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# taz.de -- Lolli-Tests für Kitas und Schulen: Noch länger lutschen
> Der Pilotversuch mit Lolli-PCR-Tests in Kitas wird bis zum 15. September
> verlängert. Bisher noch kein einziger positiver Fall.
Bild: Genauso geht's: Lolli-PCR-Test
Berlin taz | Das Pilotprojekt mit Lolli-PCR-Tests in Kitas und Schulen wird
nochmal verlängert. Die eigentlich für Ende August geplante Auswertung
verzögere sich auf den 15. September – also auf kommende Woche Mittwoch,
sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag im
Abgeordnetenhaus. Der Grund sei, dass „bisher kein einziger positiver Fall
bekannt“ geworden sei, erklärte Scheeres' Staatssekretärin Sigrid Klebba.
Das sei aber erforderlich, um rauszufinden, „ob die Logistik funktioniert.“
Die [1][Lolli-Tests laufen als Pilotversuch seit Ende Juli an 30 Kitas].
Bei den Lolli-Tests lutschen die Kinder an Wattestäbchen, die Proben werden
gebündelt mittels PCR-Methode ausgewertet. Nur wenn eine Pool-Probe
insgesamt positiv ausfällt, wird nochmal einzeln nachgetestet. Der
Lolli-Test ist weit weniger unangenehm als ein Nasen-Test. Zudem gilt die
PCR-Methode als sicherer als die Schnelltests – und durch die Pool-Lösung
können zudem Laborkapazitäten gespart werden.
Wozu die Verlängerung des Pilotversuchs, auf was warte man noch? – Das
wollten die Abgeordneten sowohl von FDP als auch von der Linken wissen.
Zumal es doch inzwischen auch in anderen Städten Erfahrungen mit den Tests
gebe. Der Landeselternausschuss Kita hatte schon im August bemängelt, der
Pilotversuch komme für Berlin „viel zu spät“ – zudem liege der Fokus
ohnehin viel zu sehr auf einer [2][Teststrategie für die Schulen], während
die Kitas kaum in den Blick genommen würden.
## Frage der Laborkapazitäten
Scheeres betonte, dass es auch eine Frage der Laborkapazitäten sei. Das
Robert-Koch-Institut lege fest, wer bei steigenden Inzidenzen – wie es sie
derzeit auch in Berlin gibt – „zuerst Zugriff auf die Laborkapazitäten“
habe. „Und die Schulen liegen da auf Platz 4“, sagte Scheeres. „Das muss
man einkalkulieren, dieser Pilot ist keine Lappalie.“ Der
Lolli-Pilotversuch soll potenziell auch auf die Grundschulen ausgeweitet
werden.
Zudem ließ Scheeres durchblicken, dass sie bei der derzeitigen Inzidenz –
insgesamt liegt der Wert für Berlin am Donnerstag bei 82,9; in den jüngeren
Altersgruppen bei teilweise über 200 – die Lolli-Tests für nicht mehr
sinnvoll hält. Sie berief sich dabei auf „Experten, die ganz klar sagen:
Bis zu einer Inzidenz von 35 machen Lolli-Tests Sinn, darüber sind
Schnelltests effektiver.“ Der Vorteil von Schnelltests ist das quasi sofort
verfügbare Ergebnis – bei PCR-Tests bleiben die Kinder trotz möglicher
Infektion noch 24 Stunden nicht isoliert.
Ab kommender Woche sollen die Kitas außerdem mit 1,8 Millionen Schnelltests
beliefert werden. Scheeres hatte die Ende August in Aussicht gestellt:
Damit sollen nun auch Kita-Kinder zweimal pro Woche von den Eltern zu Hause
getestet werden können – allerdings auf freiwilliger Basis. In den Schulen
gibt es schon lange zwei Tests pro Woche. Die sind allerdings
verpflichtend.
9 Sep 2021
## LINKS
[1] /Kritik-an-Teststrategie-in-Kitas/!5792198
[2] /Junge-Covid-Patienten-in-Berlin/!5792547
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Sandra Scheeres
Kita-Finanzierung
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