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# taz.de -- Kinder in Ägypten angeblich gefoltert: Waterboarding und Stromschl…
> Al-Sisi geht seit seiner Machtübernahme im Jahr 2013 mit härtesten
> Mitteln gegen Kritiker vor. Laut Berichten sollen auch Kinder unter den
> Folteropfern sein.
Bild: Der Tahrir-Platz in Kairo
Kairo dpa | Sicherheitskräfte in Ägypten lassen nach Angaben der
Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) festgenommene Kinder
und Jugendliche verschwinden und foltern. In einem am Montag
veröffentlichten Bericht dokumentieren HRW und die ägyptische
Kinderrechtsorganisation Belady 20 Fälle, in denen Kinder und Jugendliche
zwischen 12 und 17 Jahren brutalen Methoden ausgesetzt gewesen seien.
Richter und Anwälte würden bei den Misshandlungen „ein Auge zudrücken“.
Unter [1][Präsident Abdel Fattah al-Sisi] habe Folter ein „krasses“ Ausmaß
erreicht.
Kinder berichteten von Waterboarding – dem simulierten Ertrinken – und
„Stromschlägen an Zungen und Genitalien“, sagte HRW-Kinderrechtler Bill Van
Esveld. In 15 der 20 dokumentierten Fälle hätten Kinder von Folter
berichtet. In zwei Fällen hätten Sicherheitskräfte ihnen die Arme hinter
dem Rücken zusammengebunden und sie an den Armen aufgehängt. Ein
17-Jähriger habe berichtet, wie ihm bei einem Verhör in den Mund gespuckt
worden sei.
Verantwortlich seien die ägyptische Polizei, der Geheimdienst und Offiziere
des Militärs, schreiben die Autoren. Alle 20 Kinder und Jugendliche seien
willkürlich und ohne Haftbefehl festgenommen worden. Nach ihrer Festnahme
seien sie teilweise Wochen oder Monate verschwunden, ohne dass Eltern über
ihren Verbleib und ihren Zustand informiert worden seien. Drei Kinder seien
in Einzelhaft gesteckt worden, weiteren drei Betroffenen seien mehr als ein
Jahr keine Besuche von Angehörigen erlaubt worden.
[2][Al-Sisi] geht seit seiner Machtübernahme im Jahr 2013 mit härtesten
Mitteln gegen Kritiker vor. Zehntausende wurden nach Schätzungen von
Menschenrechtlern festgenommen und verurteilt, viele von ihnen in
Massenprozessen. Dabei seien auch „Hunderte Kinder“ willkürlich
festgenommen, misshandelt und gefoltert worden, heißt es im neuen
HRW-Bericht. Der UN-Ausschuss gegen Folter kam 2017 bereits zu dem
„unumgänglichen Schluss, dass Folter in Ägypten gängige Praxis“ ist.
23 Mar 2020
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Die „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers sagt deshalb als Moderatorin ab.
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