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# taz.de -- Brandanschlag auf linkes Wohnprojekt: Brandanschlag auf Hausprojekt
> Unbekannte haben ein Feuer im Hinterhof der Grünberger 73 in
> Friedrichshain gelegt. Die Polizei prüft einen rechtsextremen
> Hintergrund.
Bild: In der Nähe des Tatortes: Grünberger Straße in Berlin-Friedrichshain
Berlin taz | Auf das linke Hausprojekt Grünberger 73 in Friedrichshain
wurde offenbar ein Brandanschlag verübt. Am Montagmorgen gegen 6 Uhr
bemerkten die Bewohner*innen, dass das Müllhaus im Hinterhof in Flammen
stand. „Die Flammen gingen bis zum dritten Stock“, berichtet die Bewohnerin
Sam Kowalski der taz. Nach etwa einer Stunde habe die Feuerwehr den Brand
löschen können. „Es wurde zum Glück niemand verletzt“, so Kowalski. Nur
umstehende Fahrräder und Bäume hätten Schaden genommen. „Leider müssen wir
von einem Brandanschlag ausgehen“, teilten die Bewohner*innen am
Mittwoch mit.
Auch die Polizei gehe von vorsätzlicher Brandstiftung aus, sagte eine
Sprecherin der taz. Zwar seien der genaue Tathergang und die Brandursache
noch unklar, das Brandkommissariat, das in dem Fall ermittele, stehe jedoch
in engem Kontakt mit dem polizeilichen Staatsschutz. Das Fachdezernat für
Politisch motivierte Kriminalität (PMK) des Landeskriminalamtes prüfe
derzeit, ob der Brandanschlag dem Bereich rechtsextremistisch motivierter
Straftaten zuzuordnen sei. Hinweise auf Tatverdächtige gebe es aktuell
nicht.
„Wir sind ein linkes Hausprojekt, ich kann mir schon vorstellen, dass es
eine politisch motivierte Tat war“, sagt Kowalski. In dem vierstöckigen
Altbau am Boxhagener Platz leben rund 70 Menschen, darunter viele Kinder.
Im Vorderhaus befindet sich der Stadtteilladen Zielona Gora und
verschiedene andere Projekte. Die Grünberger 73 war Anfang 1990 im Zuge der
Hausbesetzungsbewegung in Ost-Berlin besetzt worden. 1992 folgte die
Legalisierung, [1][2004 kauften die Bewohner*innen das Haus über das
Mietshäusersyndikat].
## Weitere Brandstiftungen im nahen Umfeld
Im direkten Umfeld des Hausprojekts gab es in den vergangenen Wochen drei
weitere Brandstiftungen, etwa vor einer nahe gelegenen Kneipe. Ob es einen
Zusammenhang zum Brandanschlag gegen die Grünberger 73 gibt, werde derzeit
geprüft, so die Polizei.
Einschüchtern lassen wollen sich die Bewohner*innen nicht. „Das war
schon sehr gefährlich und wir waren geschockt, jetzt müssen wir den Schaden
beseitigen und Nachbar*innen und andere Hausprojekte warnen“, sagt Sam
Kowalski.
1 Jun 2022
## LINKS
[1] /Hausbesetzer-Mieter-Eigentuemer/!654757/
## AUTOREN
Marie Frank
## TAGS
Hausprojekt
Brandanschlag
Rechte Gewalt
Mietshäusersyndikat
Liebig34
Rigaer94
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