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# taz.de -- Konflikt im Jemen und Saudi-Arabien: Huthi-Rebellen attackieren Öl…
> Der Angriff jemenitischer Huthi-Rebellen hat einen Großbrand im
> saudischen Dschiddah ausgelöst. Saudi-Arabien reagiert mit Luftschlägen
> am Roten Meer.
Bild: Die Attacke verursachte einen Großbrand nahe der Formel-1-Rennstrecke vo…
Dschiddah afp/ap | Die Huthi-Rebellen im Jemen haben [1][erneut mehrere
Ziele] im Nachbarland Saudi-Arabien attackiert. Der Angriff auf eine Anlage
des saudiarabischen Ölkonzerns Aramco in Dschiddah löste einen Großbrand
nahe der Formel-1-Rennstrecke in der Stadt aus, auf der am Sonntag der
Große Preis von Saudi-Arabien stattfinden soll. Die USA und Deutschland
verurteilten die Angriffe der Rebellen. Die von Saudi-Arabien geführte
Militärkoalition flog in der Nacht zum Samstag Vergeltungsangriffe im
Jemen.
Über der Öl-Anlage in Dschiddah stieg eine riesige Rauchwolke auf. Der
Angriff ereignete sich während des freien Trainings für das
Formel-1-Rennen. Der Geschäftsführer der Rennserie, Stefano Domenicali,
informierte die Teamchefs und Fahrer bei einem vierstündigen Krisentreffen
darüber, dass „das Rennwochenende wie geplant fortgesetzt wird“, wie ein
Sprecher sagte.
Nach Angaben eines Sprechers der von Riad angeführten Militärkoalition im
Jemen, Turki al-Maliki, führten die Huthi-Rebellen insgesamt 16 Angriffe
auf Ziele in Saudi-Arabien aus und attackierten unter anderem ein Kraftwerk
und mehrere Öl-Anlagen. Das Feuer in Dschiddah sei unter Kontrolle gebracht
worden, sagte al-Maliki.
Die Huthi-Rebellen erklärten, sie hätten bei der Angriffsserie mit Raketen
und Drohnen auch mehrere „wichtige Einrichtungen“ in der Hauptstadt Riad
attackiert.
## Saudi-Arabien reagiert mit Luftangriffen
Mit ihren Angriffen auf Öl-Anlagen versuchten die Huthis, „den Nerv der
Weltwirtschaft zu treffen“, sagte al-Maliki. [2][Saudi-Arabien ist der
größte Öl-Exporteur] der Welt. Ein Vertreter des saudischen
Energieministeriums warnte am Freitag vor der Bedrohung, die diese Angriffe
„für die Sicherheit der weltweiten Ölversorgung“ darstellten. Die Angriffe
wurden nach Angaben Riads von Sanaa, der von den Rebellen gehaltenen
jemenitischen Hauptstadt, und Hodeida aus ausgeführt.
Als Reaktion darauf flog die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition am
frühen Samstag Luftangriffe „gegen Bedrohungsquellen in Sanaa und Hodeida
am Roten Meer“, zitierte die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA
auf Twitter Koalitionssprecher Turki al-Malki. Nach Angaben der
schiitischen Huthi-Rebellen wurden mindestens sieben Personen getötet und
drei weitere verletzt, darunter auch Frauen und Kinder.
Im Internet verbreitete Bilder zeigten Flammen und Rauchwolken über Sanaa
und Hudeida. Das Medienbüro der Huthis erklärte, die Angriffe hätten
Gebäude für Wachpersonal einer Sozialversicherung getroffen. Beweise legte
das Büro nicht vor und lies auch keine Journalisten zum Schauplatz des
Geschehens. In Hudeida seien Ölanlagen getroffen worden, hieß es weiter.
Dies sei ein Verstoß gegen den 2018 für die Stadt geschlossenen
Waffenstillstand. Auch die nahe gelegene Hafenstadt Port Salif sei
bombardiert worden. Koalitionssprecher Al-Malki war für eine Stellungnahme
dazu zunächst nicht zu erreichen.
## Bisher 380.000 Tote im Jemen-Krieg
Die USA bezeichneten die jüngsten Angriffe am Freitag als „inakzeptabel“.
„Wir werden weiterhin mit unseren saudiarabischen Partnern
zusammenarbeiten, um ihre Verteidigungssysteme zu stärken, während wir auf
eine dauerhafte Lösung zur Beendigung des Konflikts im Jemen hinarbeiten“,
sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.
Auch das Auswärtige Amt verurteilte die Angriffe der Huthis „auf das
Schärfste“. Die erneuten Attacken „verletzen das humanitäre Völkerrecht …
untergraben die regionale Stabilität, indem sie eine weitere Eskalation
provozieren. Angriffe auf zivile Ziele sind durch nichts zu rechtfertigen“,
erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums in Berlin.
Die jemenitische Miliz nimmt regelmäßig Ziele im Nachbarland ins Visier. Am
vergangenen Wochenende attackierten die Rebellen ein Ölterminal in Dschasan
sowie eine Gasanlage und eine Ölraffinerie in der am Roten Meer gelegenen
Industriestadt Janbu. Die Raffinerie musste ihre Produktion vorübergehend
reduzieren.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den
Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten
unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den vom Iran
unterstützten Huthi-Rebellen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben
bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten.
26 Mar 2022
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