# taz.de -- Gewerkschaftsabend in der Volksbühne: „Ohne uns geht nix!“ | |
> Im Theater treffen sich Gewerkschaftsmitglieder der Berliner | |
> Krankenhausbewegung. Auch nach Abschluss der Tarifverträge hört der Kampf | |
> nicht auf. | |
Bild: Gewerkschafter der Berliner Krankenhausbewegung trafen sich in der Volksb… | |
BERLIN taz | Es ist drei Monate her, dass die Tarifverträge der Berliner | |
Krankenhausbewegung ausgehandelt wurden. Doch viele Probleme bestehen immer | |
noch. Grund genug für Ver.di, zu einer Mitgliederversammlung mit | |
kulturellen Rahmenprogramm in die Volksbühne einzuladen. Mit der | |
Ausstrahlung eines Kurzfilms und jeder Menge Forderungen an die Politik | |
will die Gewerkschaft auf die Missstände aufmerksam machen. Auch werden an | |
diesem Abend unter anderem Kandidat*innen für die nächsten | |
Aufsichtsratswahlen nominiert und innergewerkschaftliche Funktionen neu | |
gewählt; jedoch unter Ausschluss von Pressevertreter*innen. | |
Es ist eine ausgelassene Stimmung, die sich in den mit Transparenten und | |
Infoflyern geschmückten Vorräumen der Volksbühne ausbreitet. Bei gratis | |
bereitgestellten Snacks und Getränken unterhalten sich die Gäste rege. Eine | |
Frau mittleren Alters, angestellt im Labor Berlin, erzählt, dass sie sich | |
freut, wieder auf all die Leute zu treffen, mit denen sie im letzten Jahr | |
so viel erreicht und erlebt hat. Doch sie ist auch wütend, denn trotz der | |
erfolgreichen Verhandlung wird ein Großteil ihrer Kolleg*innen immer | |
noch nicht nach Tarifvertrag entlohnt. Ein älterer Herr, im Forum für | |
Senioren beschäftigt, berichtet das Gleiche. | |
Bevor der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung* produzierte Kurzfilm gezeigt | |
wird – es geht um den Kampf der Berliner Krankenhausbewegung und ihren | |
mahnenden Appell „Ohne uns geht nix!“ –, sollten eigentlich vor ab noch e… | |
paar einführende Worte der Senatorin Katja Kipping folgen. Doch weder | |
Kipping noch die ebenfalls eingeladene Senatorin Ulrike Gote sind an diesem | |
Abend vertreten. Auf Nachfrage erklärt die Senatsverwaltung für | |
Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, die Senatorin und all ihre | |
Vertreter*innen, „mussten wegen kurzfristigen Abstimmungsbedarfs zum | |
Ukraine-Krieg und den Auswirkungen auf Berlin leider absagen“. Die | |
Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ließ Senatorin | |
Kipping aus den gleichen Gründen entschuldigen. | |
Auch die Überbelastung der Notaufnahmestationen ist noch kein vollständig | |
gelöstes Problem. Lisa Sommer, eine der beiden Sprecherinnen der [1][Aktion | |
Notaufnahme retten], steht mit ihrer Mitaktivistin Stella Merendino auf der | |
Bühne und berichtet von ihrer letzten Schicht: Sie kümmerte sich um drei | |
Schwerverletzte gleichzeitig und das sei bei weitem kein Einzelfall. | |
Eine der wichtigsten Forderungen des Abends: Um auf dieses Probleme | |
aufmerksam zu machen, werden nun bis zum 31. Mai alle unterbesetzten | |
Schichten in einem Meldesystem vermerkt und anschließend in Form eines | |
„Berliner Gesundheitsatlas zur Einhaltung der Personalbesetzung“ der | |
Landesregierung präsentiert. | |
* Der Kurzfilm wurde nicht, wie es in diesem Text zuvor hieß, von René | |
Pollesch produziert. | |
2 Mar 2022 | |
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[1] https://twitter.com/AktionZNAretten | |
## AUTOREN | |
Julian Csép | |
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