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# taz.de -- Werder Bremen gegen den Hamburger SV: Nordderby fast wie immer
> Werder Bremen gewinnt ein spannendes Spiel gegen den HSV mit 3:2 und ist
> wieder Tabellenführer. Der Aufstieg ist für beide Clubs realistisch.
Bild: Da half auch kein Ziehen und Zerren: Der HSV hat das Nordderby verloren
Bremen taz | Wenn auf eines in diesen unsicheren Zeiten Verlass ist, dann
sind es die Rituale eines Nordderbys zwischen dem [1][HSV] und [2][Werder
Bremen]. An ihnen ändern weder zwei Abstiege noch eine Pandemie etwas. Die
Zeitungen holen schon Tage vorher fast jeden vor die Kamera, der jemals bei
Grün-Weiß gegen Rot-Weiß mitgewirkt hat. Und die Fanlager kramen am
Spieltag ihre über Generationen tradierten Spottgesänge aus der Kiste. In
Bremen verabschiedeten bereits am Samstag 2.000 Fans den Mannschaftsbus
Richtung A1.
Zusätzliche Brisanz erhielt das Spiel dadurch, dass es das erste Mal seit
den legendären vier Spielen in neunzehn Tagen 2009 wieder ein Spitzenspiel
war. Dabei störte niemand, dass das Ganze in der 2. Liga stattfand. Im
Gegenteil: Der spannende Kampf um Titel und Aufstieg, der mindestens noch
bis Platz sieben reicht, hebt sich wohltuend von der Langeweile an der
Bundesliga-Spitze ab. Das Spiel selbst wurde den hochgesteckten Erwartungen
vom Beginn bis in die hitzige Schlussphase gerecht.
Vor erstmals wieder 25.000 Zuschauer: innen brachen die Werder-Spieler die
erste Euphoriewelle, die die Fans der Nordtribüne im Volksparkstadion übers
Feld schickten, schnell. Minutenlang schnürten sie den HSV in der eigenen
Hälfte ein, indem alle vier Offensivkräfte die Laufwege im HSV-Aufbau
aggressiv zustellten und Fehler erzwangen. Das führte zu einem schnellen
1:0 nach 10 Minuten, als Schiedsrichter Daniel Siebert nach Videobeweis auf
ein Handspiel von Jonas Meffert entschied und Marvin Ducksch den fälligen
Strafstoß sicher einschob.
Auch nach der Führung blieb Werder die gefährlichere Mannschaft, der es
nach Ballgewinnen immer wieder gelang, schnell in die Spitze vorzustoßen.
In der Folge vergaben die Werderaner mehrere Großchancen, darunter zwei
hundertprozentige durch Leonardo Bittencourt und Ducksch, die Torwart
Daniel Heuer Fernandez aus kurzer Entfernung parierte.
## Noch ein Elfmeter
Der Chancenwucher schien sich unmittelbar nach Wieder-Anpfiff zu rächen,
als Meffert fünf Meter vor dem Tor frei an den Ball kam und den Ausgleich
erzielte. Kurz darauf hatte der Videoschiedsrichter seinen zweiten großen
Auftritt und entschied erneut auf ein Hamburger Handspiel im Strafraum,
diesmal durch Bakery Jatta. Der zweite Teil der Bremer Doppelspitze, Niclas
Füllkrug, trat zum Strafstoß an und brachte die Bremer wieder in Führung.
Ihr aggressives Pressing hielten die Bremer allerdings nicht weiter durch,
wodurch sich das Spiel immer weiter in ihre Hälfte verlagerte und
HSV-Torwart Fernandez wie gewohnt ins Aufbauspiel eingebunden wurde.
In die bis dahin stärkste Phase der Hamburger hinein, erzielte Ducksch mit
einem Flachschuss von der Strafraumgrenze das 3:1. In der kämpferischen
Schlussphase schöpften die immer stärker werdenden Hamburger noch einmal
Mut, als Robert Glatzel aus kurzer Entfernung den Anschlusstreffer
erzielte. Außer einem Abseitstreffer durch den eingewechselten Manuel
Wintzheimer sprang allerdings nichts mehr heraus.
Werder war insgesamt die spielerisch reifere Mannschaft und führt die
Tabelle nun wieder an. [3][Trainer Ole Werner], der lange nach Spielschluss
von den Werder-Fans minutenlang mit Sprechchören gefeiert wurde, hat dem
Kader mit etlichen Spielern aus der Abstiegssaison das Vertrauen in die
eigene Stärke zurückgegeben. Acht Siege und ein Unentschieden nach
Dienstbeginn sind eine beeindruckende Bilanz.
Der HSV kann die erste Heimniederlage der Saison verschmerzen, wenn er an
die gute Leistung in der zweiten Halbzeit anschließt, in der er viel Druck
entwickelte. Der Aufstieg in die Erste Liga führt in dieser Saison nur über
die Nordclubs aus Hamburg und Bremen. Dort dürfte es ein Nordderby um die
Tabellenführung allerdings auf lange Sicht nicht wieder geben.
27 Feb 2022
## LINKS
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[3] /Sechster-Zweitligasieg-in-Folge/!5830521
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
## TAGS
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