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# taz.de -- Bildungsgipfel mit der Kanzlerin: Gut, dass wir geredet haben
> Klar muss die Digitalisierung schneller gehen. Doch man sollte sich nicht
> von Schnellschüssen wie Dienstlaptops für Lehrerkräfte blenden lassen.
Bild: So schön sieht manchmal schon die Gegenwart in Schulen aus
Die Digitialisierung der Schulen in der Corona-Krise muss schneller gehen.
[1][Dienstlaptops für alle Lehrkräfte] sind ein Muss, klar. Und, ach ja,
Breitband für die Schulen, damit man die Dienstlaptops auch in den
Lehrerzimmern benutzen kann. Schön, dass sie mal wieder darüber geredet
haben, die KultusministerInnen der Länder und die Kanzlerin beim
[2][Bildungsgipfel am Montagabend], dem zweiten nach dem ersten
Krisentreffen im Kanzleramt im August.
Nun ist es nicht so, dass die beschlossenen Dinge falsch wären. Sie sind
genau richtig. Ganz besonders richtig ist zum Beispiel auch der Beschluss
des Bundes, sich an den Kosten für externe IT-AdministratorInnen an den
Schulen zu beteiligen, die sich darum kümmern sollen, dass die PCs laufen
und das Internet nicht ständig abstürzt. Denn auch das ist Alltag in vielen
Schulen in Berlin, wo Schulleitungen auch schon mal sagen, man solle besser
gleich noch mal anrufen, bloß keine Mail bitte, das Internet sei eh gleich
wieder weg, und da müsse sich dann die IT-affine Kollegin xy nach
Dienstschluss drum kümmern.
Nun ist ein bisschen müßig, herumzunörgeln, wie die FDP das tut, dass man
mehr Tempo, Tempo machen müsste. Stimmt. Aber zugleich ist diese Krise auch
ein guter Moment, die größte offene Flanke, die die Berliner Schulen (und
nicht nur die) neben dem Fachkräfte- und Schulplatzmangel haben,
einigermaßen sortiert anzugehen. Und die verpennte Digitalisierung an den
Schulen – missglückte Breitbandausschreibung, zerstückelte
Serverlandschaft, mangelndes IT-Personal – löst man nicht mal eben zwischen
Sommer- und Herbstferien, Corona hin oder her.
Dabei sollte man sich nicht von dem blenden lassen, was immer am stolzesten
präsentiert wird: Die Dienstlaptops für die Lehrkräfte, an denen sich der
Bund beteiligen will. Die Tablets, die Bildungssenatorin Sandra Scheeres
(SPD) im Frühjahr an digital bedürftige Kinder für den
Homeschooling-Gebrauch verteilt. Denn die wirklichen Probleme liegen im
strukturellen Bereich, siehe oben.
Dazu als Schlusswort ein Satz aus dem Koalitionspapier von 2016:
Rot-Rot-Grün wollte die Schulen „mit schnellen und leistungsfähigen
Breitbandanschlüssen, W-Lan für alle und einer zeitgemäßen Hard- und
Software-Ausstattung“ stärken.
Im August kam heraus, dass die Auftrag noch nicht einmal vergeben wurde von
der Bildungsverwaltung. Begründung: Das IT-Dienstleistungszentrum ITDZ sei
zu langsam. Da macht man in Berlin offenbar noch lieber – nix.
22 Sep 2020
## LINKS
[1] /Schulen-in-der-Coronakrise/!5707284
[2] /Bildungsgipfel-im-Kanzleramt/!5715304
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Sandra Scheeres
Digitalisierung
Schwerpunkt Coronavirus
Schule und Corona
Patientensicherheit
Schule
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