| # taz.de -- Rechtsextremer Hass gegen Politiker: Solidarität mit allen Bedroht… | |
| > Sollen Politiker Rechtsextremen, die ihnen drohen, den Gefallen tun, das | |
| > publik zu machen? Ja, für jene, die abseits des Öffentlichen terrorisiert | |
| > werden. | |
| Bild: Mike Mohring ist nur einer von vielen, die bedroht werden | |
| Der Thüringer Spitzenkandidat der CDU, Mike Mohring, hat [1][eine | |
| Morddrohung mutmaßlich von Rechtsextremisten] erhalten und diese öffentlich | |
| gemacht. Nun kann man darüber nachdenken, ob dies gut und sinnvoll ist. Es | |
| könnte Mohring so kurz vor der wichtigen Landtagswahl wahlweise als | |
| Schwäche ausgelegt werden oder auch als Versuch, die Drohung im Wahlkampf | |
| zu instrumentalisieren. Das aber kann als Gegenargument kaum reichen. | |
| Schwerer wiegt, dass der oder die Urheber des Schreibens mit Mohrings | |
| Einlassung in den sozialen Netzwerken genau das bekommen, was sie wollen: | |
| Öffentlichkeit, gepaart mit der Bestätigung, dass ihre Drohung ernst | |
| genommen wird. Das schürt Angst – was genau das Ziel solcher Drohungen ist. | |
| Trotzdem ist es richtig, Morddrohungen dieser Art öffentlich zu machen, | |
| zumal Mohring nicht der Erste ist, der Drohungen mit dem Absender | |
| „Staatsstreichorchester“ bekommt. Das Ausmaß der Gefahr wird noch immer | |
| unterschätzt. Und rechtsextremer Terror weiterhin nicht entschlossen genug | |
| bekämpft. Das gilt auch nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten | |
| Walter Lübcke, der durch einen Kopfschuss getötet wurde, und dem | |
| antisemitischen und rassistischen rechtsextremen Terroranschlag von Halle, | |
| der zwei Menschen das Leben kostete. | |
| Wenn bekannt wird, dass Spitzenpolitiker wie Mohring oder auch [2][zuletzt | |
| Grünen-Chef Robert Habeck] bedroht werden, erhöht das den öffentlichen | |
| Druck auf Politik und Sicherheitsbehörden weiter, konsequenter gegen | |
| Rechtsextremisten vorzugehen. Das ist auch wichtig für jene, die ebenfalls | |
| bedroht werden, aber weniger bekannt sind: MigrantInnen, Juden und | |
| Jüdinnen, AktivistInnen, JournalistInnen, AnwältInnen und | |
| KommunalpolitikerInnen. Diese sind häufig sogar gefährdeter – aber deutlich | |
| weniger geschützt. | |
| In allen Fällen sollten die DemokratInnen hierzulande stets dieses Zeichen | |
| setzen: dass sie im Kampf gegen rechte Gewalt zusammenstehen. Und dass den | |
| Betroffenen gesellschaftliche Solidarität sicher ist. Einer von ihnen ist | |
| Mike Mohring. Aber es gibt viele. | |
| 22 Oct 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sabine am Orde | |
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