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# taz.de -- Deutsche Meisterschaften im Eiskunstlauf: Elitepartner auf Eis
> Im deutschen Paarlauf tut sich was: Das Spitzenduo Minerva Hase und Nolan
> Seegert will in die internationale Spitze vorstoßen.
Bild: Harmonische Gleitzeit: Minerva Hase und Nolan Seegert haben zueinander ge…
Ihre Entwicklung zu den deutschen Vorzeigeeiskunstläufern verlief
unauffällig. Die 20-jährige Minerva Hase und der 27-jährige Nolan Seegert
bilden seit 2014 ein Paar auf dem Eis. Sie konnten lange im toten Winkel
der Olympiasieger [1][Aljona Savchenko/Bruno Massot] heranreifen. Letztes
Jahr kam für die Berliner mit dem sechsten Platz bei den
Europameisterschaften der Durchbruch. „Wenn sie den dieses Jahr wieder
schaffen, wäre ich sehr zufrieden“, sagt Bundestrainer Alexander König der
taz.
Das Paar, das durch seine Harmonie und starke Präsenz auf dem Eis überzeugt
und auch bei Höchstschwierigkeiten international mithalten kann, geht bei
den deutschen Meisterschaften am 2. und 3. Januar in Oberstdorf als Favorit
an den Start. Sie sind sogar noch besser in Form als im letzten Jahr. Im
November holten sie bei einem international hochkarätig besetzten
Grand-Prix-Wettbewerb in Moskau Bronze. Das war die erste Medaille
deutscher Eiskunstläufer in einem Grand Prix seit 2010, sieht man einmal
von der Ausnahmeathletin Aljona Savchenko mit ihren jeweiligen Partnern ab.
Bei den deutschen Meisterschaften ist die Teilnehmerzahl im Paarlaufen mit
nur drei Paaren am geringsten. Aber während im Einzellauf nur die deutsche
Meisterin Nicole Schott international konkurrenzfähig ist, sind das im
Paarlaufen alle drei Paare. „Minerva und Nolan sind für den Startplatz zu
den Europameisterschaften gesetzt“, sagt Bundestrainer König. „Die beiden
anderen Paare duellieren sich bei den deutschen Meisterschaften um den
zweiten EM-Startplatz. Das verspricht Spannung pur.“
Die beiden Konkurrenzpaare haben sich in dieser Saison neu gefunden. Das
war notwendig geworden, weil sich die Olympiateilnehmer Annika Hocke/Ruben
Blommaert im Frühjahr getrennt hatten und nun beide mit neuen Partnern
unterwegs sind. Menschlich hatte die Chemie nicht gestimmt, die frostigen
Blicke, die die beiden sich während und nach ihrer Vorträge zugeworfen
hatten, sprachen Bände.
Die 19-jährige Annika Hocke hat in dem Juniorenläufer Robert Kunkel, den
sie seit Jahren vom gemeinsamen Training in Berlin kennt, einen neuen
Partner gefunden. Man sieht Kunkel an, dass er mit der erfahrenen,
ehrgeizigen und enorm ausdrucksstarken Hocke stärker gefordert ist als
zuvor – auch konditionell; nach den Vorträgen sieht er völlig erschöpft
aus. Trainer Alexander König sagt: „An der Kondition müssen wir mit allen
Paaren noch arbeiten. Da fordert Eiskunstlauf besonders den Männern enorm
viel ab.
## Probleme beim Nachwuchs
Aber Annika und Robert sind in der kurzen Zeit gut zusammengewachsen. Sie
verstehen sich menschlich gut, begegnen sich auf Augenhöhe. Robert muss
noch in seine Rolle an der Seite einer starken Läuferin hineinwachsen.“ Das
Paar hat in weniger als einem Jahr viele Elemente miteinander erlernt und
sorgt mit kreativen neuen Hebefiguren für Aufmerksamkeit. Sie laufen in
dieser Saison zusätzlich auch bei den Junioren und haben als erstes
deutsches Paar überhaupt das Grand-Prix-Finale der Junioren erreicht.
Annika Hockes Ex-Partner Ruben Blommaert hat mit dem Zusammenwachsen mit
seiner neuen Partnerin Elena Pavlova etwas mehr zu kämpfen. Mit ihr
bestreitet er seit November Wettbewerbe. Der 27-jährige Oberstdorfer ist
nach Moskau gezogen, weil die 18-jährige Russin an seiner Seite dort noch
die Schule besucht. Coach König mag den schönen Schlittschuhstil, den die
Russin läuft. „Die beiden müssen aber noch an Tempo, Ausdrucksstärke, an
den Sprüngen und Würfen arbeiten.“
Die [2][Deutsche Eislaufunion] konzentriert sich bei der Talentförderung
auf das Paarlaufen, weil dort deutsche Trainer und Athleten international
am besten mithalten können. Seit einem Jahr finanziert der Bund zwei
Bundestrainer fürs Paarlaufen. Alexander König ist einer von ihnen und
räumt ein, dass die Nachwuchsförderung noch besser werden muss.
„Oft scheitern die Versuche, zwei potenzielle Partner zusammenzubringen,
wenn sie aus unterschiedlichen Bundesländern kommen“, sagt er. Grund seien
die unterschiedlichen schulischen Anforderungen, die dann zur Folge hätten,
dass ein Partner umzugsbedingt ein Schuljahr wiederholen müsse. „Das machen
dann die Eltern nicht mit“, so Bundestrainer König, der im Eissportzentrum
Oberstdorf auf ein volles Haus hofft.
1 Jan 2020
## LINKS
[1] /Olympische-Winterspiele/!5485073
[2] https://www.eislauf-union.de/
## AUTOREN
Marina Mai
## TAGS
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