solidarität mit diesem mutigen Kämpfer für die Freiheit des
Wortes ernennt das Präsidium des PEN-Zentrums Deutschland Salman Rushdie
zum Ehrenmitglied“, sagte Claudia Guderian, Generalsekretärin des PEN
Deutschland, laut Mitteilung vom Sonntag.
Auch der 73-jährige Moderator der Veranstaltung mit Rushdie, Henry Reese,
wurde bei dem Angriff verletzt. Er erlitt nach Polizeiangaben eine
Verletzung im Gesicht und wurde nach einer Behandlung aus dem Krankenhaus
entlassen.
14 Aug 2022
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