# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Impfung für Schwangere em… | |
> Die Ständige Impfkommission legt Schwangeren und Stillenden nahe, sich | |
> impfen zu lassen. Joe Biden stellt einen Pandemie-Aktionsplan vor und | |
> rügt Ungeimpfte. | |
Bild: Schwangeren und Stillenden wird empfohlen, sich mit einem mRNA-Impfstoff … | |
## Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere | |
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Corona-Impfung nun auch | |
für Schwangere und Stillende. Laut einem Beschlussentwurf der Stiko sollten | |
sich bisher ungeimpfte Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel | |
sowie Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs schützen, wie das | |
Robert-Koch-Institut am Freitag in Berlin mitteilte. Bisher hatte die Stiko | |
die generelle Impfung in der Schwangerschaft nicht empfohlen. (rtr) | |
## Biontech will Impfstoff-Zulassung für Kinder beantragen | |
Biontech will in den kommenden Wochen die Zulassung seines | |
Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren | |
beantragen. Dazu würden die Ergebnisse einer Studie den Behörden weltweit, | |
„auch hier in Europa“, vorgelegt, sagte die medizinische Geschäftsführerin | |
und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci dem Spiegel. „Wir bereiten bereits | |
die Produktion vor. Der Impfstoff ist derselbe, aber weniger hoch dosiert, | |
und es muss weniger abgefüllt werden.“ | |
Die Studienergebnisse liegen laut Biontech vor und müssten nur noch für die | |
Zulassungsbehörden aufbereitet werden. „Es sieht gut aus, alles läuft nach | |
Plan“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin dem Spiegel. Bis Ende des Jahres | |
würden auch die Studiendaten zu den jüngeren Kindern ab sechs Monaten | |
erwartet. | |
Zugleich fordern die beiden Biontech-Gründer dazu auf, alles daran zu | |
setzen, in den kommenden Wochen noch unentschiedene Menschen von einer | |
Impfung zu überzeugen. „Noch bleiben uns als Gesellschaft etwa 60 Tage | |
Zeit, um einen harten Winter zu vermeiden“, sagte Sahin. „Wir sollten das | |
uns Mögliche tun, in diesen knapp zwei Monaten so viele Menschen wie | |
möglich zu mobilisieren.“ (dpa) | |
## Biden stellt verschärft Vorschriften vor und rügt Ungeimpfte | |
US-Präsident Joe Biden hat seinen verschärften Aktionsplan [1][gegen die | |
Corona-Pandemie] mit der Frustration der meisten Amerikaner über noch immer | |
80 Millionen Ungeimpfte begründet. Die Menschen, die sich nicht impfen | |
ließen, schadeten der Nation, sagte er am Donnerstag bei der Verkündung der | |
Maßnahmen. „Wir waren geduldig. Aber unsere Geduld geht zu Ende“, sagte | |
[2][Biden]. Die ungeimpfte Minderheit „kann einen Menge Schaden | |
verursachen, und das macht sie“. | |
Sein Aktionsplan zielt vor allem auf die Arbeitswelt, wie vor Bidens Rede | |
die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, erläuterte. Von den Maßnahmen | |
sind demnach mehr als 100 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner | |
betroffen. „Wir sind auf einer harten Strecke, und das kann eine Weile | |
dauern“, sagte Biden. Nach monatelangen Versuchen, die Impfbereitschaft mit | |
Anreizen und Angeboten zu erhöhen, schlägt Biden nun eine andere Gangart | |
ein. | |
Arbeitgeber in Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten müssen künftig | |
von diesen verlangen, dass sie sich entweder impfen oder einmal die Woche | |
auf das Virus testen lassen. Das betrifft gut 80 Millionen Menschen. Die | |
rund 17 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen, deren Einrichtungen | |
vom Bund Mittel aus den Medicare- und Medicaid-Programmen erhalten, müssen | |
ebenfalls vollständigen Impfschutz nachweisen. | |
Zudem will Biden eine Verordnung unterzeichnen, die Mitarbeiterinnen und | |
Mitarbeitern der US-Bundesregierung und –verwaltung vollständigen | |
Impfschutz vorschreibt. Sie gilt auch für Auftragnehmer des Bundes und | |
deren Beschäftigte. Das sind einige Millionen Menschen. Die US-Regierung | |
will so zum Vorbild für andere Organisationen und Unternehmen im Land | |
werden, die Impfquote gegen Covid-19 zu erhöhen, erklärte Psaki. Tests | |
seien hier keine Option mehr. | |
Bidens Ziel sei, „die Zahl der ungeimpften Amerikaner zu verringern“, sagte | |
Psaki angesichts der in den USA um sich greifenden Delta-Variante, die | |
wöchentlich Tausende Menschenleben fordert und die wirtschaftliche Erholung | |
gefährdet. | |
Ausnahmen für die Impfpflicht gibt es nur aus religiösen und medizinischen | |
Gründen, sagte Psaki weiter. Beschäftigte haben 75 Tage Zeit, um einen | |
vollständigen Impfschutz zu erhalten. Wer dem nicht nachkommt, wird zum | |
Beratungsgespräch in die Personalabteilung zitiert, in letzter Konsequenz | |
könnte es zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses kommen. (dpa) | |
## 12.969 Neuinfektionen binnen 24 Stunden | |
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) | |
12.969 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 1.282 weniger | |
als am Freitag vor einer Woche, als 14.251 nachgewiesene Neuinfektionen | |
verzeichnet wurden. Binnen eines Tages starben 55 weitere Menschen mit oder | |
an dem Coronavirus, am Vortag waren es 50 Todesfälle. Die | |
Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 83,8 nach 83,5 am Vortag. Der Wert gibt an, | |
wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben | |
Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Insgesamt fielen seit Beginn | |
der Pandemie 4.059.081 Millionen Corona-Tests positiv aus, 92.553 Menschen | |
starben in Zusammenhang mit dem Virus. (rtr) | |
## Dänemark verabschiedet sich von Corona-Beschränkungen | |
In Dänemark fallen ab diesem Freitag die letzten Corona-Beschränkungen weg. | |
So muss beispielsweise niemand mehr bei bestimmten Großveranstaltungen wie | |
Begegnungen in der obersten dänischen Fußballliga einen Corona-Pass | |
vorzeigen. Der Nachweis, dass man geimpft, genesen oder negativ getestet | |
worden ist, entfällt auch in den gerade erst wieder eröffneten Diskotheken. | |
Zugleich wird Covid-19, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöste | |
Erkrankung, nicht mehr länger als „gesellschaftskritische Krankheit“ | |
eingestuft. | |
Die Maskenpflicht und andere Corona-Beschränkungen wurden in Dänemark | |
bereits in den vergangenen Wochen und Monaten nach und nach zurückgefahren. | |
Zuletzt durfte zu Monatsbeginn auch das Nachtleben nach anderthalb Jahren | |
wieder öffnen, allerdings zunächst mit der Anforderung, per Corona-Pass auf | |
dem Smartphone Test, Impfung oder Genesung vorzeigen zu können. Diese | |
Anforderung war parallel für Lokale, Fitnessstudios und anderes aufgehoben | |
worden. | |
Ein Grund für die endgültige Lockerung sind die hohen Impfzahlen, wie | |
Gesundheitsminister Magnus Heunicke bei der Ankündigung Ende August erklärt | |
hatte. Bislang sind mehr als 83 Prozent aller Menschen im Land im Alter von | |
über zwölf Jahren vollständig geimpft worden. | |
Bei der Einreise aus dem Ausland gelten je nach Herkunftsland oder –region | |
jedoch weiterhin gewisse Einschränkungen: Deutsche Reisende, die nicht | |
geimpft oder genesen sind, müssen sich zum Beispiel nach der Einreise auf | |
Corona testen lassen. Das an Dänemark grenzende Schleswig-Holstein ist | |
davon nicht betroffen. (dpa) | |
## Ungeimpften droht Ende von Lohnfortzahlung während Quarantäne | |
In mehreren Bundesländern gibt es Pläne, die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte | |
abzuschaffen, die sich auf behördliche Anweisung hin in Isolation begeben | |
müssen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der | |
Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe), wer sich nicht impfen lasse, obwohl | |
keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprächen, habe aus seiner Sicht | |
keinen Anspruch auf eine Erstattung des Verdienstausfalls. Dann könne es | |
„nicht sein, dass die Gemeinschaft dafür zahlen muss“. | |
Auch in Nordrhein-Westfalen zeichnet sich laut SZ eine Abschaffung noch in | |
dieser Woche ab. Die aktuelle Welle sei „eine Pandemie der Ungeimpften“, | |
sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) den Angaben zufolge im | |
Düsseldorfer Landtag: „Wenn ich mir die Freiheit rausnehme, mich nicht | |
impfen zu lassen, dann muss ich für die Konsequenzen, die daraus entstehen, | |
auch in vollem Umfang selbst persönlich einstehen.“ | |
In Baden-Württemberg ist das Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte vom | |
15. September an den Angaben zufolge schon beschlossen, Rheinland-Pfalz | |
ziehe zum 1. Oktober nach. Auch in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern gebe | |
es Überlegungen in diese Richtung. | |
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Berens (SPD) sagte der SZ, ihr | |
Ressort werde eine Einstellung der Zahlungen ab Mitte Oktober prüfen, | |
schließlich habe bis dahin „wirklich jede und jeder ein Impfangebot | |
erhalten“. | |
In Berlin hat die Landesregierung dem Bericht zufolge aber offenbar keine | |
Absichten, die Zahlungen für Ungeimpfte zu streichen. Auch in Hamburg hieß | |
es, es gebe derzeit keine Pläne in diese Richtung. | |
Kritik an den Plänen kam von den Gewerkschaften. „Ich bezweifle, dass die | |
ständige Erhöhung des Drucks auf Ungeimpfte deren Impfbereitschaft erhöht“, | |
sagte der NRW-Chef der IG Metall, Knut Giesler, der Rheinischen Post. Das | |
führe vor allem zu Konflikten in den Betrieben. | |
Auch die NRW-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Anja Weber, | |
warnte vor „Scheindiskussionen, die die Probleme nicht lösen und vor allem | |
zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit unklarem Ausgang führen“. Im | |
Gespräch mit dem Kölner Stadtanzeiger forderte sie mehr mobile Impfangebote | |
für Bevölkerungsgruppen, in denen die Impfbereitschaft niedrig sei. (dpa) | |
10 Sep 2021 | |
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