| # taz.de -- Rechtsstreit um Film „Keinohrhasen“: Autorin darf die Einnahmen… | |
| > Anika Decker, Drehbuchautorin von „Keinohrhasen“, gewinnt vor Gericht | |
| > gegen Til Schweiger. Sie darf erfahren, wie viel der Film eingespielt | |
| > hat. | |
| Bild: Drehbuchautorin Anika Decker beim Deutschen Filmball im Januar 2020 | |
| Berlin taz/dpa | Die Drehbuchautorin Anika Decker darf Einblick nehmen in | |
| die Einnahmen von Til Schweigers Kinohits [1][„Keinohrhasen“ und | |
| „Zweiohrküken“]. Das Landgericht Berlin gab nach Angaben von Dienstag in | |
| erster Instanz dem Auskunftsbegehren Deckers gegen die Produktionsfirma und | |
| Rechteinhaberin der Filme sowie gegen einen Film- und Medienkonzern statt. | |
| Anika Decker hat zusammen mit Til Schweiger die Drehbücher zu dessen Filmen | |
| „Keinohrhasen“ von 2009 sowie der Fortsetzung „Zweiohrküken“ von 2011 | |
| geschrieben. | |
| Dafür habe Decker niedrige bis mittlere Beträge im fünfstelligen Bereich | |
| erhalten, hatte die FAS Mitte Oktober berichtet. Am Gewinn sei sie aber | |
| nicht weiter beteiligt worden. „Keinohrhasen“ hatte allein im Kino 70 | |
| Millionen Euro eingespielt, „Zweiohrküken“ gut 41 Millionen Euro. | |
| Decker geht nun in einer sogenannten Stufenklage gegen Schweiger vor. | |
| Zunächst wollte sie erreichen, dass seine Produktionsfirma Barefoot Films | |
| und der Verleih Warner Bros. offenlegen müssen, wie viel sie durch die | |
| verschiedenen Auswertungsbereiche – also etwa DVD, Pay-TV und | |
| Streamingdienste, eingenommen haben. Dem gab das Berliner Gericht nun | |
| statt. | |
| Im nächsten Schritt könnte es um die Frage der angemessenen Vergütung | |
| gehen. Decker stützt sich auf den „Fairnessparagrafen“ im Urheberrecht. Er | |
| sieht eine Nachvergütung vor, wenn die ursprünglich vereinbarte Honorierung | |
| und die später erzielten Erträge in auffälligem Missverhältnis stehen. | |
| Die Zivilkammer 15 des Landgerichts begründete die Entscheidung einer | |
| Mitteilung zufolge damit, dass wegen des überdurchschnittlichen Erfolgs der | |
| beiden Filme Anhaltspunkte für einen möglichen Anspruch der Klägerin auf | |
| weitere Beteiligung bestünden. Dabei könne es offenbleiben, ob die Klägerin | |
| Alleinautorin der Drehbücher oder lediglich Mitautorin sei. | |
| 27 Oct 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anne Fromm | |
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