Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Impfpflicht in Ecuador: Jetzt auch für Kinder
> In Ecuador müssen sich seit Freitag alle Menschen impfen lassen – wenn
> sie mindestens fünf Jahre alt sind. So soll die steigende Infektionsrate
> eingedämmt werden.
Bild: Impfen in Quito
In Ecuador herrscht ab sofort die allgemeine Impfpflicht. Alle Personen ab
fünf Jahren müssen sich gegen [1][Covid-19] impfen lassen. Ausgenommen von
der Impfpflicht sind nur Menschen mit besonderen Erkrankungen oder
Kontraindikationen. Damit ist Ecuador weltweit das erste Land, in dem eine
Impfpflicht für nahezu die ganze Bevölkerung besteht. Eine Impfpflicht für
Kinder und Jugendliche gab bisher nicht.
„Die Entscheidung wurde aufgrund des aktuellen epidemiologischen Status,
also der Zunahme von Infektionen und der Verbreitung neuer
besorgniserregender Varianten, getroffen“, heißt es in einer am Donnerstag
veröffentlichen Erklärung des Gesundheitsministeriums in Quito. Sie stütze
sich unter anderem auf Artikel 83 der Verfassung, nach dem alle
Ecuadorianer*innen verpflichtet sind, „das Gemeinwohl zu fördern und
das allgemeine Interesse über Einzelinteressen zu stellen“.
Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfizierten war in den vergangenen Tagen
stetig angestiegen. Als Grund dafür verwies das Gesundheitsministerium auf
mehrere Feiertage in den vergangenen Wochen, die in dem Andenland
traditionell mit großen Menschenansammlungen gefeiert werden.
Zugleich folge die Entscheidung „dem internationalen Trend, der die
Geschwindigkeit der Ansteckung und den Druck auf die Gesundheitsdienste
zeigt, die einen hohen Bedarf an Krankenhauseinweisungen nach sich zieht“,
so das Ministerium. Seit dem Anlaufen der Impfkampagne im Juni sei zwar ein
Rückgang der Infektionen festzustellen gewesen, ab Mitte Oktober werde
jedoch ein signifikanter Aufwärtstrend beobachtet.
Aktuell dominiert in Ecuador die Delta-Variante. Gegenwärtig sind insgesamt
60.714 aktive Infektionsfälle gemeldet. Die Zahl der Sterbefälle in
Zusammenhang mit Covid-19 beträgt inzwischen 33.624. 77 Prozent der 17,3
Millionen Einwohner*innen sind bereits zweifach geimpft. 920.000
Menschen haben einen Booster erhalten. Am 14. Dezember wurde der erste Fall
einer Infektion mit der Omikron-Variante gemeldet, deren Ausbreitung
gegenwärtig vor allem in der Provinz Guayas beobachtet wird.
Viele der aus anderen Landesteilen nach Guayas zugewanderten Arbeitskräfte
sind für die Weihnachtstage in ihre Herkunftsorte gefahren. Guayas ist die
bevölkerungsreichste Provinz, in der sich mit der Hafenstadt Guayaquil die
zweitgrößte Stadt des Landes befindet. [2][Horrorbilder von Leichen und
Särgen in den Straßen von Guayaquil] sorgten im April 2020 weltweit für
Schlagzeilen.
24 Dec 2021
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746
[2] /Ecuadors-Gesundheitswesen-am-Limit/!5680517
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Ecuador
Impfung
Schwerpunkt Abtreibung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Abtreibungsgesetz in Ecuador: Parlament bringt Gesetz auf den Weg
In Ecuador waren Abtreibungen nach einer Vergewaltigung bislang nur für
Frauen mit geistiger Behinderung legal. Ein neues Gesetz soll das nun
ändern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.