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# taz.de -- Lungenkrankheit in China: Der Virus breitet sich aus
> Schon neun Menschen sind in China am Coronavirus gestorben, die Zahl der
> Infizierten ist auf 440 gestiegen. Die WHO berät über
> Sicherheitsmaßnahmen.
Bild: Sicherheitsvorkehrungen vor dem Coronarnvirus im chinesischen Wuhan
afp/reuters/dpa/ap | Die Angst vor einer möglichen Epidemie berührt eine
Urangst des Menschen. Nicht gerade beruhigend wirken da die Meldungen, dass
sich das neuartige Coronavirus auch außerhalb von China ausbreitet. Die
Zahl der Infizierten ist nach chinesischen Angaben am Dienstag auf 440
gestiegen, neun Menschen sind bislang gestorben. In Japan, Südkorea, Taiwan
und den USA wurde jeweils ein Fall bestätigt, in Thailand drei Fälle.
Die Bundesregierung rät derzeit aber nicht von Reisen nach China ab. „Im
Moment sehen wir keinen Grund für eine Reisewarnung“, sagte eine Sprecherin
des Auswärtigen Amtes am Mittwoch. Es gebe derzeit auch keine betroffenen
Deutschen. Das Gesundheitsministerium erklärte, man beobachte die Lage
aufmerksam und sei vorbereitet. Das Virus sei weit weniger gefährlich als
etwa die Lungenkrankheit Sars. „Insgesamt ist die Gefahr oder das Risiko
für die Gesundheit der Bevölkerung sehr gering“, hieß es aus dem
Ministerium.
Experten sind sich noch uneins, wie sich die Verbreitung des Virus weiter
entwickelt. Es ist davon auszugehen, dass durch Reisende die
Lungenkrankheit vereinzelt auch in Europa auftreten kann. Die
Weltgesundheitsorganisation kam am Mittwoch zu einem Krisentreffen
zusammen, um zu entscheiden, ob ein internationaler Gesundheitsnotstand
ausgerufen werden soll. Damit könnte die WHO schärfere Maßnahmen zur
Bekämpfung der Seuche empfehlen.
Als in China vor mehr als 17 Jahren das Sars-Virus auftauchte, empfahl die
WHO Maßnahmen wie Fiebermessungen an Flughäfen. Damit sollten
möglicherweise Erkrankte erkannt werden. Auch nach Ausbruch der
Schweinegrippe 2009 empfahl die WHO solche Messungen. Forscher an der
Universität von Perth in Australien kamen in einer Studie 2015 jedoch zu
dem Schluss, dass die Maßnahmen nicht effektiv waren.
## Als Ausgangspunkt des neuen Virus gilt ein Tiermarkt
Der Flughafen in Frankfurt am Main sieht sich gut gerüstet gegen das
Coronavirus und verzichtet bislang auf zusätzliche Kontrollen. Aktuell gebe
es „keine Notwendigkeit, weitere Maßnahmen zu ergreifen“ sagte eine
Sprecherin des Betreibers Fraport. Der Flughafen orientiere sich an den
Reise- und Sicherheitshinweisen der WHO und des Auswärtigen Amts. Durch
vergangene Epidemien sei der Flughafen sehr gut vorbereitet. Sollte es zu
einer weiteren Ausbreitung der Lungenkrankheit kommen, würden die
Rettungsdienste geschult, um Symptome erkennen zu können.
Als Ausgangspunkt des neuen Virus vom Typ 2019-nCoV gilt ein Tiermarkt im
chinesischen Wuhan. Forscher meinen, dass die Infektionen ursprünglich von
Tieren ausgingen und sich das Virus anschließend von Mensch zu Mensch
weiterverbreitete. Im Internet verfügbare Preislisten zeigen, dass auf dem
Markt in Wuhan zahllose Tierarten von lebenden Füchsen, Krokodilen und
Wolfswelpen bis hin zur Zibetkatze verkauft wurden. Zibetkatzen waren der
Ausgangspunkt des Coronavirus Sars, dem in den Jahren 2002 und 2003 fast
800 enschen in China und Hongkong zum Opfer fielen.
22 Jan 2020
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