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# taz.de -- Projekt Wiederaufstieg in die 1. Liga: Werder-Frauen auf bestem Weg
> Mit dem 8:1 gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam werden die
> Werder Bremen-Frauen ihrer Favoriten-Rolle in der 2. Liga gerecht.
Bild: Kaum zu stoppen: Werder-Stürmerin Selina Cerci
Bremen taz | Die Frauen-Mannschaft des SV Werder Bremen steuert weiter
unaufhaltsam dem sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga zu. Mit
dem 8:1-Kantersieg gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam
demonstrierte der ungeschlagene Tabellenführer eindrucksvoll seine
Vormachtstellung in der 2. Bundesliga.
Damit ist das Team auf dem besten Wege, den bittersten Moment der
wechselhaften Geschichte des grün-weißen Frauenfußballs zu korrigieren. Vor
fünf Monaten sah sieben Minuten vor dem Abpfiff des letzten Saison-Spiels
beim SC Freiburg noch alles nach dem Klassenerhalt in der Ersten Liga aus,
als im Parallelspiel Konkurrent Bayer Leverkusen gegen die SGS Essen noch
das überraschende Siegtor erzielte und die Bremerinnen auf den
Abstiegsplatz beförderten. Die Stimmung auf der Heimfahrt muss
Schilderungen zufolge mit Schockstarre noch sehr mild beschrieben gewesen
sein.
„Erstmal hatten wir eine Sommerpause, um den bitteren Abstieg zu verdauen,
um dann, sicherlich auch mit einer Ladung ‚jetzt erst recht‘ in die Mission
Wiederaufstieg zu starten“, sagte die langjährige Abteilungsleiterin Birte
Brüggemann der taz.
Neben dem Abstieg musste die Mannschaft auch noch den Abschied von
Trainerin Carmen Roth verdauen. Die Münchnerin hatte nach zweijähriger
Arbeit die vorübergehende Rückkehr in ihren alten Beruf verkündet. Für die
Nachfolge entschieden sich die Verantwortlichen für eine interne Lösung und
beförderten den Trainer der B-Juniorinnen, den 33-jährigen Alexander Kluge,
zum Cheftrainer.
„Alexander hat eine hohe fachliche Kompetenz und ist inzwischen so lange
bei Werder, dass er genau weiß, in welche Richtung wir arbeiten und kann
trotz des aktuell angestrebten Mannschaftserfolges wichtige Leitplanken
auch für die kommende Serie setzen“, sagt Brüggemann.
Die Leitplanken für den sofortigen Wiederaufstieg hatte vorher bereits der
Vorstand eingezogen. Unmittelbar nach dem Abstieg entschied er, die Mittel
in der 2. Liga nicht zu kürzen. So konnten trotz Abstiegs erstmals seit
Jahren alle Leistungsträgerinnen gehalten werden.
Seit Werder 2007 vom Bremer Fußball-Verband gebeten wurde, durch eine
Neugründung die Abwanderung von Talenten aus Bremen zu stoppen, wird die
Frauenabteilung bei ihrem langsamen, aber kontinuierlichen Wachstum vom
Verein unterstützt. Der Klub setzt dabei auf gute Nachwuchsarbeit statt
teurer Verpflichtungen. Erfahrung mit einem sofortigen Wiederaufstieg
konnte die Mannschaft bereits 2017 sammeln.
„Der Großteil der Mannschaft spielt seit Jahren zusammen und verfügt über
viel Erfahrung auf nationalem Niveau“, sagt Trainer Kluge. Um die
erfahrenen Lisa-Maria Scholz, Cindy König, Stephanie Goddard und Katharina
Schiechtl wurden in den letzten Jahren eine Reihe von Talenten entwickelt.
Mit bereits neun Toren gehört die 19-jährige Selina Cerci zu den
treffsichersten Stürmerinnen der Liga. Und die 21-jährige Giovanna Hoffmann
kann nach einigen schweren Verletzungen in dieser Saison endlich zeigen, zu
was sie fähig ist.
Beide zählten auch beim spektakulären Auftritt gegen Potsdam, bei dem es
schon zur Pause 4:1 stand, zu den Torschützinnen. Hoffmann traf sogar
doppelt. Cindy König (2) Julia Kofler, Lina Hausicke und Verena Volkmer
machten die Torserie komplett.
Da zu den Verfolgern in der Zweiten Liga einige zweite Mannschaften von
Erstligisten zählen, die nicht aufsteigen dürfen, bleiben nur wenige Teams
wie der SV Meppen als ernstzunehmende Konkurrenz übrig. Auf den
Tabellenzweiten, VfL Wolfsburg II, beträgt der Vorsprung bereits sechs, auf
den ersten Nichtaufstiegsplatz acht Punkte. Trainer Kluge sieht dennoch
nicht die Gefahr, dass das Team die Zügel schleifen lassen könnte. „Wir
haben einen guten Start hingelegt, den es von Woche zu Woche zu bestätigen
gilt. Wir wollen unbedingt wieder aufsteigen. Das allein hält die Spannung
schon hoch.“
28 Oct 2019
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
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