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# taz.de -- Bildung in Berlin: Gemacht und machtförmig
> Wissensproduktion und -weitergabe sind unerlässlich, finden aber nicht im
> luftleeren Raum statt. Einige Anlässe zur kritischen Auseinandersetzung.
Bild: Was kommt hinein in die jungen Köpfe?
Wissen, Wissenschaft, Wissensvermittlung. Was daherkommen will als neutral
und selbstverständlich, ist gemacht und immer schon machtförmig. Wissen
wird produziert und rezipiert und ist zunehmend von der Ökonomie bestimmt –
von der Aufmerksamkeitsökonomie und der anderen.
An den Hochschulen – die Berliner Unis sind da keine Ausnahme – zeigt sich
das in einer leistungsorientierten Mittelvergabe, in steigenden
Drittmittelquoten und in der Exzellenzinitiative. Ein Vortrag von
Aktivist*innen aus der Initiative „Lernfabriken… meutern!“ will an der
HU die Frage stellen: Woher kommt das Geld für Forschung und Lehre und wie
wird es verteilt? (Mittwoch, 9. Juni, 18 Uhr, [1][hier] auf Zoom)
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe „Sozialwissenschaftlicher Sommer“
statt, die noch bis zum 30. Juni läuft. Alle weiteren Veranstaltungen in
der Reihe sind hier auf der [2][HU-Seite] zu finden.
Auch die Schulen gelten gemeinhin als Schlüsselinstitutionen, wenn es um
die Überwindung von Armut und Ungleichheit geht – und als Motoren des
gesellschaftlichen Fortschritts. Ausfallende Stunden, die [3][schlechte
Reinigung und technische Ausstattung] werden zwar oft bemängelt,
insbesondere während der Pandemie.
## Was wird gelehrt, was nicht?
Doch die Ausrichtung der Institution Schule stößt selten auf qualifizierte
Kritik. Diese will nun ein Onlineworkshop des emanzipatorischen
Bildungskollektivs Re:connæct leisten. Wo und warum „Schule“ der
Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme im Weg steht und was gelehrt,
beziehungweise nicht gelehrt wird, sind hier die Leitfragen. (Donnerstag,
10. Juni, 19 Uhr, Anmeldung und Infos auf [4][reconnaect.de])
Auch die Produktion medizinischen Wissens ist machtförmig. Im April 2020
etwa schlugen zwei französische Forscher vor, Coronaimpfstoffe zuerst an
bedürftigen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent zu testen. Ausgehend
von diesem drastischen Beispiel soll in einem Onlineworkshop der
Naturfreundejugend Berlin den kolonialen Kontinuitäten der
pharmakologischen Forschung nachgegangen werden.
Außerdem soll dabei die Aktivistin Watatakalu Yawalapiti zu Wort kommen und
über die Coronapolitik des brasilianischen Staates in Bezug auf die
Indigenen des Landes berichten. (Samstag, 12. Juni, 11 Uhr, Anmeldung über
[email protected])
Fundierte Wissensproduktion und -weitergabe sind unerlässlich. Ebenso wenig
sollte aber auf die kritische Befragung von angeblich Neutralem und
Selbstverständlichem verzichtet werden – jenseits kruder
Verschwörungsideologien allerdings.
8 Jun 2021
## LINKS
[1] https://hu-berlin.zoom.us/j/66649870550?pwd=bk9HcU5sTUxZcVpEMnYzb3I3SEl4Zz09
[2] https://www.sowi.hu-berlin.de/de/studium/fachschaft/sowiso-sozialwissenscha…
[3] https://www.schule-in-not.de/
[4] https://www.reconnaect.de/veranstaltungen/
## AUTOREN
Stefan Hunglinger
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