Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Corona-Regeln: Kein Bier ohne Test oder Booster
> Bund und Länder beschließen striktere Zugangsregeln für die Gastronomie
> und Lockerungen bei der Quarantäne. Auch eine Impfpflicht soll bald
> kommen.
Bild: Geboosterte bei Abendgestaltung: bald 2G+ in Kneipen und Restaurants
Die Omikron-Variante des [1][Coronavirus] ist deutschlandweit auf dem
Vormarsch und lässt die Inzidenzen wieder steigen. Bundeskanzler Olaf
Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten beschlossen bei einem virtuellen
Treffen am Freitag deshalb unter anderem weitere Reglementierungen [2][in
der Gastronomie] und Quarantäneverkürzungen.
Demnach erhalten bundesweit einheitlich künftig auch Geimpfte und Genesene
nur noch mit einem negativen Antigen-Test oder einer Booster-Impfung
Zutritt (2G+) zu Restaurants und Kneipen. „Das ist eine strenge Regelung“,
sagt der SPD-Politiker bei einer Pressekonferenz am Nachmittag. „Aber es
ist eine Notwendige, die dazu beiträgt, dass wir die Infektionen besser
kontrollieren können, als es jetzt der Fall ist.“
Aktuell sind laut Robert-Koch-Institut knapp 34,5 Millionen Bürger dreifach
geimpft. Die Auffrischungsimpfung soll sofort nach der Verabreichung gültig
sein. Die Änderungen sollen schnell in Kraft treten – wann genau, war am
Freitagnachmittag allerdings noch unklar.
Vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) kam scharfe Kritik an
der Maßnahmenverschärfung. „Flächendeckend 2G+ wäre eine Katastrophe für
Kneipen und Restaurants“, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der
Bild-Zeitung. Wirte dürften nicht die Leidtragenden sein, wenn die
Regierung „offenbar Anreize für die dritte Impfung“ schaffen wolle.
Bei der Gaststättengewerkschaft NGG hat man dagegen keine Einwände gegen
2G+. Die Maßnahme könnte die Sicherheit von Gästen und Personal erhöhen,
und „es kann ja auch sein, dass Menschen sich dann künftig beim
Restaurantbesuch sicherer fühlen und eher ausgehen“, sagte eine
NGG-Sprecherin der taz.
## Zeitplan für die Allgemeine Impfpflicht steht
Während die Maßnahmen in Kneipen strikter werden, gibt es bei den
Quarantänezeiten Lockerungen. Aus Sorge, die kritische Infrastruktur könnte
bei Masseninfektionen mit der Omikron-Variante leiden, werden die
Absonderungszeiträume verkürzt. Statt wie bisher 14 Tage müssen
Kontaktpersonen, die geboostert sind, gar nicht mehr in Quarantäne. Das
gilt auch für frisch Geimpfte und Genesene.
Für alle Übrigen enden Isolation (Infizierte) und Quarantäne
(Kontaktpersonen) nach 10 Tagen. Beide Personengruppen können sich aber
nach 7 Tagen durch einen PCR- oder zertifizierten Antigen-Schnelltest
„freitesten“. Für Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und
Einrichtungen der Eingliederungshilfe gilt die Regelung ebenfalls. Hier
müssen Infizierte allerdings 2 Tage symptomfrei sein und benötigen ein
negatives PCR-Testergebnis, um die Absonderung zu beenden. Die
Gesundheitsministerkonferenz hatte am Mittwoch sogar gefordert, die
Quarantänezeit für Arbeitnehmer in der kritischen Infrastruktur auf nur 5
Tage zu reduzieren.
Auch in Sachen Impfpflicht wollen Bund und Länder Anstrengungen
unternehmen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst
sagte – neben Scholz sitzend: „Wir brauchen Tempo und auch Führung bei
dieser Frage“. Weiter sagte der CDU-Politiker: „Die Länder gehen davon aus,
dass bald ein Zeitplan für das weitere Vorgehen zur Einführung einer
allgemeinen Impfpflicht vorliegen wird.“
Auch der Bundeskanzler selbst bekannte sich erneut zum verpflichtenden
Coronaschutz und gab an, dass alle Regierungschefs der Länder die Maßmahme
ebenfalls befürworten: „Ich fühle mich da maximal unterstützt“, sagte
Scholz. Der Bundestag werde demnächst über Entwürfe dazu beraten.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) fügte hinzu, dass
im Februar der entsprechende Gesetzgebungsprozess eingeleitet werde. Der
Zeitplan müsse würdigen, dass auch Gesetzgebungszeit benötigt werde für
diese schwierige Frage, die 80 Millionen Menschen betreffe.
7 Jan 2022
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746
[2] /Coronamassnahmen-in-Gastronomie/!5826862
## AUTOREN
Jörg Wimalasena
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Olaf Scholz
Quarantäne
Ministerpräsidenten
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Corona-Impfungen: Kinder bisher kaum geschützt
Obwohl es genug Impfstoff gibt, sind erst 10 Prozent der 5- bis 11-Jährigen
gegen Corona geimpft. Bald könnten die Zahlen aber deutlich steigen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.