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# taz.de -- Vergessene Ex-Senatorin: Keine Schokolade für Ramona Pop
> Fünf Jahre war Pop Wirtschaftssenatorin. Doch schon kurz nach ihrem
> Ausscheiden gilt sie in ihrer Verwaltung als unbekannt. So schnell kann's
> gehen.
Bild: Ganz grün: Ramona Pop im Herbst im Parlament
Berlin taz | Ziemlich süße Weihnachtgrüße für Ramona Pop sollten es sein.
Gar nicht mal nur, um den Abschied vom Senatorinnenamt zu versüßen.
Immerhin [1][schied die Grünen-Politikerin ja nicht nur aus der
Landesregierung aus], sondern verabschiedete sich komplett aus der
Landespolitik.
Darum ging noch vor Weihnachten, an ihrem letzten Diensttag am 21.
Dezember, eine taz-Weihnachtskarte samt Schokolade in die Post, Richtung
der seit Ende 2016 von ihr geführten Senatsverwaltung für Wirtschaft in der
Martin-Luther-Straße 105 in Schöneberg. Bio hergestellt und fair gehandelt
natürlich, mit 37 Prozent Kakao. Und auf der Verpackung stand auch noch
passend zum Abschied „Choco4 Change“ – was allerdings ehrlicherweise eher
Zufall war.
Diese Weihnachtsgrüße aber sind nun in die taz zurückgekommen. Neben dem
Eingangsstempel der Wirtschaftsverwaltung vom 29. Dezember prangt ein
weiterer auf dem Umschlag: „Empfänger nicht mehr im Haus tätig“. Schon
klar, offiziell ist Pop a. D. Aber das kann man doch nachsenden, oder? Das
wäre doch das Mindeste, nachdem dieser „Empfänger“ fünf Jahre das Haus
geleitet hat.
Lag es am Parteibuchwechsel auf der Leitungsebene? Eher nicht: Die
Wirtschaftsverwaltung ist zwar seit 21. Dezember SPD-geführt, aber Ramona
Pop stand – anders als andere grüne Parteifreundinnen von ihr – ganz und
gar nicht in dem Ruf, im Dauerclinch mit den Sozialdemokraten zu liegen.
Wieso also?
## Wieder mal ein „Einzelfall“
In solchen Fällen empfiehlt es sich, zum Telefonhörer zu greifen und vor
Ort anzu rufen, in Ramona Pops alter Senatsverwaltung also. Dort
widerspricht der Pressesprecher Matthias Wulff nach schneller Nachfrage in
der Poststelle jeglicher Verschwörungstheorie: Ein bedauerlicher Einzelfall
müsse das gewesen sein, sagt er, „das war kein böser Wille“. Und ansonsten
habe Ramona Pop ihre Weihnachtspost durchaus erreicht.
Das war ja schon mal gut zu hören, dass man da nicht eine Politikerin zur
persona non grata erklärt hat, sobald sie gerade mal zur Tür raus ist. Das
Problem mit der Weihnachtspost-Retouré löst das aber auch nicht. Die Karte
mit den festlichen Wünschen hat sich inzwischen erledigt. Nur für die Tafel
Schokolade, die nun bei der taz bereit liegt, da gibt es noch Hoffnung: Die
ist nämlich weiter haltbar – laut Aufdruck bis Dezember 2022.
12 Jan 2022
## LINKS
[1] /Berlins-Wirtschaftssenatorin-tritt-ab/!5812949
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Ramona Pop
Weihnachten
Grüne Berlin
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