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# taz.de -- Ermittlungen im Fall Jeffrey Epstein: Gefängniswärter angeklagt
> Wärter hatten den inhaftierten US-amerikanischen Millionär nicht wie
> vorgesehen bewacht. Danach fälschten sie ihren Bericht.
Bild: Gerichtszeichnung vom 15. Juli: Epstein auf der Anklagebank und sein Vert…
NEW YORK ap/dpa | Zwei Gefängniswärter von Millionär Jeffrey Epstein sind
wegen Dokumentenfälschung angeklagt worden. Die beiden hätten nicht wie
vorgeschrieben jede halbe Stunde Epsteins Zelle kontrolliert, wo dieser
schließlich am [1][10. August tot aufgefunden] wurde, hieß es in der
Anklageschrift, die am Dienstag öffentlich gemacht wurde. Um es so aussehen
zu lassen, als hätten sie sehr wohl nach Epstein geschaut, fälschten sie
demnach ihr Aufsichtsprotokoll. Die beiden bekannten sich nicht schuldig.
Epstein nahm sich laut Autopsie in der Zelle selbst das Leben. Er war in
Untersuchungshaft, weil er über einen Missbrauchsring Mädchen und junge
Frauen als Prostituierte vermittelt haben soll. Außerdem wurde er
beschuldigt, Dutzende Frauen sexuell missbraucht zu haben. Wegen Verstoßes
gegen das Prostitutionsgesetz in Florida war Epstein bereits vor mehr als
zehn Jahren verurteilt worden und hatte 13 Monate im Gefängnis gesessen.
Laut der Staatsanwaltschaft saßen die beiden Wärter im Aufenthaltsraum nur
fünf Meter von Epsteins Zelle entfernt, surften im Internet und schliefen
sogar zwei Stunden lang, während sie eigentlich ihre Runden im
Hochsicherheitstrakt des Metropolitan Correctional Centers in New York
hätten drehen sollen.
## Gefälschte Protokolle
Beide Wärter waren für Überstunden eingeteilt, die sie wegen chronischen
Personalmangels immer wieder machen mussten. Dass in solchen Situationen
Protokolle gefälscht werden, kommt auch in vielen anderen Gefängnissen in
den USA vor. Der Anwalt eines der beiden Männer sagte, die beiden würden zu
„Sündenböcken“ gemacht.
Für die US-Strafvollzugsbehörde war der Tod Epsteins ein [2][peinlicher
Skandal]. Der prominente Häftling hatte nach einem offenkundigen
Selbstmordversuch am 23. Juli eine Woche lang rund um die Uhr unter
Beobachtung gestanden. Am 30. Juli wurde er auf eine Station verlegt, wo er
psychologisch überwacht wurde. Zum Zeitpunkt seines Todes waren Checks alle
30 Minuten vorgesehen.
Der Tod des wohlhabenden Financiers mit einem Freundeskreis aus bekannten
Persönlichkeiten ließ auch viele Verschwörungstheorien ins Kraut schießen.
Denn wäre es zu einem Prozess gekommen, wären möglicherweise auch
prominente Kunden seines Missbrauchsrings genannt worden. Unter anderem
wird der britische Prinz Andrew beschuldigt, mit einem der Opfer von
Epstein Sex gehabt zu haben. Er streitet das ab.
Andrew hatte vergangenes Wochenende dem britischen Sender BBC 2 ein
Interview gegeben. Darin bekräftigte er, sich nicht an ein Treffen mit
einer Frau zu erinnern, welche behauptet, im Alter von 17 Jahren zum Sex
mit ihm gezwungen worden zu sein. „Ich habe keine Erinnerung daran, diese
Dame jemals getroffen zu haben, überhaupt nicht“, sagte der Bruder von
Thronfolger Charles.
Britische Medienkommentatoren wiesen nach der Veröffentlichung des
Interviews darauf hin, dass Andrew nicht bestritten habe, mit der jungen
Frau Sex gehabt zu haben, sondern nur darauf beharre, sich nicht an ein
Treffen mit ihr zu erinnern. Der Prinz war jahrelang mit dem Geschäftsmann
Epstein befreundet. Eines der mutmaßlichen Opfer von Epsteins Sexring
behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Royal
weist dies strikt zurück.
20 Nov 2019
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