Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Epstein und die Deutsche Bank: Hände Hoch, Bank!
> Die Deutsche Bank soll Strafe zahlen, weil sie einen Verbrecher als
> Kunden hatte – das aber war zum Zeitpunkt der Geschäftsbeziehung nur ein
> Gerücht.
Bild: Schuld oder nicht schuld? Gerücht oder Beweis? Klar ist: Die Deutsche Ba…
Keine Frage: [1][Milliardär Epstein] war ein unerfreulicher Charakter.
Gegen den 63-jährigen Hedgefondsmanager wurde wegen Kindesmissbrauchs und
Menschenhandel ermittelt, als er sich im vergangenen Jahr in der
Untersuchungshaft in New York das Leben nahm.
Trotzdem ist es merkwürdig, zumindest für das deutsche Rechtsverständnis,
dass die Deutsche Bank nun auch schuldig sein soll. Wie das New Yorker
Department of Financial Services (DFS) am Dienstag bekannt gab, muss die
Bank 150 Millionen Euro Strafe zahlen. Unter anderem wegen Epstein.
Der Milliardär war von 2013 bis 2018 Kunde bei der [2][Deutschen Bank] –
und in dieser Zeit ein freier Mann. Zwar war er 2008 verurteilt worden,
weil er eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen hatte, doch seine
18-monatige Haftstrafe hatte er verbüßt. Es gab keine Anklage gegen
Epstein, als er Kunde bei der Deutschen Bank war. Als dann gehäuft
Medienberichte über Vorwürfe gegen Epstein auftauchten, kündigte die Bank
die Konten.
Doch das war der New Yorker Aufsichtsbehörde zu wenig. Wie Chefin Linda
Lacewell ausführte, hätte die Bank doch „Epsteins schreckliche
Verbrechensgeschichte“ gekannt. Sprich: Sie hätte doch gewusst, dass er
2008 einmal in Haft gesessen hätte. Daher sei es „unentschuldbar“, dass die
Bank „verdächtige Transaktionen“ in „Millionenhöhe“ nicht entdeckt h�…
## Racial Profiling verlangt
Zu diesen „verdächtigen Transaktionen“ zählt die Aufsichtsbehörde, dass …
Zahlungen an „russische Models“ sowie an „verschiedene Frauen mit
osteuropäischen Vornamen“ gab. Die New Yorker Aufsichtsbehörde verlangt
also [3][Racial Profiling]: Wer einen bestimmten Namen trägt, ist ganz
bestimmt verdächtig.
Vor allem aber hantiert die Behörde ständig mit dem Begriff der
„öffentlichen Vermutungen“ – was eine freundliche Umschreibung für
„Gerücht“ ist. Die Bank hätte also Zahlungen an „Personen“ stoppen so…
von denen „öffentlich vermutet“ wurde, dass sie Epsteins Mitverschwörer
beim Kindesmissbrauch seien.
Wie gesagt: Es gab keine Beweise, keine polizeilichen Ermittlungen. Nur
Gerüchte. Aber sie sollten reichen, damit eine Bank umfangreiche
Sachermittlungen gegen einen Kunden startet. Das kann eine Bank nicht
leisten. Sie ist nicht die Polizei. Zum Glück nicht.
8 Jul 2020
## LINKS
[1] /Neue-Vorwuerfe-gegen-Jeffrey-Epstein/!5654181
[2] /150-Jahre-Deutsche-Bank/!5667154
[3] /Expertin-ueber-Racial-Profiling/!5698568
## AUTOREN
Ulrike Herrmann
## TAGS
Jeffrey Epstein
Deutsche Bank
Banken
Jeffrey Epstein
sexueller Missbrauch
## ARTIKEL ZUM THEMA
Commerzbank ohne Führung: Ehrliche Rendite gesucht
Niedrige Zinsen zwingen Führungspersonen der Commerzbank zur Niederlegung
ihrer Ämter. Etwa die Hälfte der 1.000 Filialen dürften schließen.
Fall Jeffrey Epstein: Frühere Vertraute festgenommen
Sie soll für Jeffrey Epstein junge Mädchen rekrutiert haben. Nun wurde
Ghislaine Maxwell Berichten zufolge in den USA festgenommen.
Neue Vorwürfe gegen Jeffrey Epstein: Kein Einzeltäter
Jeffrey Epstein soll Mädchen vergewaltigt und auf einer Privatinsel
festgehalten haben. Es ist höchste Zeit, seine Mittäter und Helfer zu
ermitteln.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.