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# taz.de -- taz.berlin-Adventskalender 20: Ein bisschen intellektuell
> Im taz.berlin-Adventskalender präsentieren wir in diesem Jahr, ganz
> passend zum Winter-Shutdown, schöne Spiele: Heute: Solitär.
Bild: Analoges Spielen beruhigt – oder regt auf, je nach Spielverlauf
Beamen wir uns zurück ins Jahr 1970. Computer sind schrankgroße Kisten, die
sich nur große Firmen leisten können, das Internet ein ferner Traum. Wie
hätte eine oder ein Berliner Single den Abend in einem Coronalockdown
verbracht, wenn er der drei Fernsehsender müde und auch noch sein Radio
kaputt wäre? Wahrscheinlich hätte er Solitär gespielt, so lange, bis sie
oder er es blind und auswendig gekonnt hätte.
Natürlich handelt es sich nicht um das heute auf allen
Computer-Betriebssystemen zur Überbrückung zäher Zoomsessions
vorinstallierte Kartenspiel, wir sind ja 50 Jahre hinter unserer heutigen
Zeit. Nein, es geht um Kegel, Stifte oder Kugeln, die auf einem
kreuzförmigen Spielfeld in je drei Reihen angeordnet sind – lediglich in
der Mitte ist zu Beginn ein Feld frei. Durch Überspringen werden die Kegel,
Stifte oder Kugeln aus dem Spiel geworfen. Am Ende soll nur noch ein Kegel,
Stift oder eine Kugel übrig bleiben, am besten auf dem Feld genau in der
Mitte. Vielleicht wird es deshalb bisweilen auch Steckhalma genannt.
In den 1960ern und 1970ern war Solitär ein beliebtes Deko-Objekt in vielen
Wohnzimmern oder Studierendenbuden. Gern in popfarbenden Plastik wirkte es
ein bisschen intellektuell, vergeistigt, aber auch formschön. Manche
Menschen spielten es tatsächlich auch. Und noch heute findet man
verschiedenste Ausgaben in fast jedem Spieleladen.
## Gar nicht so einfach
Und ein, zwei Stunden lang lässt sich damit ganz gut die Einsamkeit
überbrücken. Das liegt daran, dass die Idee simpel und die Regeln einfach,
die Lösung aber ziemlich kompliziert ist. Nicht zuletzt deswegen, weil
mensch sich eigentlich die Züge eines Spiels merken müsste, um
entsprechende Fehler beim nächsten Versuch zu vermeiden. Gar nicht so
einfach.
Anders als vor 50 Jahren liegt die Lösung aber – falls es gar nicht klappen
sollte – greifbar nahe: Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen,
damit am Schluss wirklich nur noch ein Stift übrig ist und der auch noch in
der Mitte steht. Danach kann man sich dann auch wieder durch die 500+
Fernsehkanäle zappen, die zehn Streamingdienste durchforsten oder einfach
im Internet hängen bleiben. Wir haben ja nicht mehr 1970!
Erforderlich: Langeweile
Zielgruppe: Kreuzberger HinterhofeinzimmerwohnungsbewohnerInnen
Wer das spielt, spielt auch: Halma (wenn sie/er mal nicht einsam ist)
20 Dec 2020
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
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