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# taz.de -- Hoffnung im deutschen Wintersport: Mehr Diversität?
> Die 19-jährige Annika Morgan holt überraschend einen Podestplatz im
> Freestyle-Snowboarding. Lange war sie noch als Eiskunstläuferin
> erfolgreich.
Bild: Flugkünstlerlin: Annika Morgan beim Weltcup in Laax
Mit dem Bekanntheitsgrad von Francesco Friedrich, Felix Loch oder Natalie
Geisenberger kann sich der von Annika Morgan freilich nicht messen.
[1][Deutsche Wintersportmeldungen aus dem Bob- und Rodelsport] verkaufen
sich schließlich am besten. Dank deutscher Ingenieurskunst sind die
Trainingsbedingungen und das Material so einzigartig wie die sportliche
Ausbeute.
Mit dem Schießen und Laufen klappte es bei den deutschen Biathleten lange
Zeit auch recht gut. Aber in den noch jungen, individualistischeren
Disziplinen wie Halfpipe, Slopestyle, Big Air, Cross, egal ob auf dem
Snowboard oder den Skiern, bewegten sich die deutschen Medaillenaussichten
und damit auch die Berichterstattung darüber lange gegen null.
Deshalb haben es vermutlich auch noch nicht viele mitbekommen, dass Annika
Morgan bereits Anfang Dezember in den USA deutsche Snowboard-Geschichte
schrieb und erstmals beim Big-Air-Contest auf das Podest stieg. Nur zwei
Konkurrentinnen waren beim Sprung über eine Schanze kunstfertiger durch die
Luft gewirbelt.
Jetzt hat die 19-Jährige am Samstag im schweizerischen Laax ihre prächtige
Form bestätigt und schaffte es erneut bei einem Weltcup-Wettbewerb auf das
Podest. Dieses Mal landete sie beim Slopestyle, beim Durchfahren eines
Parcours, auf dem dritten Rang. „Ich kann es nicht glauben. Ich habe schon
geheult“, sagte Morgan, auf die bei den Winterspielen in Peking nun gewiss
mehr Augen gerichtet sein werden.
Wird der deutsche Wintersport nun diverser? Die Erfolge von Morgan sind nur
bedingt [2][auf eine andere Förderkultur] zurückzuführen. Als 13-Jährige
nahm sie noch an Eiskunstlauf-Wettbewerben für ihren Verein im bayerischen
Mittenwald teil, sprang den Doppelachsel und stand gar mal einen
Dreifachsalchow. Erst danach konzentrierte sie sich auf ihre
Snowboard-Karriere. Im Alter von sieben Jahren probierte sie sich zum
ersten Mal auf dem Brett aus. Über welch großes Talent sie verfügt, zeigte
sich dann spätestens bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2018 und 2019,
von denen sie jeweils mit einer Silbermedaille zurückkam.
In Berchtesgaden, wo Morgan auch auf die Sportschule ging, hat man zuletzt
die Trainingsinfrastruktur für die Freestyle-Athlet:innen immerhin
kontinuierlich ausgebaut. Für die Professionalisierung dieses Sports
hierzulande wäre ein Erfolg von Annika Morgan in Peking sicherlich von
Bedeutung.
17 Jan 2022
## LINKS
[1] /Bob-Dominator-Francesco-Friedrich/!5745267
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## AUTOREN
Johannes Kopp
## TAGS
Snowboard
Slopestyle
Standort Deutschland
Olympische Winterspiele 2022
Pyeongchang
Pyeongchang
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