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# taz.de -- Philippinischer Präsident Duterte: Überraschender Rückzug
> Rodrigo Duterte, der Präsident der Philippinen, hat angekündigt,
> demnächst sein Amt abzugeben. Das nährt Spekulationen über seine
> Nachfolge.
Bild: Duterte (links) begleitete Go, der seine Kandidatur einreichte
Manila rtr/dpa | Der umstrittene philippinische Präsident Rodrigo Duterte
hat überraschend seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Er werde sich
doch nicht bei der Wahl im nächsten Jahr um das Amt des Vizepräsidenten
bewerben, erkläre Duterte am Samstag in Manila.
Duterte will nun seinen langjährigen engen Berater Christopher Go
unterstützen. Dieser ließ sich am Samstag bei der Wahlkommission als
Vizepräsidentschaftskandidat der Regierungspartei PDP-Laban für die Wahlen
2022 registrieren. Zuvor hatte Go seine Nominierung als
Präsidentschaftskandidat abgelehnt. Derzeit ist noch offen, wer für die
Partei als Dutertes Nachfolger in die Wahl am 9. Mai 2022 gehen wird.
Duterte seinerseits war von seiner Partei zum
Vizepräsidentschaftskandidaten ernannt worden. Beobachtern zufolge waren
alle davon ausgegangen, dass er dies annehmen würde. Doch nun erklärte er:
„Im Gehorsam gegenüber dem Willen des Volkes, das mich vor vielen Jahren in
das Präsidentenamt gewählt hat, sage ich meinen philippinischen Mitbürgern,
dass ich dem folgen werde, was ihr wollt, und gebe heute meinen Rückzug aus
der Politik bekannt.“
Der Schritt nährte auch Spekulationen, dass der 76-Jährige den Weg für die
Kandidatur seiner zuletzt in Meinungsumfragen vorne liegenden Tochter Sara
Duterte-Carpio als Nachfolgerin frei machen wolle, obwohl diese sich nur
wenig später für eine Wiederwahl als Bürgermeisterin von Davao registrieren
ließ. Die Tochter könnte womöglich wie Duterte bei seinem klaren Wahlsieg
vor fünf Jahren erst kurz vor Ende der Bewerbungsfrist am 15. November
ihren Hut in den Ring werfen.
Duterte kann bei der Wahl im Mai nicht erneut als Präsident kandidieren, da
die Verfassung nur eine Amtszeit von sechs Jahren erlaubt. Experten
vermuten aber, dass Duterte einem loyalen Nachfolger ins Amt verhelfen
möchte, der ihn vor einer rechtlichen Verfolgung im eigenen Land oder durch
den Internationalen Strafgerichtshof wegen seines [1][umstrittenen
radikalen Kampfes gegen den Drogenhandel] schützt, bei dem Tausende durch
staatliche Hand getötet wurden. [2][Trotz seiner Annäherung an China und
seiner Abgrenzung zu den USA] ist Duterte in der Bevölkerung weiterhin sehr
beliebt. Seine Gegner werfen ihm eine autoritäre Führung und Intoleranz
gegenüber Andersdenkenden vor.
2 Oct 2021
## LINKS
[1] /Philippinischer-Anti-Drogenkrieg/!5554794
[2] /Philippinen-und-USA-im-Streit/!5660058
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bewerben.
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