# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Inzidenz sinkt auf 265,8 | |
> Das RKI meldet 35.431 Neuinfektionen. In Südafrika wird die | |
> Kontaktnachverfolgung eingestellt – und auch in vielen deutschen | |
> Gesundheitsämtern. | |
Bild: München, 22. Dezember: Coronavirus-Intensivstation | |
## RKI meldet 35.431 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 265,8 | |
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut | |
gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen | |
pro 100.000 Einwohner*innen und Woche am Freitagmorgen mit 265,8 an. | |
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 280,3 gelegen. Vor einer Woche | |
lag die bundesweite Inzidenz bei 331,8 (Vormonat: 404,5). Die | |
Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 35.431 | |
Coronaneuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des | |
RKI-Dashboards von 04.54 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es | |
50.968 Ansteckungen. | |
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 370 | |
Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 437 Todesfälle. | |
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.959.067 nachgewiesene Infektionen | |
mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, | |
da viele Infektionen nicht erkannt werden. | |
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 | |
Einwohner*innen innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag | |
mit 4,55 (Mittwoch mit 4,57) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am | |
Freitag mit 6.048.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter | |
Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, | |
stieg auf 110.119. (dpa) | |
## Südafrika setzt Kontakt-Nachverfolgung aus | |
Südafrika lockert seine Coronamaßnahmen trotz einer anhaltenden vierten | |
Infektionswelle. Mit sofortiger Wirkung hob das Gesundheitsministerium die | |
Kontakt-Nachverfolgung bei Personen auf, die infizierten Personen | |
nahegekommen sind. Die dabei bisher obligatorische Selbstisolierung sei | |
aufgehoben worden, sagte der zuständige Abteilungsleiter Ramphelane | |
Morewane am Freitag dem TV-Sender eNCA. Sie gelte nur bei Masseninfektionen | |
in großen Menschenansammlungen weiter. | |
Das Ministerium folgte damit den Empfehlungen eines Beraterstabes. Demnach | |
sind Tests künftig nur beim Auftreten entsprechender Symptome nötig. Bei | |
Infizierten ist aber weiterhin eine zehntägige Quarantäne vorgeschrieben, | |
nach der nun keine Tests mehr nötig sind. | |
Begründet wurde die Lockerungen unter anderem mit neuen Erkenntnissen zur | |
[1][Omikron-Variante] sowie Studien, wonach rund 70 Prozent der sehr jungen | |
Bevölkerung des Kap-Staates bereits eine Infektion hatte. | |
Das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) präsentierte | |
erst am Mittwoch eine Studie, die auf einen eher milden Krankheitsverlauf | |
der Coronavirus-Variante Omikron im Vergleich zur Delta-Variante hinweist. | |
Die Wahrscheinlichkeit einer Einlieferung ins Krankenhaus wurde aufgrund | |
bisheriger Daten als bis zu 80 Prozent niedriger als bei der Delta-Variante | |
angegeben. | |
Mit Einsetzen der Sommerferien in Südafrika verbreitet sich die neue | |
Coronavirus-Variante Omikron nun zwar landesweit – scheint aber im | |
bisherigen Epizentrum rund um die Städte Johannesburg und Pretoria | |
(Gauteng-Provinz) sowie zwei angrenzenden Provinzen an Dynamik zu | |
verlieren. Vor allem in den Küstenprovinzen steigen die Fallzahlen dagegen | |
nun drastisch. Ein landesweiten Überschreiten des Höhepunkts der vierten | |
Infektionswelle wollte das NICD daher nicht bestätigen. Südafrika befindet | |
sich gerade auf der niedrigsten Stufe eines fünfstelligen Alarmsystems, mit | |
nur relativ wenig Beschränkungen. | |
In Südafrika dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen. Der | |
Großraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria hatte | |
bei den täglichen Neuinfektionen landesweit zeitweise einen Anteil von bis | |
zu 80 Prozent. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen liegt unter denen | |
vorangegangener Infektionswellen. (dpa) | |
## Zwei Drittel für Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte | |
Zwei Drittel der Deutschen bewerten die geplanten Kontaktbeschränkungen, | |
die nach Weihnachten auch für Geimpfte und Genesene gelten, als positiv. | |
Knapp die Hälfte der Befragten sehen sie sogar als sehr positiv an, wie | |
eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die „Augsburger | |
Allgemeine“ ergibt. Dagegen kritisieren 27 Prozent der Befragten [2][die | |
Coronabeschlüsse], die Übrigen sind unentschieden. Besonders groß (80 | |
Prozent) ist die Zustimmung bei den Über-65-Jährigen. | |
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass auch für Geimpfte | |
spätestens ab 28. Dezember nur noch Treffen mit bis zu zehn Personen | |
erlaubt sind. Ist eine ungeimpfte Person darunter, darf sich ein Haushalt | |
nur mit zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen. (reuters) | |
## Umfrage: Jeder Zweite unzufrieden mit Organisation der Impfkampagne | |
Ein Jahr nach der ersten Corona-Impfung in Deutschland ist jeder Zweite | |
unzufrieden mit der Organisation der Kampagne. In einer Umfrage des | |
Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur | |
(dpa) zeigten sich 19 Prozent der Befragten „sehr unzufrieden“ und weitere | |
31 Prozent „eher unzufrieden“ damit, wie das Impfen in den vergangenen | |
zwölf Monaten gelaufen ist. Dagegen sind nur 36 Prozent „eher zufrieden“ | |
und 7 Prozent „sehr zufrieden“. Weitere 7 Prozent machten keine Angaben. | |
Am 26. Dezember 2020 waren ein Jahr nach dem Bekanntwerden der ersten | |
Coronafälle die ersten Menschen in Deutschland gegen das Virus immunisiert | |
worden. Offiziell startete die Impfkampagne in der gesamten Europäischen | |
Union am 27. Dezember. | |
Seitdem sind in Deutschland 61,3 Millionen Menschen mindestens einmal | |
geimpft worden, was 73,7 Prozent der Bevölkerung ausmacht. 70,7 Prozent | |
sind bereits zwei Mal geimpft, 35,0 Prozent sogar drei Mal. 21,8 Millionen | |
Menschen in Deutschland (26,3 Prozent der Bevölkerung) sind laut Statistik | |
noch nicht geimpft. An der Impfkampagne hat es immer wieder Kritik gegeben, | |
die unter anderem die Beschaffung von Impfstoff betraf. | |
Kanzler Olaf Scholz (SPD) will das Impfen über die Weihnachtsfeiertage und | |
den Jahreswechsel weiter vorantreiben. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass | |
bis zum 7. Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft | |
sind. Scholz hat sich außerdem dafür ausgesprochen, dass der Bundestag | |
Anfang nächsten Jahres über eine allgemeine Impfpflicht entscheidet. | |
62 Prozent der Menschen in Deutschland befürworten der YouGov-Umfrage | |
zufolge einen solchen Schritt. Nur 29 Prozent sind dagegen, 9 Prozent | |
machten keine Angaben. Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der | |
Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage | |
nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in | |
einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und | |
nur 33 Prozent dafür ausgesprochen. Auch die Bundesregierung hatte eine | |
allgemeine Impfpflicht lange Zeit abgelehnt. (dpa) | |
## Viele Gesundheitsämter stellen Kontaktverfolgungen wegen Personalmangel | |
ein | |
Ein großer Teil der Gesundheitsämter in Deutschland kann die | |
Kontaktverfolgung bei Corona-Infizierten wegen Personalmangels nicht mehr | |
gewährleisten. „Eine flächendeckende Nachverfolgung findet im Moment fast | |
gar nicht mehr statt“, sagte die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte | |
des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, dem | |
Redaktionsnetzwerk Deutschland einem Vorabbericht zufolge. Mehrere Länder | |
hätten sogar komplett die Suche nach Kontaktpersonen ausgesetzt, zum | |
Beispiel Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg. Die Lage sei sehr | |
angespannt, weil die Gesundheitsämter schon lange über dem Limit arbeiten | |
würden. Die Folge der Überlastung sei die sich verschärfende Personalnot, | |
so die BVÖGD-Vorsitzende. (reuters) | |
## RKI: Omikron-Variante in allen Bundesländern | |
Die Omikron-Variante ist mittlerweile in allen Bundesländern angekommen. | |
Auch wenn der überwiegende Anteil der Infektionen nach wie vor von der | |
Delta-Variante des Coronavirus verursacht wird, ist die Zahl der | |
nachgewiesenen Omikron-Fälle in den letzten Wochen deutlich angestiegen, | |
schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagabend in seinem | |
Wochenbericht. Bis zum 21. Dezember seien 441 über eine Genomsequenzierung | |
bestätigte Omikron-Infektionen übermittelt worden. Bei 1.438 Fällen bestehe | |
nach einem spezifischen PCR-Tests der Verdacht darauf. In Deutschland wird | |
jedoch nur ein kleiner Teil der positiven Proben auf Omikron hin getestet. | |
„Bisherige Meldedaten zu Symptomen deuten auf eher milde Verläufe bei | |
Infizierten mit vollständiger Impfung beziehungsweise Auffrischimpfung“, | |
schreibt das RKI. Für insgesamt mehr als 1.200 Fälle wurden dem RKI zufolge | |
Angaben zu den Symptomen übermittelt. Überwiegend seien demnach keine oder | |
milde Symptome genannt worden, am häufigsten Schnupfen, Husten und | |
Halsschmerzen. | |
Bisher kamen dem RKI-Wochenbericht zufolge 28 Covid-Erkrankte, bei denen | |
Omikron nachgewiesen wurde, ins Krankenhaus, eine Person ist nachweislich | |
verstorben. Expert*innen haben allerdings stets betont, dass bei der | |
erwarteten hohen Zahl an Infizierten im Zuge der raschen Ausbreitung der | |
Omikron-Variante, dennoch eine große Zahl von Menschen gleichzeitig | |
schwerer erkranken werde und im Krankenhaus behandelt werden müsse. | |
So warnte RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch vor einer Überlastung des | |
Gesundheitssystems und einer Beeinträchtigung kritischer | |
Versorgungsstrukturen, sollte die Omikron-Welle nicht mit strikten | |
Maßnahmen gebremst werden können. „Der Trend ist glasklar: Bei einer | |
Verdopplungszeit von etwa drei Tagen könnte die neue Variante in den | |
nächsten ein, zwei, spätestens drei Wochen bereits die Mehrzahl aller | |
Infektionsfälle in unserem Land ausmachen.“ (dpa) | |
24 Dec 2021 | |
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