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# taz.de -- Parlamentswahl in Albanien: Ohne Perspektive
> Albaniens Regierungschef Edi Rama war vor acht Jahren ein
> Hoffnungsträger. Seine Korruptionsverstrickungen machen ihn nun fast zur
> tragischen Figur.
Bild: Edi Rama, Ministerpräsident von Albanien, und seine Frau Linda Rama beim…
Wird [1][in Albanien der alte Regierungschef auch der neue sein]? Noch ist
das nicht klar. Hat es Edi Rama mit seiner „sozialistisch“ genannten Partei
trotz aller Skandale um seine Person, der weiterhin wuchernden Korruption,
trotz der völlig vagen Versprechungen für eine bessere Zukunft des Landes
doch wieder geschafft, sich an der Macht zu halten?
Weder die regierende „Sozialistische Partei“ noch die sich „Demokratische
Partei“ nennende Opposition haben sich während des Wahlkampfes ein Programm
gegeben, beide Seiten versuchten, mit sich überbietenden Versprechungen bei
den Wählern zu punkten. Wenn Edi Rama eine goldene Zukunft mit einem
Tourismusboom verheißt, dann vergisst er geflissentlich die Probleme zu
benennen.
Es geht ja dabei nicht nur um den Einfluss bestimmter „Investoren“
(Geldwäscher?), die sich um alles scheren, nur nicht um einen sinnvollen
Entwicklungsplan, der die Naturzerstörung, die mit dem Bauboom einhergeht,
im Zaum hält. Mit Gewalt und mit Hilfe der Regierung haben diese Leute die
herrliche Küste südlich von Tirana an sich gerissen.
Edi Rama hat keine Zukunftsperspektive mehr anzubieten. Dass ein Mann, ein
Künstler, der vor acht Jahren ein echter Hoffnungsträger war, sich so tief
in dem Gestrüpp aus Korruption und Unfähigkeit hat verstricken können,
[2][macht ihn fast zur tragischen Figur]. Leider konnte die Opposition aus
diesem Umstand nicht genug Profit schlagen.
Die Strategie des Oppositionsführers Lulzim Basha, die Gemeindewahlen zu
boykottieren, war nicht sehr hilfreich, erlaubte sie doch den
„Sozialisten“, ihre Macht bis ins kleinste Dorf auszuweiten. Immerhin wurde
auf internationalen Druck hin das Wahlverfahren so verändert, dass
Wahlbetrug jetzt nicht mehr so einfach ist.
Das könnte jetzt der Opposition zugutekommen. Jetzt kommt es darauf an, wie
viele Sitze die beiden Lager erringen können. Die mit Lulzim Basha
verbündete „Sozialistische Bewegung für Integration (LSI)“ könnte den
Ausschlag zugunsten der Opposition geben. Dem Land wäre ein Machtwechsel zu
wünschen.
26 Apr 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Erich Rathfelder
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Albanien
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