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# taz.de -- Rechtsextreme Anschlagsserie in Neukölln: Neonazis bald vor Gericht
> Gegen die beiden Hauptverdächtigen der Neuköllner Anschlagsserie hat die
> Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Weitere Indizien seien
> sichergestellt.
Bild: Berechtigte Forderung auf einem Neuköllner Demoplakat zum Gedenken an di…
Berlin dpa | Die beiden Hauptverdächtigen der [1][rechtsextremen
Anschlagsserie in Berlin-Neukölln] stehen vermutlich bald vor Gericht.
Gegen die polizeibekannten Neonazis wurde von der Staatsanwaltschaft
Anklage wegen schwerer Brandstiftung, Sachbeschädigungen und Bedrohungen
erhoben, sagte Oberstaatsanwalt Dirk Feuerberg, zuständiger Leiter der
Abteilung für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft,
der Berliner Morgenpost und dem Sender rbb. Einem der Männer wird zudem
Betrug mit Sozialleistungen vorgeworfen. Über die Zulassung der nun
erhobenen Anklage muss das erweiterte Schöffengericht des Berliner
Amtsgerichts entscheiden.
Laut Anklage sollen die beiden Männer am 1. Februar 2018 [2][die
Brandanschläge] auf das Auto eines Buchhändlers und den Wagen eines
Linke-Kommunalpolitikers verübt haben. Der Vorwurf beruht auf mehreren
Indizien.
Laut den Ermittlern sollen die Männer ihre Opfer vor den Anschlägen lange
ausgespäht haben. Entsprechende Hinweise, etwa eine Suche bei Google Earth
nach einem der Tatgrundstücke, seien auf Computern gefunden worden. Über
weitere Indizien sagte Staatsanwalt Feuerberg, „es spricht vieles dafür,
dass Herr T. sich wenige Stunden nach einer dieser Taten sehr intensiv mit
der Medienberichterstattung darüber im Netz“ beschäftigt habe. Aus Sicht
der Generalstaatsanwaltschaft spreche dies für eine Tatbeteiligung.
In der Wohnung eines Verdächtigen fand die Polizei laut Anklage bei einer
Durchsuchung unmittelbar nach dem Anschlag eine Sturmhaube. Dies sei ein
„klassisches Tatmittel“, sagte Feuerberg.
## Seit Jahren im Fokus
Das [3][Berliner Landeskriminalamt] (LKA) rechnet der Anschlagsserie mehr
als 70 Taten zwischen Juni 2016 und März 2019 zu, darunter mindestens 14
Brandstiftungen und 35 Sachbeschädigungen. Opfer waren Menschen, die sich
gegen Rechtsextremismus engagierten. Die beiden verdächtigen Männer waren
seit Jahren im Fokus der Polizei. Für eine Anklage reichten die Indizien
aber lange nicht.
Zwei vom Senat eingesetzte Sonderermittler hatten im Mai festgestellt, die
Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft gegen die beiden Männer
hätten in einigen Punkten besser laufen können. Allerdings seien Taten wie
Brandanschläge auf Autos sehr schwierig aufzuklären, weil es oft weder
Zeugen noch Spuren gebe.
30 Aug 2021
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Schwerpunkt Rechter Terror
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