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# taz.de -- Die Wahrheit: Endlich Wahlkampf!
> Es sind nur noch rund zehn Wochen bis zur Bundestagswahl, und schon jetzt
> geht es los bei Baerbock, Laschet und den anderen Schwerwahlkämpfern.
Bild: Wurde Ziel übler Verleumdungskampagnen durch die Union: Willy Brandt
Juchu, der Wahlkampf geht los! Ich bin hoch erfreut – endlich mal was
anderes als Corona in den Nachrichten.
Während die Öffentlichkeit noch mit Hochspannung auf das Release des neuen
CDU-Blockbusters „Wahlprogramm“ wartet, das vermutlich aber pandemiebedingt
nur bei Disney Plus gestreamt wird, hat die zwölfköpfige Taskforce
„Annalena“ der FAZ aus gut unterrichten Kreisen, nämlich
Pattensen-Schulenburg bei Hannover, erfahren, dass die Kanzlerkandidatin
der Grünen ihren Lebenslauf weitreichender geschönt hat, als bisher
bekannt. Sie soll in der achten Klasse zweimal im Politik-Test vom dicken
Peter abgeschrieben haben. Tolle Völkerrechtlerin! Und kein Wort davon in
ihrem Curriculum Vitae!
Wenn ihre Parteifreunde jetzt noch herauskriegen, dass sie den wegen
seiner Karl-May-Obsession als verschroben geltenden dicken Peter in einem
schockierenden Fall von Cultural Appropriation bei seinem Spitznamen
„Winnetou“ genannt hat, dürfte es um Baerbocks Kanzlerambitionen geschehen
sein.
Damit ihm nicht Ähnliches widerfährt und am Ende doch noch Friedrich Merz
Kanzlerkandidat wird, dem Patzer wie nicht gemeldete Nebeneinkünfte in Höhe
von 25.000 Euro niemals unterlaufen würden, weil er sich mit solchen
Kleinstbeträgen erst gar nicht abgibt, hat sich Armin Laschet nun
professionelle Hilfe geholt: Ex-Bild-Chefredakteurin Tanit Koch soll seine
Wahlkampfberaterin werden. Denn nichts ist für einen konservativen
Kanzlerkandidaten so wichtig wie Glaubwürdigkeit und ein seriöses Image,
und wer könnte besser dafür einstehen als die sensible Journalistin mit
ihrem gänzlich ungeschönten Lebenslauf?
Eine Entscheidung, die auf allgemeine Zustimmung stößt, nur Christian
Drosten wollte sich nicht äußern und ließ ausrichten, er habe „Besseres zu
tun“. Schonungslose Ehrlichkeit heißt für Laschet nun die Devise. Der neue
Ton kommt gut an. „Als hätte er ein fettes Mikrofon in der Hose“, titelt
die Bild sogleich anerkennend am Tag von Tanit Kochs Ernennung.
Dagegen hätte Baerbock allenfalls eine Chance, wenn sie die Unterstützung
des aktuellen Bild-Chefs Julian Reichelt fände. Robert Habeck hat dafür
schon mal vorgelegt mit seiner Überlegung zu Waffenlieferungen an die
Ukraine, nun muss Baerbock nur noch vorschlagen, diese mit der Bundeswehr
persönlich dort vorbeizubringen. Denn nur wer Julian Reichelt einen
ordentlichen Angriffskrieg liefert, darf auf seine Gunst hoffen.
Baerbock hat sich allerdings gegen den Vorwurf verwahrt, zu
Wahlkampfzwecken einen Krieg vom Zaun zu brechen. Sie besteht darauf, dass
sie den in alter grüner Regierungstradition ohnehin geplant habe. Es steht
zu befürchten, dass an dieser Darstellung ausnahmsweise nichts geschönt
ist.
So oder so ähnlich ist also der Auftakt zum Bundestagswahlkampf verlaufen,
ich habe bald nicht mehr so ganz genau hingehört. Aber allmählich sehne ich
mich schon richtig nach der vierten Welle.
11 Jun 2021
## AUTOREN
Heiko Werning
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Armin Laschet
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