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# taz.de -- Smartphone-Banking boomt: Die Filiale hat ausgedient
> Eine neue Studie zeigt: Die Deutschen erledigen ihre Bankgeschäfte
> inzwischen mehrheitlich mit dem Smartphone.
Bild: Als der Schalter noch der Ort für Bankgschäfte war, BRD 1971
Berlin taz | Bankgeschäfte verlagern sich zunehmend auf das Smartphone. Die
klassische Bankfiliale wird dagegen zum Auslaufmodell, wie eine
repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt. Eine vernünftige,
leicht zu bedienende App ist der Mehrheit wichtiger als das Filialnetz oder
Beratung am Schalter. „Corona hat dem Online-Banking einen kräftigen Schub
gegeben“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wer während der Pandemie
erstmals Online-Banking nutzte, bleibt ihm zumeist auch nach dem Ende von
Lockdown und Corona-Beschränkungen treu.“
41 Prozent der Bundesbürger betreten inzwischen nach eigener Aussage keine
Bankfiliale mehr. 2018 waren es nur 29 Prozent. Die Zahl derer, die
zumindest ab und an noch eine Filiale aufgesucht haben, ist erstmals seit
2018 unter die 50-Prozent-Marke gefallen. Überwiegend in einer Filiale
schauen demnach 12 Prozent der Bankkunden vorbei. Das sind vor allem die
Älteren: [1][Nur jeder dritte der Generation über 65 Jahre nutzt
Online-Banking.] Alle anderen setzen fast vollständig auf Geldgeschäfte per
Computer oder Smartphone.
Online-Banking hat sich also weitgehend durchgesetzt. Die Deutschen nutzen
vor allem das Smartphone, um den Kontostand abzufragen, oder Geld zu
überweisen. 67 Prozent der Befragten greifen für Bankgeschäfte zum Telefon,
im vergangenen Jahr waren es 64 Prozent. Die Mehrheit (82 Prozent) nutzt
allerdings immer noch einen Laptop. Auch Tablets und Desktop-Rechner sind
noch in Gebrauch, letztere aber immer seltener – die Kunden sind offenbar
auch bei der Wahl der Rechner immer mobiler.
Wenig überraschend wird Online-Banking für die wichtigsten Aufgaben eines
Kontos genutzt: Kontoabfrage, Überweisungen und Verwaltung von
Daueraufträgen. [2][Vorsichtig sind die Deutschen bei Kreditverträgen]. Nur
15 Prozent schließen sie online ab. Ihre Anlagen verwalten nur 33 Prozent
online, Finanzberatung nutzen nur 28 Prozent.
## Immer unzufriedener mit persönlicher Beratung
Das könnte auch an der Qualität liegen. Mit der persönlichen Beratung vor
Ort sind nur 52 Prozent der Befragten zufrieden gewesen. Die
Telefonberatung schnitt mit 64 Prozent besser ab. Bei digitalen
Beratungswegen wie E-Mail (56 Prozent) oder Textchat (42 Prozent) sind die
Werte ebenfalls ausbaufähig. „Die hohe Unzufriedenheit mit der
Beratungsqualität sollte den Anbietern zu denken geben“, sagte
Bitkom-Präsident Berg. Er glaubt, digitale Lösungen ermöglichten es
grundsätzlich, Beratung stärker zu individualisieren und ortsungebunden
anzubieten. „Dieses Potenzial muss stärker genutzt werden.“
Bei der Wahl der Bank orientieren sich die Deutschen vor allem an der Höhe
der Gebühren, der Höhe der Einlagensicherung und der Zahl kostenlos
nutzbarer Geldautomaten (alle Werte über 90 Prozent). Wichtig sind auch
eine benutzerfreundliche App (74 Prozent) und ein breites Angebot im
Online-Banking (69 Prozent).
31 May 2022
## LINKS
[1] /Soziale-Ausgrenzung-bei-Digitalisierung/!5831441
[2] /IT-Experte-ueber-mobiles-Online-Banking/!5625490
## AUTOREN
Björn Hartmann
## TAGS
Smartphone
Banken
Digitalisierung
Online
Organisierte Kriminalität
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Internet
Banken
Schwerpunkt Coronavirus
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