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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Fast 4.000 Neuinfektionen
> Auch die Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Deutschland weiter an. In Tokio
> öffnet das Athletendorf für die Paralympics. In NRW steht der Schulstart
> bevor – in Präsenz.
Bild: In NRW beginnt nach den Ferien wieder Präsenzunterricht, obwohl die Inzi…
## Coronazahlen steigen weiter stark
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstagmorgen bundesweit 3.912
neue Infektionen. Das sind 1.432 mehr als am Dienstag vor einer Woche, als
2.480 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf
37,4 von 36,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000
Einwohner:innen in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das
Coronavirus getestet wurden. 28 weitere Menschen starben im Zusammenhang
mit Corona. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle
binnen 24 Stunden auf 91.899. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr
als 3,8 Millionen Coronatests positiv aus. (rtr)
## Athletendorf für Paralympics in Tokio eröffnet
Eine Woche vor Beginn der Paralympics hat das Athletendorf in Tokio wieder
für die Teilnehmer geöffnet. Wie schon zuvor bei den Olympischen Spielen
zogen am Dienstag die ersten Delegationen ohne feierliche Begrüßung und
abgeschirmt von der Öffentlichkeit in das wegen der Coronapandemie stark
gesicherte Areal ein. Am Vortag hatten die Organisatoren entschieden, auch
bei den Paralympics Zuschauer auszuschließen. Eine Ausnahme bei den am 24.
August beginnenden Paralympics soll für Schülerinnen und Schüler im Rahmen
eines Erziehungsprogramms der Regierung gemacht werden.
Hatten bei den Olympischen Spielen noch rund 18.000 Athleten und Offizielle
in den 21 Gebäuden des 44 Hektar großen Athletendorfes gewohnt, sind es bei
den Paralympics nur noch rund 4.400 Athletinnen und Athleten. Sie müssen
sich aber genauso wie zuvor die Olympioniken täglichen Coronatests
unterziehen, überall Masken tragen und Sicherheitsabstände einhalten.
Wieviele Athletinnen und Athleten gegen Corona geimpft anreisen, konnten
die Organisatoren nicht sagen. (dpa)
## Ministerin erwartetet „reibungslosen“ Schulstart in NRW
In Nordrhein-Westfalen kehren am Mittwoch nach sechseinhalb Wochen
Sommerferien rund 2,5 Millionen Schüler wieder in den Präsenzunterricht
zurück. Darunter sind auch etwa 166.000 Erstklässler:innen, die vor ihrer
Einschulung stehen. Für manche von ihnen kommt der große Tag auch je nach
Schule erst am Donnerstag.
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) geht angesichts „umfassender
Vorbereitung“ in den Sommerferien von einem reibungslosen Start aus. Es
bleibe bei Maskenpflicht im Gebäude und Klassenraum. Und bei zwei Tests pro
Woche, allerdings nicht mehr für nachweislich Geimpfte und Genesene. Für
Grundschüler sind sogenannte Lolli-Tests vorgesehen.
Neu ist: Ab Mittwoch können an allen weiterführenden Schulen Impfungen für
ältere Schüler der Sekundarstufe II und für Schulpersonal angeboten werden.
Für Berufsschulen gilt das bereits.
Wird ein Schüler positiv auf Corona getestet, muss nicht mehr die ganze
Schulklasse in Quarantäne, sondern nur noch direkte Sitznachbarn und
Schulpersonal mit engem Kontakt zum betroffenen Schüler. Und auch das ist
kein unbedingtes Muss, wenn die engen Kontaktpersonen alle Schutzmaßnahmen
eingehalten und Mund-Nasen-Schutz getragen haben.
Eine vierte Welle mit Schulschließungen wäre nicht verkraftbar, mahnt der
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Er weist auf Angst-, Schlaf-,
Essstörungen, Konzentrationsproblematik, Aggressivität, Depressionen in
zuvor nie gekanntem Ausmaß hin. Bewegungsmangel habe Spuren bei der
grobmotorischen Entwicklung hinterlassen, teils sei es zu drastischem
Übergewicht gekommen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft befürchtet erneut einen
„unruhigen Herbst und Winter“. Auch aus Eltern- und Schülerschaft hatte es
Stimmen der Verunsicherung und Besorgnis gegeben. (dpa/lnw)
## Praxen stehen für impfwillige Jugendliche bereit
Nach dem neuen Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu
Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren sehen sich die Arztpraxen
für eine mögliche stärkere Nachfrage gewappnet. Der Vorsitzende des
Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagte den Zeitungen der Funke
Mediengruppe: „Für impfwillige Jugendliche stehen auch bei steigender
Nachfrage die Kinder- und Hausarztpraxen bereit.“
Weigeldt kritisierte, die Politik habe Druck auf die Stiko ausgeübt. „Wir
haben immer betont, dass die Wissenschaft entscheidet, wann ausreichende
Erkenntnisse vorliegen, um Jugendlichen ein Impfangebot zu machen. Dazu
hätte es keines Drängens von Politikseite aus bedurft.“ Beim Thema
Impfungen für Kinder ab zwölf Jahren sei die Politik vorgeprescht und habe
damit eine Diskussion ausgelöst.
Die Stiko hatte sich für allgemeine Corona-Impfungen für alle Kinder ab
zwölf Jahren ausgesprochen. Nach sorgfältiger Bewertung neuer Daten komme
man nun zu der Einschätzung, „dass nach gegenwärtigem Wissensstand die
Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen
Impfnebenwirkungen überwiegen“, teilte das unabhängige Gremium am Montag
mit.
Zuvor hatte die Stiko Corona-Impfungen von Kindern zwischen zwölf und 17
Jahren nur bei höherem Risiko für schwere Coronaverläufe etwa wegen
Erkrankungen wie Diabetes empfohlen.
Die Impfungen von gesunden Jugendlichen waren laut Stiko aber auch schon
mit ärztlicher Aufklärung als individuelle Entscheidung von Kindern und
Eltern möglich. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten bereits
Anfang August breitere Impfangebote für Kinder vereinbart – etwa in
regionalen Impfzentren. Laut RKI sind 24,3 Prozent der 12- bis 17-Jährigen
mindestens einmal gegen Corona geimpft und 15,1 Prozent vollständig.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt nannte die Entscheidung der Stiko
richtig und längst überfällig. „Das lange Abwarten der Stiko hat leider
unnötig Zeit gekostet“, sagte er der dpa. Wichtig sei jetzt die schnelle
Zulassung eines Impfstoffes für Kinder unter zwölf Jahren, damit auch für
sie ein wirksamer Schutz vor Infektion angeboten werden könne.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der Augsburger Allgemeinen:
„Ich bin froh, dass die Stiko sich so entschieden hat.“ Das sei eine
wichtige Entscheidung, die gerade zum Schulbeginn eine große Bedeutung
habe. „Die Stiko hat immer klar gemacht, dass sie sich nicht unter Druck
setzen lässt, sondern sauber abwägend zu einer Entscheidung kommt“, sagt
er. „Es ist ein unabhängiges Gremium, wir können stolz sein, dass wir es
haben.“ (dpa)
17 Aug 2021
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