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# taz.de -- Stiko-Empfehlung zu Impfungen: Zweiter Booster nicht für alle
> Die Ständige Impfkommission empfiehlt Nuvaxovid für Erwachsene. Außerdem
> sollen Ältere und immunschwache Menschen eine vierte Dosis erhalten.
Bild: Der Impfstoff Nuvaxovid ist fast genauso wirksam wie die mRNA-Impfstoffe
Berlin taz | Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut
hat einen neuen Corona-Impfstoff und für ausgewählte Personengruppen
erstmals auch eine weitere Auffrischungsimpfung empfohlen. Wie die
Kommission am Donnerstag mitteilte, soll alternativ zu den Impfstoffen von
Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson Erwachsenen nun auch
das Vakzin Nuvaxovid von Novavax verabreicht werden.
Es handelt sich um einen rekombinanten Impfstoff. Dafür wird das Erbgut
eines Viruseiweißes – des Stachelproteins, mit dem der Erreger an
menschliche Zellen andockt, in Insektenzellen eingebracht. Die Zellen
produzieren das Eiweiß, welches dann als Impfstoff genutzt werden kann.
Nuvaxovid enthält weder vollständige Viren noch DNA oder mRNA, es gilt
deshalb als Alternative für Ungeimpfte, die irrtümlich glauben, dass die
zugelassenen mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna unerkannte Risiken
bergen könnten. Die Wirksamkeit von Nuvaxovid ist mit rund 90 Prozent nach
zwei Dosen vergleichbar mit jener der mRNA-Impfstoffe.
Das [1][Novavax-Vakzin] ist gleichwohl kein klassischer Totimpfstoff. Die
Viruseiweiße werden als Nanopartikelstrukturen verabreicht, außerdem
enthält Nuvaxovid einen neuartigen Wirkverstärker. Für Menschen, die stark
allergisch auf einen der zuvor empfohlenen Impfstoffe reagiert haben, wird
auch das neue Vakzin ungeeignet sein, da es einen ähnlichen Hilfsstoff
enthält.
Die Stiko-Empfehlung zu Nuvaxovid bringt medizinisch betrachtet also wenig
Neues. Anders sieht es mit der Empfehlung zur vierten Dosis aus, die für
Menschen ab 70 Jahren und andere besonders gefährdete oder exponierte
Personengruppen gilt. Insbesondere bei älteren oder immunschwachen
Mitmenschen ist die Wirkung von Grundimmunisierung und Booster
möglicherweise noch unzureichend oder lässt bereits nach. Zahlreiche
Experten hatten sich deshalb schon vor der Empfehlung der Stiko dafür
ausgesprochen, besonders gefährdeten Personen einige Monate nach dem ersten
Booster eine zweite Auffrischung zu ermöglichen. Die Entscheidung lag
bisher bei den jeweiligen Hausärzt:innen.
Eine [2][vierte Impfung] für die Allgemeinbevölkerung wird von Fachleuten
derzeit dagegen abgelehnt. „Mit drei Impfungen sind alle Immungesunden
wirklich sehr gut geschützt vor einer schweren Erkrankung“, sagte Leif Erik
Sander von der Berliner Charité der taz. Eine weitere Dosis für alle
Drittgeimpften könnte nach Auffassung des Impfstoffforschers allerdings
sinnvoll werden, wenn neue, an Omikron angepasste Impfstoffe verfügbar
sind. Das könnte in einigen Monaten der Fall sein.
4 Feb 2022
## LINKS
[1] /Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5829934
[2] /Omikron-und-Infektionsschutz/!5829618
## AUTOREN
Kathrin Zinkant
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Impfung
Ständige Impfkommission (Stiko)
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Bundesministerium für Gesundheit
Boostern
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