# taz.de -- Beschluss über Impfung für 16-Jährigen: Impfstreit vor Gericht | |
> Weil sich Mutter und Vater eines Jugendlichen über dessen Impfung | |
> stritten, beschloss ein Gericht: Entscheiden darf, wer der Stiko | |
> vertraut. | |
Bild: Vertrauenssache: die Corona-Impfung | |
Weil sich die getrennt lebenden, aber gemeinsam erziehenden Eltern eines | |
fast 16-jährigen Jungen nicht in Sachen Corona-Impfung einigen konnten, | |
musste nun ein Gericht entscheiden. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main | |
wies die Beschwerde der Mutter gegen die Impfung mit Beschluss vom 17. | |
August ab, die Begründung wurde am Dienstag veröffentlicht. | |
Grundsätzlich bedarf es bei Angelegenheiten, die für das Kind von | |
erheblicher Bedeutung sind, der Zustimmung beider sorgeberechtigter | |
Elternteile. Von Einigkeit konnte hier aber nicht die Rede sein: Der Vater | |
wollte seinen Sohn aufgrund einer Vorerkrankung impfen lassen. Die Mutter | |
bezeichnete die Impfung als „Gentherapie“ und lehnte sie ab. | |
Das Gericht stellte zunächst fest, dass es sich bei der Impfung gegen das | |
Coronavirus um eine für das Kind erhebliche Angelegenheit handelte. Deshalb | |
sei auch nicht allein die Meinung des durchaus einsichtsfähigen Jungen | |
entscheidend, sondern es bedarf der elterlichen Einwilligung. | |
Wenn die Eltern sich aber nun partout nicht einigen können, kann das | |
Gericht einem der beiden die alleinige Entscheidung übertragen. Dass sowohl | |
das Amtsgericht in erster Instanz als auch das Oberlandesgericht für den | |
Vater entschieden, lag laut Begründung an zwei Dingen: So entsprach die | |
Meinung des Vaters zum einen der [1][Empfehlung der Ständigen | |
Impfkommission (Stiko)] und deckte sich zum anderen auch mit dem Willen des | |
Jungen. Das wiederum spreche für eine „bessere Entscheidungskompetenz des | |
Kindesvaters“, weil er auf die Wünsche seines Kindes Rücksicht nehme. | |
Die Entscheidung des Gerichts ist nicht anfechtbar. Und die erste Impfung | |
liegt bereits hinter dem Jungen. | |
24 Aug 2021 | |
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## AUTOREN | |
Manuela Heim | |
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