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# taz.de -- Corona-Lockdown in Deutschland: Verlängerung gefordert
> Die Situation in den Kliniken lasse Lockerungen nicht zu, sind sich die
> Berufsverbände der Mediziner*innen einig. Jens Spahn wird wegen seiner
> Impfstrategie kritisiert.
Bild: Neuschnee in Winterberg auf dem Kahlen Asten – und dann müssen natürl…
BERLIN/HANNOVER/LONDON/WINDSOR/MÜNCHEN/SYDNEY/WINTERBERG/OFFENBACH/WASHINGT
ON epd/dpa/afp | Mit Blick auf die anstehenden Bund-Länder-Beratungen
dringen Ärztevertreter auf eine Verlängerung des Lockdowns. Die Vorsitzende
der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, sagte den Zeitungen
der Funke Mediengruppe, die Belastung durch die Versorgung der Patienten
mit Covid-19 sei auch an den Feiertagen weiter angestiegen. „Das
Gesundheitssystem braucht dringend eine Entlastung, die nur durch eine
Verlängerung der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zu erreichen ist. Anders
werden wir die Lage nicht in den Griff bekommen.“ Sie wünsche sich „von dem
Treffen der Ministerpräsidenten in der nächsten Woche eine möglichst
einheitliche Verlängerung der Kontaktbeschränkungen“.
Ähnlich äußerte sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt.
„Das Wichtigste ist, dass man den Menschen klarmacht, dass wir jetzt noch
vor zwei, drei, vier Monaten stehen, die Anstrengungen von allen
erfordern“, sagte Reinhardt gegenüber Bild. Schließlich stünden die
Krankenhäuser derzeit am Rand der Überlastung. Durch die Impfstoffe gebe es
Hoffnung auf ein Ende der Pandemie in diesem Jahr. „Mitte des Jahres“ könne
Deutschland „deutlich besser“ dastehen.
Auch der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, geht erst für Mitte des
neuen Jahres von einer Entspannung aus. „Ich rechne damit, dass wir erst im
Sommer von einer nachhaltigen Entspannung auf den Intensivstationen
sprechen können“, sagte Janssens der in Düsseldorf erscheinenden
Rheinischen Post. „Wir Intensivmediziner raten dringend dazu, bis zu einem
Inzidenzwert von unter 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche
keine Lockerungen in Aussicht zu stellen.“
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) erwartet
ebenfalls eine Verlängerung des Lockdowns. Die Zahlen für die Krankenhäuser
sprächen eine deutliche Sprache, sagte sie im Deutschlandfunk. Im Lichte
der aktuellen Zahlen müsse man gegebenenfalls auch andere Maßnahmen wählen.
Sie schloss Ausgangsbeschränkungen nicht aus, diese wolle man aber
vermeiden und setze auf die Einsicht der Bürger.
## Lauterbach hält Schulöffnungen für denkbar
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält unterdessen eine [1][Öffnung
von Kitas und Grundschulen] ab Mitte Januar für denkbar. „Ich kann mir
vorstellen, dass es epidemiologisch vertretbar wäre, Kitas und Grundschulen
in der zweiten Januarhälfte zu öffnen“, sagte Lauterbach der Rheinischen
Post. Voraussetzung dafür wäre, dass alle anderen Klassenstufen geteilt
werden und wechselnd Präsenz- und Digitalunterricht erhalten oder der
Präsenzunterricht ganz ausgesetzt wird.
Der Deutsche Lehrerverband und die Deutsche Akademie für Kinder- und
Jugendmedizin riefen dazu auf, längere Schulschließungen zu vermeiden und
Schulen zugleich besser zu schützen. Die Politik solle alles dafür tun,
„damit Unterricht im neuen Jahr wieder unter verantwortbaren Bedingungen
stattfinden kann, obwohl die SARS-CoV-2 Pandemie zunächst fortbestehen
wird“, heißt es in einer in Berlin veröffentlichten, gemeinsamen Erklärung.
Präsenzunterricht sei sowohl zur Erfüllung des Bildungsauftrages als auch
unter psychosozialen Gesichtspunkten das Beste für Kinder und Jugendliche.
Am Montag trifft sich die Kultusministerkonferenz, am Dienstag die
Ministerpräsidentenkonferenz, um über das weitere Vorgehen nach dem
zunächst bis zum 10. Januar verhängten Lockdown zu beraten. Die derzeitigen
zum 16. Dezember in Kraft getretenen Kontaktbeschränkungen gelten noch bis
zum 10. Januar. Ziel der bundesweiten Einschränkungen ist es, die Zahl der
Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner auf maximal 50 innerhalb einer
Woche zu senken.
## Schelte für den Bundesgesundheitsminister
Rund eine Woche nach Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland wächst die
[2][Kritik an der Strategie der Bundesregierung]. Ein Mitglied der
Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina warf der großen Koalition
schwere Versäumnisse bei der Beschaffung des Impfstoffs vor.
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese griff den Gesundheitsminister scharf an: „Ich
bin derzeit schon entsetzt über Jens Spahn“, sagte er t-online. „Er muss
als zuständiger Minister endlich seinen Aufgaben nachkommen und die
offensichtlichen Probleme unverzüglich in den Griff bekommen.“
Nach den aktuellsten Daten des Robert Koch-Instituts wurden bis Neujahr
rund 165 000 Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft.
Allerdings hinken die Meldungen an das RKI teilweise der Zahl realer
Impfungen in den Bundesländern hinterher.
Die Gesundheitsämter meldeten zuletzt 12.690 Corona-Neuinfektionen und 336
neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Eine Interpretation der Daten ist jedoch
momentan schwierig, weil während der Weihnachtsfeiertage und um den
Jahreswechsel wohl weniger Menschen getestet wurden und Ämter Daten
zeitverzögert übermittelten. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag am Samstagmorgen bei 141,2.
Die Leopoldina-Neurologin Frauke Zipp betonte: „Ich halte die derzeitige
Situation für grobes Versagen der Verantwortlichen.“ Es habe im Sommer
Angebote für mehr Impfstoff gegeben, sagte sie der Welt. „Wir hätten sie
jetzt zur Verfügung.“ So habe etwa Biontech im Spätsommer wesentlich mehr
Impfdosen angeboten. Die Leopoldina gehört zu den wichtigsten Beratern der
Regierung in der Pandemie.
Biontech hatte am Freitag erklärt, mehr Corona-Impfstoff als bisher geplant
an die EU liefern zu wollen. Das Unternehmen befinde sich „in
fortgeschrittenen Diskussionen, ob und wie wir weitere Impfstoffdosen aus
Europa für Europa in diesem Jahr zur Verfügung stellen können“, sagte
Unternehmenschef Ugur Sahin der Deutschen Presse-Agentur.
FDP-Generalsekretär Volker Wissing griff [3][Spahn wegen des knappen
Impfstoffs] an. Allerspätestens im Herbst hätte er auf die rasanten
Entwicklungen bei Biontech reagieren müssen, sagte Wissing dem
Handelsblatt. „Er hat aber die Fehlentscheidung der Bundesregierung nicht
korrigiert und versagt.“
Die Linksfraktion fordert eine Regierungserklärung des Gesundheitsministers
im Bundestag. „Es muss aufgearbeitet werden, warum der Impfstoff zu knapp
ist und wo geschlampt wurde“, sagte der parlamentarische
Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte der Deutschen Presse-Agentur. Spahn
müsse auch erklären, wie die Kapazitäten schnellstens erhöht werden
könnten.
## Virologin: vorhandenen Impfstoff besser ausnutzen
Die Münchner Virologin Ulrike Protzer hat sich im Kampf gegen die
Corona-Pandemie dafür stark gemacht, den vorhandenen Impfstoff besser
auszunutzen. „Was man vielleicht noch machen könnte: Man kann aus einer
Ampulle dieses Impfstoffes nicht nur fünf, sondern sechs Dosen gewinnen.
Das wären schon mal 20 Prozent mehr“, sagte die Professorin von der
Technischen Universität München am Samstag dem Bayerischen Rundfunk.
Der Impfstoff des Herstellers Biontech wird als Konzentrat geliefert. Aus
einer Konzentrat-Ampulle sollen fünf Impfstoff-Dosen gewonnen werden
können, sie enthalten aber nach ersten Erfahrungen etwas mehr, was die
Entnahme einer sechsten Dosis ermöglicht.
Einen Verzicht auf die zweite Impfung etwa drei Wochen nach der ersten hält
die Virologin dagegen nicht für praktikabel. Ein solches Vorgehen müsste
erst durch neue Studien gestützt werden und dann ein Zulassungsverfahren
passieren. Entsprechende Überlegungen wurden zuletzt aus Großbritannien
bekannt.
## Trauriger Rekord in den USA
Die USA sind mit einem traurigen Rekord ins neue Jahr gestartet: Am Freitag
wurde die Schwelle von 20 Millionen Corona-Infektionen überschritten. Die
Zahl der Todesfälle infolge einer Corona-Infektion stieg nach Angaben der
Johns Hopkins-Universität auf 346.408. Damit sind die USA mit Abstand das
Land mit den meisten Corona-Infektionen und Todesfällen weltweit.
Die Zahl der Neuinfektionen hat sich in den USA in den vergangenen Wochen
rasant beschleunigt, was unter anderem auf die Familienfeiern und Reisen zu
Thanksgiving Ende November sowie die Weihnachtsfeierlichkeiten
zurückgeführt wird. Während das Land erst am 9. November die Schwelle von
zehn Millionen Infektionen überschritten hatte, wurde die
20-Millionen-Marke nun nur wenige Wochen später gerissen.
Mit mehr als 3900 Todesfällen an einem Tag hatten die USA erst am Mittwoch
einen neuen traurigen Rekord aufgestellt. Derzeit müssen landesweit mehr
als 125.300 Menschen wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden.
Die Hoffnungen vieler Bürger ruhen daher auf den Mitte Dezember gestarteten
Corona-Impfungen. Bislang haben fast drei Millionen Menschen in den USA
eine erste Impfdosis erhalten – weitaus weniger als die von Präsident
Donald Trump ursprünglich bis zum Jahresende versprochenen 20 Millionen.
Mehr als zwölf Millionen Dosen wurden nach Behördenangaben bislang
landesweit verteilt. Wegen logistischer Probleme und der Überlastung vieler
Krankenhäuser kommt es jedoch zu Verzögerungen bei den Impfungen.
Trump, der die Gefahr durch das Virus wiederholt heruntergespielt hatte,
pries in seiner Silvesterbotschaft das „medizinische Wunder“ der
Corona-Impfung. „Die am meisten gefährdeten Bürger erhalten bereits den
Impfstoff, und Millionen Dosen werden schnell durch das ganze Land
geschickt“, erklärte er.
## Queen Elizabeth II. geimpft? Das ist Privatsache
Mit ihren 94 Jahren gehört sie zur Hochrisikogruppe: Aber ob die britische
Königin Elizabeth II. bereits gegen das Coronavirus geimpft wurde, soll
Privatsache bleiben. Das sagte eine Sprecherin des Buckingham-Palasts am
Samstag. Öffentliche Äußerungen dazu werde es nicht geben. Die Queen hatte
die Weihnachtstage gemeinsam mit Prinz Philip (99) auf Schloss Windsor
verbracht und auf Familientreffen verzichtet.
Weniger Scheu vor der Öffentlichkeit hatte die dänische Königin Margrethe
II. (80) gezeigt. Sie wurde an Neujahr gegen das Coronavirus geimpft, wie
das dänische Königshaus am Freitagnachmittag mitteilte. Ihre zweite Dosis
erhält sie demnach in rund drei Wochen.
In Großbritannien wurden nach Angaben der Regierung mittlerweile eine
Million Menschen gegen Corona geimpft. Von kommender Woche an soll neben
dem Impfstoff von Biontech und Pfizer auch das von der Universität Oxford
und dem britisch-schwedischen Konzern Astrazeneca entwickelte Präparat
verabreicht werden. Bis der Anteil der Geimpften der Situation tatsächlich
spürbare Erleichterung verschafft, dürften jedoch noch Wochen und Monate
vergehen.
## Erste Opernaufführung in Sydney seit Monaten
Nach neun Monaten ohne eine Aufführung freut sich Sydney auf die
Wiedereröffnung seines berühmten Opernhauses unter Corona-konformen
Bedingungen. Die Operette „Die lustige Witwe“ wird am Dienstag aufgeführt
werden – und ist damit ein Hoffnungsschimmer für die gesamte Kulturszene,
wie der Künstlerische Direktor Lyndon Terracini der Nachrichtenagentur AFP
sagte. Das ikonische Haus am Hafen von Sydney wird lediglich 75 Prozent der
Zuschauerplätze besetzen; die Zuhörer müssen zudem Mund-Nasenschutz tragen.
„Ich denke, dass im Laufe des Jahres auch andere Opernhäuser wieder öffnen
werden“, sagte Terracini. „Die Menschen werden voller Hoffnung zu uns
zurückkommen.“
Insgesamt hat Australien, ein Land mit etwa 25 Millionen Einwohnern,
lediglich rund 28.400 Corona-Infektionen vermeldet. 909 Menschen sind an
dem neuartigen Virus seit Ausbruch der Pandemie gestorben. Trotz der
vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen müssen die Bewohner von Sydney
ab Sonntag wieder Masken in öffentlichen Transportmitteln und in vielen
Innenräumen tragen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
## DIW-Chef: Pleitewelle wird kommen
Die Corona-Krise wird nach Ansicht von Fachleuten die deutsche
Unternehmenslandschaft weitreichend verändern. Die Frage sei nicht, „ob
eine Welle an Unternehmensinsolvenzen kommen wird, sondern wann“, sagte der
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel
Fratzscher, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Samstag. Der Präsident des
Bundeskartellamts, Andreas Mundt, rechnet mit einer hohen Zahl von
Übernahmen und Fusionen.
„Die zweite Welle wird härter“, sagte DIW-Chef Fratzscher mit Blick auf die
Lage in der Corona-Pandemie. „Je länger es dauert, desto mehr Unternehmen
kommen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, desto mehr werden pleite gehen.“
Es drohe eine Welle von Unternehmenspleiten, gekoppelt mit einem Anstieg
der Arbeitslosigkeit, sagte Fratzscher. Dennoch sei es richtig, den
Lockdown zu verlängern. Auch für die Wirtschaft müsse es oberste Priorität
haben, dass die zweite Infektionswelle möglichst schnell begrenzt werde:
„Wirtschaftliche Lockerungen jetzt mögen kurzfristig manchen nutzen,
langfristig würden sie jedoch allen schaden.“
Fratzscher warf der Politik Versäumnisse beim Krisenmanagement vor:
Deutschland habe sich nicht ausreichend auf die zweite Corona-Welle
vorbereitet. So sei beispielsweise bei Schulen das digitale Angebot nicht
ausreichend erweitert worden.
Zudem habe die Politik in der zweiten Welle zu spät gehandelt: „Wenn
Bundes- und Landesregierungen auf die zweite Welle frühzeitig Mitte Oktober
reagiert hätten, hätte man sicherlich Menschenleben retten und Schaden von
der Wirtschaft fernhalten können.“
Am Arbeitsmarkt ist die Lage laut Fratzscher schlechter, als viele glauben.
„Fast 600.000 regulär sozialversicherungspflichtig Beschäftigte haben 2020
ihre Arbeit verloren“, sagte er. Dazu kämen aber rund 850.000 Minijobber,
die „in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen, die kein Anrecht auf
Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld haben“. Zugleich erlitten unzählige der
rund zweieinhalb Millionen Solo-Selbstständigen massive Einbußen.
Das Bundeskartellamt erwartet in diesem Jahr wegen der wirtschaftlichen
Krise deutlich mehr Übernahmen und Fusionen als in den Vorjahren. „Es ist
viel Liquidität im Markt, während gleichzeitig viele Unternehmen auch
coronabedingt Schwierigkeiten haben“, sagte Behördenpräsident Mundt der
„Rheinischen Post“ vom Samstag. Er rechne mit einer Reihe an schwierigen
Verfahren: „Aus dieser Gemengelage können nicht nur viele, sondern durchaus
auch wettbewerblich heikle Verfahren entstehen.“
Er lehne es ab, Zusammenschlüsse nur lasch zu prüfen, weil Unternehmen
wegen Corona in der Krise sind, sagte Mundt. „Fusionskontrolle ist
Strukturkontrolle, die auf die Zukunft gerichtet ist. Daher dürfen wir
keinen anderen Maßstab als in der Vergangenheit anlegen.“
Seine Behörde werde außerdem kritisch prüfen, falls Unternehmen aus China
die aktuellen Turbulenzen nutzen sollten, um deutsche Firmen zu kaufen:
„Wir werden künftig viel stärker darauf achten müssen, dass es keine
Wettbewerbsverzerrungen durch staatlich subventionierte Übernahmen gibt“,
kündigte Mundt an.
## Andrang auf Skilifte im Harz und im Sauerland
Erneut haben sich im Sauerland und im Harz viele Ausflügler auf den Weg in
die Ski- und Rodelgebiete gemacht – trotz wiederholter Bitten, darauf im
Lockdown zu verzichten. Polizei und Ordnungsbehörden schrieben am Samstag
Anzeigen wegen zahlreicher Verstöße gegen die Coronaschutzmaßnahmen, wie
eine Sprecherin der Stadt Winterberg sagte. [4][In den verschneiten
Ortschaften der Region bildeten sich längere Autoschlangen und Staus, die
Parkplätze füllten sich].
Die Polizei hatte am Morgen per Twitter angekündigt, die Stadt am
Wochenende verstärkt bei der Durchsetzung der Allgemeinverfügung zur
Maskenpflicht und der Coronaschutzverordnung zu unterstützen. Dafür würden
auch Kräfte der Bereitschaftspolizei hinzugezogen.
Dabei sind Lifte und Pisten, Restaurants und Hütten bis mindestens 10.
Januar geschlossen. Die Betreiber der Wintersport-Arena und des
Skiliftkarussells weisen auf ihren Internetseiten darauf hin, dass es keine
Toiletten gibt sowie keine Möglichkeiten zum Aufwärmen – und auch keine
Retter vor Ort sind. Dort heißt es: „Wir lieben unsere Berge. Sie bestimmt
auch: Aber in diesen Zeiten müssen wir diese Liebe ruhen lassen, denn der
Ansturm führt zu Stau und Massenaufläufen. Verstopfte Straßen, fehlende
Parkplätze und viele potenzielle Kontakte. Wer will das schon?“
Wegen Überfüllung rät die Polizei im Harz weiter von Ausflügen in die
winterlichen Berge ab. Der Ansturm ging aber auch dort weiter: Wanderer und
Rodler steuerten die Parkplätze in den teils verschneiten Orten schon am
Samstagmorgen an. Die Polizei Goslar twitterte am Vormittag, dass die
Parkplätze weitgehend ausgelastet seien. Sie appellierte an
Tagesausflügler, weiträumig auf andere Gebiete im Harz auszuweichen und die
Rettungswege frei zuhalten. Auch der Großraumparkplatz in Torfhaus war
überfüllt, viele Autofahrer parkten am Straßenrand.
In Niedersachsen gibt es keine Beschränkung für Tagestouristen. Die
Schlepplifte sind aber wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Viele
Familien und auch Gruppen machten sich zu Fuß auf den Weg. Schon an den
vergangenen Tagen stauten sich die Autos in Ausflugsorten kilometerlang.
2 Jan 2021
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[1] /Streit-um-richtige-Corona-Schulpolitik/!5740654
[2] /Corona-und-die-Impfstoffstrategie/!5736350
[3] /Corona-Impfstoffkampagne-stockt/!5740927
[4] https://twitter.com/polizei_nrw_hsk/status/1345334039515975680
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