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# taz.de -- Ausbildung in Berlin und Brandenburg: Azubis dringend gesucht
> 16.000 freie Ausbildungsplätze melden die Unternehmensverbände
> Berlin-Brandenburg zwei Monate vor Beginn des Ausbildungsjahrs.
Bild: Landschaftsgärtner:innen-Ausbildung in Brandenburg
berlin taz | Zwei Monate vor dem Beginn des Ausbildungsjahres am 1.
September zeigen sich die [1][Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg]
bezüglich des Angebots auf dem Ausbildungsmarkt in den beiden Bundesländern
optimistisch. Der stellvertretende Geschäftsführer Alexander Schirp
informierte bei einem Pressetermin, dass bis Mai 2022 schon über 26.000
Ausbildungsplätze an die Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden, ein
Anstieg von rund zehn Prozent gegenüber den beiden Vorjahren. Die
Bewerber:innenzahlen verharrten allerdings weiterhin auf dem
pandemiebedingt niedrigen Niveau. Deswegen seien derzeit noch mehr als
16.000 Stellen unbesetzt, sagte Schirp, der die Schüler:innen
aufforderte, sich noch vor Beginn der Ferien zu bewerben.
So solle auch in der Berufsorientierung auf weniger beliebte Jobs
hingewiesen werden, um die Lücken beispielsweise im Verkauf oder in der
Pflege zu füllen, so Schirp. Dabei machte er die Pflegebranche für das
immer noch zu geringe Interesse potentieller Azubis mitverantwortlich, da
die Probleme des Berufs von ihr überbetont würden, trotz der Fortschritte
bei Entlohnung und Arbeitszeit. Dass diese Verbesserungen unter anderem
durch den [2][Streik der Berliner Krankenhausbewegung] 2021 gegen die
Arbeitgeberseite durchgesetzt wurden, blieb unerwähnt.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind neben der Berufsberatung für
den Senat auch Praktika ein wichtiger Baustein. Die
Senatsbildungsverwaltung teilte mit, dass zuletzt [3][1.000
Schüler:innen ihre pandemiebedingt ausgefallenen Praktika nachholen
konnten], eine Nachholquote von immerhin einem Drittel. Auch die
Unternehmensverbände sehen Praktika als wichtiges Mittel, um
Schüler:innen in die Berufe zu bringen. Kritisch äußerte sich Schirp
hingegen zu der im Koalitionsvertrag anvisierten Ausbildungsplatzabgabe,
die die Unternehmen dazu bringen soll, mehr Ausbildungsplätze anzubieten.
Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hatte dieses Instrument
zuletzt mit dem mangelnden Angebot an Ausbildungsberufen, die für den
Klimaschutz wichtig sind, in Verbindung gebracht.
Im Gegensatz dazu ist laut Schirp sowohl bei den Praktika als auch bei
Ausbildungsstellen Flexibilität auf Seiten der Azubis gefragt, die aufgrund
des Stellenüberschusses in Brandenburg längere Anfahrtszeiten in Kauf
nehmen sollten. Statt eines Studiums könne der Weg direkter in die
Unternehmen führen. Von den zum Pressegespräch geladenen Schüler:innen
wollten jedoch nach eigenen Aussagen alle erst einmal ihr Abitur machen. Ob
die Appelle gegen den Fachkräftemangel helfen werden, bleibt also
abzuwarten.
29 Jun 2022
## LINKS
[1] https://www.uvb-online.de/
[2] /Berliner-Krankenhausbewegung/!5807315
[3] https://www.berlin.de/sen/bjf/service/presse/pressearchiv-2022/pressemittei…
## AUTOREN
Friedemann Melcher
## TAGS
Auszubildende
Fachkräftemangel
Azubis
Duale Ausbildung
Pflegekräftemangel
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