Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Theresa May als Krimiautorin: Erfolgreich abseilen
> Die ehemalige Premierministerin möchte keine Autobiografie schreiben.
> Dafür aber ein Buch über die Alpen.
Bild: Theresa May möchte nicht zurückblicken
„Power, Chaos and Chance“, „The Downing Street Revolution“, „Godmothe…
Bücher über sie gibt es schon genug. Jetzt wird [1][Theresa May] vielleicht
selbst bald ein Buch schreiben. [2][Aber nicht über Politik, sondern über
die Alpen.] Genauer gesagt über eine Tragödie am Matterhorn.
Auf dem Henley Literary Festival in England sprach May über ihre
Lieblingsbücher und bedauerte, dass viele ihrer früheren Kolleg*innen in
der Politik Memoiren über ihr eigenes politisches Schaffen veröffentlichen.
So auch ihr Vorgänger David Cameron mit seinem neuen Buch „For the record“,
in dem er auf 700 Seiten zurückblickt auf seine Wahl zum Oppositionschef
bis zu seinem Rücktritt im Zuge des Brexit-Votums etwa zehn Jahre später.
May möchte es selbst nicht lesen: „Ich würde lieber einen guten Thriller
oder einen Detektivroman lesen als ein politisches Memoiren-Buch.“
Denn da muss sie sich wohl weniger mit ihren eigenen politischen
Niederlagen auseinandersetzen. Darum vielleicht auch die Scheu, selbst eine
Biografie zu schreiben. Ein Buch über die Tragödie am Matterhorn zu
verfassen, bietet eine gute Möglichkeit, nicht über die eigene schreiben zu
müssen. Andererseits: Wie Theresa Mays Karriere würde auch das Alpendrama
von einem steilen Aufstieg mit rasantem Absturz erzählen.
1865 gelang es dem Briten Edward Whymper mit sechs anderen Bergsteigern,
als Erste den Gipfel des Matterhorns zu erreichen. Beim Abstieg riss das
Seil, nur drei Personen überlebten. Bis heute gilt das Matterhorn als der
Berg mit den meisten Toten in der Schweiz. Immer wieder werden die
notwendige Kondition und Technik unterschätzt.
2016 wurde May als zweite Frau in der Geschichte zur Premierministerin
Großbritanniens ernannt. An der Spitze angelangt, musste sie zwei Jahre
später wieder gehen. Wegen der erfolglosen Brexit-Verhandlungen konnte sie
sich nicht im Amt halten.
Wird aus der gescheiterten Vermittlerin nun also eine Ermittlerin? Erst mal
nicht, denn wie der Brexit wird wohl auch Mays Buch noch auf sich warten
lassen: „Das ist nichts, womit ich es besonders eilig habe, und ich denke
noch darüber nach, ob ich es machen soll.“
1 Oct 2019
## LINKS
[1] /Theresa-May/!t5008086
[2] https://www.theguardian.com/politics/2019/sep/30/theresa-may-i-would-rather…
## AUTOREN
Simon Sales Prado
Lisa Winter
## TAGS
Theresa May
Schwerpunkt Brexit
Bergsteigen
Schwerpunkt Brexit
Großbritannien
Theresa May
## ARTIKEL ZUM THEMA
Johnson und May: Wie Tag und Nacht
Was Boris Johnson von seiner glücklosen Vorgängerin Theresa May
unterscheidet. Und was sie gemeinsam haben.
Machtübergabe in Großbritannien: „Vote Leave“ drängt nach oben
Theresa May übergibt ihr Amt an Boris Johnson. Der schart als neuer Premier
seine Brexit-Mitstreiter aus Referendumszeiten um sich.
Brexit-Desaster in Großbritannien: May tritt am 7. Juni zurück
Die Premierministerin hat keinen Ausweg aus der Brexit-Sackgasse gefunden.
Nun will sie in zwei Wochen Platz für einen Nachfolger machen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.