Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Rassistische Attacke auf Taxifahrer: Neuköllner Nazi in Haft
> Nach einer Attacke auf einen Taxifahrer sitzt Tilo P. in U-Haft. Mit der
> rechten Anschlagsserie in Neukölln wird sich ein Untersuchungsausschuss
> beschäftigen.
Bild: Kein Taxi für Neonazis
Berlin taz | Tilo P., einer der beiden Hauptverdächtigen der
[1][rechtsextremen Neuköllner Anschlagserie], sitzt in Untersuchungshaft.
Mit den Brandstiftungen und Attacken auf politische Gegner im Bezirk hat
das aber nichts zu tun: Stattdessen soll P. Anfang November in Steglitz
einen Taxifahrer mutmaßlich aus rassistischen Motiven zweimal angegriffen
und verletzt haben. Nun wird gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung
ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der taz mitteilte.
Nach einem Bericht der B.Z. soll P. [2][mit dem Taxifahrer in Streit
geraten sein], nachdem er dessen Fahrweg blockiert habe. Dabei habe der
38-jähirge Neonazi mit einem Teleskopschlagstock auf den Mann
eingeschlagen. Laut Staatsanwaltschaft habe er ihn zudem
„ausländerfeindlich beschimpft“.
Ein zweiter Angriff ereignete sich, als der Taxifahrer zum Tatort
zurückkehrte, nachdem er anscheinend erfolglos versucht hatte, auf einer
Polizeiwache Anzeige zu erstatten. Wieso die Anzeige nicht aufgenommen
wurde, konnten am Dienstag weder Polizei noch Staatsanwaltschaft
beantworten.
Mit alarmiertem Notruf sei der Taxifahrer dann P. und einem Komplizen per
Auto gefolgt. Plötzlich habe der Wagen vor ihm gestoppt. Die beiden Männer
hätten versucht, den Mann aus dem Auto zu ziehen, und schlugen auf seinen
Kopf ein. Danach seien sie geflüchtet. Über das Kennzeichen aber stießen
Beamte auf P. Zwei Tage später durchsuchten sie seine Wohnung; der Richter
erließ einen Haftbefehl.
## Untersuchungsausschuss kommt
Ebenso wie der zweite Hauptverdächtige der Neuköllner Anschlagserie,
Sebastian T., war Tilo P. im vergangenen Dezember [3][in Untersuchungshaft
gekommen. Kurze Zeit später wurde er unter Auflagen vom Vollzug verschont].
Im August hatte die Generalstaatsanwaltschaft gegen die zwei Männer
[4][Anklage erhoben], unter anderem wegen gemeinschaftlicher schwerer
Brandstiftung. Ein Verfahren sei aber noch nicht terminiert, heißt es nun
von der Staatsanwaltschaft.
Die Polizei rechtfertigte auf Anfrage, warum sie keine Meldung zu der
Attacke veröffentlichte. Erst im „Zuge der Ermittlungen“ des
Körperverletzungsdelikts habe sich „entpuppt, mit wem man es zu tun habe“.
Zur Anschlagserie in Neukölln sowie das vielfach kritisierte Versagen der
Sicherheitsbehörden wird die neue Koalition einen Untersuchungsausschuss
einsetzen. Darauf haben sich die Verhandler:innen von SPD, Grünen und
Linken nach taz-Informationen geeinigt.
16 Nov 2021
## LINKS
[1] /Rechter-Terror-in-Berlin-Neukoelln/!t5612550
[2] https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/taxifahrer-mit-schlagst…
[3] /Rechtsextreme-Anschlagsserie-in-Neukoelln/!5743773
[4] /Anklagen-im-Neukoelln-Komplex/!5792719
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Rechter Terror in Berlin-Neukölln
Untersuchungshaft
Rechter Terror in Berlin-Neukölln
Rechter Terror in Berlin-Neukölln
Rechter Terror in Berlin-Neukölln
Rechter Terror in Berlin-Neukölln
## ARTIKEL ZUM THEMA
Prozess gegen Neuköllner Neonazis: Im Gefängnis verquatscht
Im August startet der Prozess gegen zwei Hauptverdächtige des rechten
Terorrs in Neukölln. Einer der Täter entlarvte sich wohl selbst.
Anklagen im Neukölln-Komplex: Brandstiftung soll vor Gericht
Nach vielen Pannen soll zwei hauptverdächtigen Neonazis in Kürze der
Prozess gemacht werden. Die Frage ist: Reichen die Beweise?
Rechtsextreme Anschlagsserie: Wer versagte in Neukölln?
Bis heute sind die Anschläge unaufgeklärt. Eine Kommission sieht Fehler bei
Staatsanwaltschaft und VS, aber keine rechten Strukturen bei der Polizei.
Rechtsextreme Anschlagsserie in Neukölln: Neonazi kommt frei
Sebastian T., Verdächtiger der Neuköllner Anschlagsserie, wird aus der
U-Haft entlassen. Die Opfer der Anschläge sind bestürzt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.