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# taz.de -- Anschlag auf saudische Ölanlagen: Ölpreise steigen stark
> Nach den Drohnenangriffen auf die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien
> schießen nun die Erdölpreise in die Höhe. Trump kündigt Vergeltung an.
Bild: Drohnenangriff in Saudi-Arabien: die brennende Raffinerie
Singapur/Washington/Riad/Berlin dpa/taz | Panik am Erdölmarkt. Nach den
Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien ist weltweit der Preis für Erdöl
in die Höhe geschossen. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent stieg um
knapp 20 Prozent auf ein Viermonatshoch von 71,95 Dollar je Barrel. Das ist
der größte Kurssprung seit dem Golfkrieg von 1992. US-Leichtöl WTI
verteuert sich um etwa 16 Prozent auf 63,34 Dollar – so stark wie zuletzt
2001.
[1][Am frühen Samstagmorgen hatten mehrere Explosionen Anlagen des
staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco erschüttert.] Experten sehen in der
Drohnenattacke einen Angriff auf das Zentrum der saudischen Ölindustrie.
Nach Angaben von Saudi Aramco ist der Komplex die größte Raffinerie des
Landes und die größte Rohölstabilisierungsanlage der Welt. Betroffen von
dem Anschlag ist eine Tagesproduktion von etwa 5,7 Millionen Barrel. Das
entspricht rund 5 Prozent des weltweiten Angebots an Erdöl. Der Wegfall
gilt als einer der größten abrupten Ausfälle aller Zeiten.
US-Präsident Donald Trump hat nun Vergeltung angekündigt. Er machte
allerdings keine Angaben dazu, wen die USA für den Urheber des Angriffs
halten. [2][Auf Twitter schrieb er: „Es besteht Grund zu der Annahme, dass
wir den Täter kennen.“] Die USA stünden Gewehr bei Fuß („locked and
loaded“), warteten aber auf eine Bestätigung und auf Angaben der saudischen
Führung, wen sie für den Angriff verantwortlich mache und unter welchen
Bedingungen vorgegangen werden solle.
Sein Außenminister hingegen hatte sich am Wochenende ziemlich klar
positioniert und den Iran für die Angriffe in Saudi-Arabien verantwortlich
gemacht, obwohl sich davor die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen
ausdrücklich dazu bekannt hatten. Teheran bestritt jegliche Beteiligung.
## Preisexplosion von Erdöl schickt Währungen auf Talfahrt
Das saudische Energieministerium sprach am Wochenende von einem
vorübergehenden Effekt, der zudem durch die Einspeisung vorhandener
Ölreserven in den Markt teilweise kompensiert werde. Einem Insider zufolge
dürfte es allerdings „eher Wochen als Tage“ dauern, bis die volle Kapazit�…
wieder erreicht wird. Gleichwohl werde angesichts der hohen Lagerbestände
Saudi-Arabiens damit gerechnet, dass die Exporte wie üblich weiterliefen.
Die Preisexplosion des wichtigen Importguts Rohöl hat auch die Währungen
einiger Schwellenländer auf Talfahrt geschickt. Im Gegenzug verteuert sich
der Dollar um jeweils etwa 1 Prozent auf 5,7388 türkische Lira und 71,67
indische Rupien.
Drohende zusätzliche finanzielle Belastungen durch den Ölpreis-Anstieg
setzen auch Fluggesellschaften zu. Die Aktien von Lufthansa etwa verloren
am Montag vorbörslich 3,3 Prozent. Treibstoff ist der Hauptkostenfaktor für
Fluggesellschaften.
16 Sep 2019
## LINKS
[1] /Angriff-in-Saudi-Arabien/!5626119
[2] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1173368423381962752
## AUTOREN
Felix Lee
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Saudi-Arabien
Schwerpunkt Konflikt zwischen USA und Iran
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