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# taz.de -- +++ Corona News am 11. April +++: Weniger Tote pro Tag in Spanien
> Regierungsmitglieder in Mali verzichten auf ein Monatsgehalt für
> Corona-Hilfspaket. Iran meldet mehr als 70.000 Infizierte. WHO untersucht
> Sars-CoV-2-Rückfälle.
Bild: In Spanien sinkt die Zahl der täglichen Corona-Toten
Zahl der täglichen Corona-Todesfälle in Spanien gesunken
Spanien hat zwischen Freitag und Samstag 510 neue Todesfälle im
Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 registriert. Das waren nach
Angaben der Regierung so wenige wie seit fast drei Wochen nicht. Den
Höchststand gab es am 2. April mit 950 Toten. Die Zahl der an einem Tag
registrierten Neuinfektionen stieg auf 4.830 nach 4.576 am Tag zuvor. Die
tägliche Zuwachsrate registrierter Infektionen sank von mehr als 20 Prozent
vor zwei Wochen auf inzwischen drei Prozent.
Insgesamt sind in Spanien 161.852 Virus-Infektionen festgestellt worden.
Mehr als 59.000 wurden wieder gesund, 16.353 Erkrankte starben.
Die strengen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sollen wegen ihrer
schlimmen Folgen für die Wirtschaft nach dem Willen der Regierung am Montag
etwas gelockert werden. Bau- und Fabrikarbeiter sollten nach zwei Wochen
wieder an ihre Arbeitsplätze dürfen. Alle anderen Aktivitäten bleiben
untersagt. Vor die Tür dürfen die Leute nur, um Medikamente und andere
lebenswichtige Dinge einzukaufen. (dpa)
Spahn dehnt Corona-Hilfen auf Zahnärzte und weitere Gesundheitsberufe aus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will angesichts der Corona-Krise
weitere Teile des Gesundheitswesen finanziell unterstützen. Wegen
einbrechender Patientenzahlen sollen nun unter anderem auch Zahnärzte,
Physiotherapeuten und Reha-Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren profitieren.
„Um gut funktionierende Strukturen zu erhalten, werden wir Verluste
abfedern und Liquidität sichern“, sagte Spahn.
„Viele Patientinnen und Patienten sind derzeit verständlicherweise
zurückhaltend, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen“, erläuterte der
Minister. „Therapeuten und Zahnärzten brechen daher die Einnahmen weg.“
Auch Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren bräuchten Unterstützung.
Wie aus einer Übersicht des CDU-Gesundheitsexperten Alexander Krauß
hervorgeht, sollen Zahnärzte trotz kräftig gesunkener Patientenzahlen
zunächst 90 Prozent der Vergütung aus dem vergangenen Jahr bekommen. Damit
soll die Liquidität der Praxen gesichert werden. (afp)
Linken-Politikerin fordert 200 Euro Pandemie-Zuschlag auf Hartz IV
Die Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann hat angesichts der Corona-Krise
einen Pandemie-Zuschlag von 200 Euro pro Monat auf Hartz IV und Sozialhilfe
gefordert. Die Bundestagsabgeordnete begründete in den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe ihre Forderung damit, dass derzeit viele Tafeln
geschlossen und die Kosten für einige Güter gestiegen seien.
Außerdem müsse die Bundesregierung rückwirkend ab dem 1. März einen
monatlichen Zuschuss zum Mittagessen zahlen. „Familien trifft die
Corona-Krise doppelt hart: Wer Hartz IV oder Kinderzuschlag bezieht, hat
Anspruch auf ein kostenloses Schulmittagessen. Dieses Mittagessen ist
aufgrund der Schulschließungen nun weggefallen.“ Das werde voraussichtlich
auch nach den Osterferien so bleiben. (dpa)
## Über 70.000 Corona-Infektionen im Iran gemeldet
Im Iran haben sich nach Angaben der Behörden inzwischen mehr als 70.000
Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Binnen 24 Stunden wurden
1837 Neuinfektionen gemeldet, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums,
Kianusch Dschahanpur, in Teheran mitteilte. Die Gesamtzahl der
Corona-Infektionen stieg demnach auf 70.029. Zugleich wurden nach seinen
Angaben 125 neue Corona-Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Toten durch
eine Coronavirus-Infektion stieg den Behörden zufolge damit auf 4357. (afp)
Mali kündigt Millionen-Hilfspaket für Betroffene von Corona-Krise an
Die Regierung von Mali hat ein Hilfspaket in Millionenhöhe auf den Weg
gebracht, um wegen der Corona-Krise in Not geratene Bürger und Unternehmen
zu unterstützen. Präsident Ibrahim Boubacar Keita sagte am Freitag in einer
vom Fernsehen übertragenen Rede, seine Regierung habe 500 Billionen
CFA-Francs (760 Millionen Euro) freigegeben. In dem westafrikanischen Land
wurden bisher 87 Coronavirus-Infektionen gemeldet, sieben Menschen starben.
Keita betonte, dass die Wirtschaft Malis bereits unter dem jahrelangen
Konflikt mit islamistischen Aufständischen leide. Wegen der Corona-Krise
stehe der Wirtschaft ein weiterer Schock bevor. Die Regierungsmitglieder
seien sich der „Notwendigkeit der Solidarität“ in der Krise bewusst, sagte
Keita. Alle Minister würden deshalb für einen Monat auf ihre Gehälter
verzichten, er selbst für drei Monate.
Keita kündigte Staatshilfen für private Haushalte bei der Energie- und
Lebensmittelversorgung an. Von der Krise betroffenen Unternehmen würden
Steuerrabatte gewährt. Auch habe die Regierung im Rahmen des Programms „ein
Malier, eine Maske“ 20 Millionen Atemschutzmasken bestellt. Die Regierung
erwäge eine Abriegelung der Hauptstadt Bamako, sagte Keita weiter. Die
meisten der bisherigen Infektionsfälle wurden in der Millionen-Metropole
gemeldet. Für das ganze Land gilt bereits eine nächtliche Ausgangssperre,
zudem wurden alle Schulen geschlossen.
Am zweiten Wahlgang der Parlamentswahl am 19. April will die Regierung
trotz der Pandemie festhalten. Regulär hätte die Wahl bereits 2018
stattfinden sollen. Wegen Sicherheitsbedenken wurde die Abstimmung jedoch
mehrfach verschoben. Seit islamistische Gruppen 2012 die Kontrolle über den
Norden des Landes übernommen hatten, kommt Mali nicht zur Ruhe. Die
ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte
die Islamisten zurück. Trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten
herrschen aber weiter Instabilität und Gewalt. (afp)
## WHO untersucht Sars-CoV-2-Rückfälle
In Südkorea sind knapp 100 Menschen erneut positiv auf das Coronavirus
getestet worden, obwohl sie bereits als geheilt gegolten haben. Nun
untersucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese Rückfälle. „Wir
stehen in enger Verbindung mit unseren klinischen Experten und arbeiten
hart daran, mehr Informationen über diese individuellen Fälle zu erhalten.“
Es sei sehr wichtig, dass bei der Beurteilung der Patient*innen der
vorgeschriebene Ablauf eingehalten werde. Nach den WHO-Richtlinien kann
ein*e Patient*in erst aus dem Krankenhaus entlassen werden, wenn zwei
Coronavirus-Tests im Abstand von 24 Stunden negativ ausgefallen sind.
Auch die knapp 100 Patient*innen in Südkorea, die positiv getestet wurden,
wurden laut Angaben der Behörden davor eigentlich negativ gestet. Der
Direktor des Koreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung (KCDC), Joeng
Eun Kyeong, erklärte am Freitag, es sei eher wahrscheinlich, dass das Virus
„reaktiviert“ worden sei, als dass es sich um Neuinfektionen handele.
Vertreter*innen des südkoreanischen Gesundheitswesens sagten, noch sei
unklar, was sich hinter diesem Trend verberge. Epidemiologische
Untersuchungen würden derzeit fortgesetzt.
Die Frage, ob sich von einer Infektion genesene Menschen erneut am
Coronavirus anstecken können, ist von internationaler Bedeutung. Viele
Länder setzen darauf, dass von einer Corona-Infektion geheilte Menschen
eine Immunität gegen das Virus entwickeln und mit der Zeit ein genügend
großer Bevölkerungsteil immun gegen die Krankheit ist, um ein
Wiederaufflammen der Pandemie zu verhindern. (rtr)
## China bereitet Wiedereröffnung von Schulen vor
Die Schulen in China könnten bis Ende April wieder den Unterricht
aufnehmen. Diese Einschätzung gab der Chef der Expertenkommission der
Regierung im Kampf gegen das neue Coronavirus, Zhong Nanshan, nach Angaben
der Zeitung „Global Times“ vom Samstag. Solange es keine neuen großen
Ausbrüche mehr gebe, sei eine Öffnung der Schulen möglich. Bis auf die
besonders geschützte Hauptstadt Peking und die schwer betroffene Provinz
Hubei haben alle Provinzen und Metropolen bereits konkrete Pläne
angekündigt, den Schulbetrieb in den nächsten Wochen wieder aufnehmen zu
wollen.
China habe die Krankheit unter Kontrolle gebracht, sehe sich jetzt aber mit
dem Risiko durch importierte Infektionen konfrontiert, sagte der Professor.
Das Land suche eine vorsichtige Balance zwischen dem Wiederanfahren der
Wirtschaft und der Vorbeugung gegen eine „zweite Welle“ durch das
Sars-CoV-2-Virus. „Es gibt zwei Methoden, mit einer hoch ansteckenden
Krankheit umzugehen: Eine ist Einkapselung und die andere ist Minderung.“
Chinas Regierung habe sich entschieden für Eingrenzung entschieden.
Von den 46 neu gemeldeten Ansteckungen am Samstag waren 42 unter
heimkehrenden Chinesen und anderen Reisenden aus dem Ausland. Es gab drei
neue Todesfälle durch die Lungenkrankheit Covid-19, wie die
Gesundheitskommission in Peking berichtete. Chinas offizielle Statistik
weist 81.953 Infektionen und 3.339 Tote auf. Allerdings war mehrfach die
Erhebung geändert worden. Es wird auch davon ausgegangen, dass bei weitem
nicht alle Fälle in der amtlichen Auflistung mitgezählt wurden.
Professor Zhong Nanshan berichtete, dass asymptomatischen Fällen jetzt
besondere Aufmerksamkeit geschenkt werde. Solche Personen zeigen keine
Symptome, können aber ansteckend sein. 1.092 solche Fälle sind in China
gegenwärtig unter Beobachtung. (dpa)
## Rekordanstieg von Corona-Todesfällen in den USA
Die USA meldeten am Freitag erneut einen Rekordanstieg bei den
Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden. Bis Freitag wurden nach Angaben der
Johns-Hopkins-Universität mehr als 2000 weitere Todesopfer durch das
neuartige Coronavirus registriert, wodurch die Gesamtzahl der Toten in den
USA auf mehr als 18.500 stieg. Landesweit wurden zudem mehr als eine halbe
Million Infektionsfälle registriert.
Zentrum der Pandemie in den USA ist der Bundesstaat New York, wo bereits
mehr als 7800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion starben.
Allein in der gleichnamigen Metropole starben bereits mehr als 5400
Menschen, darunter auch etliche Krankenhaus-Mitarbeiter.
Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus ist weltweit auf mehr als
100.000 gestiegen. Mit mehr als 70.000 Todesopfern führt Europa die
Statistik weiter an, wie eine Berechnung der Nachrichtenagentur AFP auf
Grundlage von Behördenangaben ergab. Die USA liegen mit mehr als 18.000
Toten inzwischen gleichauf mit dem schwer betroffenen Italien. Die Zahl der
registrierten Infektionsfälle weltweit stieg auf 1,7 Millionen. (afp)
## Ausgehverbot in 31 Städten in der Türkei
Die türkische Regierung hat wegen der Corona-Krise für dieses Wochenende
kurzfristig Ausgangsbeschränkungen in 31 Städten verhängt. Das betrifft
auch die größte Stadt des Landes, die Millionenmetropole Istanbul, wie
Provinz-Gouverneur Ali Yerlikaya am späten Freitagabend in einem Tweet
bestätigte. (dpa)
In Argentinien wird die Ausgangssperre in den Großstädten bis zum 27. April
verlängert. „Wir haben es geschafft, die Kurve der Neuinfektionen
abzuflachen“, sagt Präsident Alberto Fernandez in einer Fernsehansprache.
Die Ausgansgsperre war am 20. März verhängt worden. Argentinien meldet
bisher 1975 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus und 82 Tote. „Ohne
die Ausgangssperre könnten wir jetzt 45.000 Fälle haben“, warnt Fernandez.
(rtr)
## Zusammenarbeit von Apple und Google bei Corona-App
Apple und Google wollen bei der Entwicklung von Technologien zur Eindämmung
der Coronavirus-Pandemie zusammenarbeiten. Beide Unternehmen kündigten am
Freitag an, gemeinsam eine Technologie zu entwickeln, mit der Handy-Nutzer
ein Signal bekommen, wenn sie sich in der Nähe eines Corona-Infizierten
aufgehalten haben. Die Firmen, deren Betriebssysteme zusammen auf 99
Prozent aller Smartphones weltweit laufen, könnten mit ihrer ungewöhnlichen
Allianz nicht zuletzt den in Europa entwickelten Corona-Tracing-Apps
Konkurrenz machen. Apple und Google gaben an, dass sie bereits vor zwei
Wochen mit der Arbeit an einer Übermittlungssoftware über Bluetooth-Technik
begonnen hätten. Die Technologie soll demnach Mitte Mai verfügbar sein.
Beide Konzerne haben auch deshalb eine große Marktmacht, weil sie Apps über
ihre Plattformen vertreiben und sie zunächst in ihren Katalog aufnehmen
müssen. Mittelfristig wollen sie selbst eine Software für das
Corona-Tracing entwickeln, die ohne das Herunterladen von Apps auskomme.
(rtr)
## Etwas weniger Neuinfektionen in Deutschland
Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle in Deutschland ist dem
Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge um 4.133 auf 117.658 gestiegen. Das sind
etwas weniger als in den vergangenen Tagen, als es um die etwa 5.000
Neuinfektionen waren. Allerdings wurden zuletzt am Wochenende häufig Fälle
zeitlich verzögert gemeldet. Die Zahl der Todesfälle wuchs um 171 auf
2.544. Zugleich legte die Zahl der genesenen Patienten binnen 24 Stunden um
3.530 auf 57.443 zu. (rtr)
## USA sagt Italien Hilfe zu
Die USA wird Italien in der Bekämpfung des Coronavirus untestützen. Das gab
US-Präsident Donald Trump am späten Freitagabend bekannt. So solle etwa in
Italien stationiertes Militärpersonal beim Bau von Feldlazaretten und dem
Transport von Lebensmitteln helfen. Nicht an Covid-19 erkrankte
italienische Patienten könnten in medizinischen Einrichtungen des
US-Militärs behandelt werden. Wirtschaftsminister Wilbur Ross solle zudem
US-Unternehmen ermutigen, benötigtes Material wie etwa medizinische
Ausrüstung an Italien zu liefern. Mit seiner Hilfe reagiere Washington auf
die Bitte der italienischen Regierung.
Italien hat nach Angaben der amerikanischen Johns Hopkins Universität mit
18.849 bisher die höchste Zahl der Todesopfer infolge der Corona-Pandemie
weltweit verzeichnet. Die USA folgen an zweiter Stelle mit 18.758
gemeldeten Todesfällen bis Freitagabend (Ortszeit). (dpa)
11 Apr 2020
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