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# taz.de -- Kein Straßenkarneval in NRW wegen Corona: Bützchenfreie Zonen
> Ohne Rosenmontagszug und Prunksitzungen: Im Rheinland muss wegen der
> Pandemie der Karneval praktisch neu erfunden werden. NRW sagt Hilfen für
> die Vereine zu.
Bild: Vorsicht Übertragungsgefahr. Deswegen müssen für den Karneval neue For…
Düsseldorf/Köln epd | Der traditionelle Straßen- und Sitzungskarneval fällt
wegen der Corona-Pandemie in der anstehenden Saison 2020/21 in
Nordrhein-Westfalen weitgehend aus. Es werde keine Rosenmontagsumzüge,
großen Bälle und Sitzungen oder ausgelassenen Partys in Kneipen und
Restaurants geben, teilten die Landesregierung und Spitzenvertreter der
rheinischen Karnevalshochburgen am Freitagabend nach einem Treffen in
Düsseldorf mit. Bereits für die Sessionseröffnung am 11.11. [1][rät die
Landesregierung den Städten zu Alkohol- und Versammlungsverboten,] die
kommunalen Spitzenverbände unterstützten diese Empfehlung.
„Karneval, so wie wir ihn kennen, wird in Pandemie-Zeiten nicht möglich
sein“, sagte der Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei, Nathanael Liminski.
Gesellige Feiern mit schunkelnden Menschen seien in Corona-Zeiten nicht
denkbar, auch Partys in Lokalen kämen nicht infrage. Für den Karneval
gelten nach den Worten des Staatssekretärs die gleichen Abstands- und
Hygieneregeln wie für andere Veranstaltungen auch: „Es kann keine Ausnahmen
geben.“
Kleinere karnevalistische Kulturveranstaltungen wie Bühnenprogramme oder
Konzerte mit Abstands- und Hygienekonzepten, die den Coronaschutzvorgaben
entsprechen, können dagegen stattfinden. Dazu gehören auch Besuchstermine
der Tollitäten bei Veranstaltungen oder in sozialen Einrichtungen.
Liminski versprach Unterstützung der Landesregierung für Karnevalsvereine,
die durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Probleme geraten sind.
„Wir werden bestehende Förderprogramme des Landes verlängern und anpassen,
um effektiv zu helfen“, sagte er nach dem Treffen, an dem auch der
Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, teilnahm. Die
Mittel für das entsprechende Corona-Hilfsprogramm würden auf 50 Millionen
Euro aufgestockt.
Die Vertreter der Karnevalsvereine zeigten sich erleichtert über die
Einigung. Sie seien sich der Verantwortung im Blick auf die Corona-Pandemie
bewusst, sagte der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph
Kuckelkorn. Jetzt seien in den närrischen Hochburgen viel Kreativität und
die Entwicklung neuer Formate gefragt, um in kleinem Rahmen „das Herz des
Karnevals“ zu zelebrieren: „Niemand kann den Karneval absagen, aber wir
können mit Augenmaß daran gehen, große gesellige Veranstaltungen zu
unterlassen und stattdessen kleine, feine Veranstaltungen mit vernünftigen
Hygienekonzepten durchzuführen.“
Für den Präsidenten des Festausschusses Aachener Karneval, Frank Prömpeler,
ist die Absage des Sitzungskarnevals im Sinne der Vereine, weil
Veranstaltungen unter den Corona-Auflagen gerade für kleinere Vereine
finanziell nicht tragbar seien. Zudem stehe Gesundheitsprävention an erster
Stelle, „es kann hier kein Feiern um jeden Preis geben“. Auch Marlies
Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval, sieht durch
die Absage den Schutz der mit viel ehrenamtlichem Engagement agierenden
Karnevalsgesellschaften gewährleistet. Für das Comitee Düsseldorfer
Carneval zeigte sich Vizepräsident Stefan Kleinehr „zuversichtlich,
gemeinsam mit den Gesellschaften und Künstlern viele alternative Formate
umsetzen zu können“.
19 Sep 2020
## LINKS
[1] https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/landesregierung-und-vertreter-des-…
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