Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Vetternwirtschaft in Brasilien: Präsidentensohn als Botschafter
> Eduardo Bolsonaro ist der Sohn des Präsidenten. Das reicht wohl, um als
> Botschafter in den USA nominiert zu werden. Und er steht Steve Bannon
> nahe.
Bild: Eduardo Bolsonaro schaut finster drein. Vielleicht weil die Nominierung v…
Berlin/São Paulo epd | Brasilien hat Präsidentensohn Eduardo Bolsonaro zum
neuen Botschafter des Landes in den USA nominiert. Sein Land habe die USA
um Akkreditierung gebeten, sagte Außenminister Ernesto Araújo am
Freitagabend (Ortszeit) in Rio de Janeiro, wie das Nachrichtenportal „O
Globo“ berichtet. Eduardo Bolsonaro ist der älteste von drei Söhnen des
[1][rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro] und aktuell Abgeordneter
der nationalkonservativen Partei PSL im Kongress.
Der 35-Jährige ist zudem Lateinamerika-Repräsentant der
[2][ultrakonservativen Bewegung „The Movement“], die vom ehemaligen Berater
des US-Präsidenten Donald Trump, Steve Bannon, gegründet wurde. Brasiliens
Oberster Richter Marco Aurélio Mello erklärte, die Nominierung sei nicht
verfassungskonform, weil die Verfassung Vetternwirtschaft verbiete.
Eduardo Bolsonaro begleitete seinen Vater im Herbst 2018 auf dessen erster
Reise nach Washington, wo er mit Trump und Bannon zusammentraf. Danach
postete er ein Foto und sagte, er sei stolz, zusammen mit Bannon „gegen
Globalisierung und den gefährlichen Migrationspakt“ kämpfen zu können.
Im brasilianischen Kongress setzt sich Eduardo Bolsonaro für die
Wiedereinführung der Todesstrafe ein und zeigt auch seine Sympathie für die
Militärdiktatur in Brasilien (1964 bis 1985). Gleichzeitig kritisierte er
das Urteil des Obersten Gerichts, [3][Homophobie als Straftat
anzuerkennen], scharf.
Der studierte Jurist wurde 2018 mit einem Rekordergebnis von rund 1,8
Millionen Stimmen im Bundesstaat São Paulo in den Kongress gewählt. Erst
vor ein paar Tagen ist Eduardo 35 Jahre geworden und hat damit das
notwendige Mindestalter für Botschafter erreicht. Der Senat muss der
Personalie noch zustimmen. Gleichzeitig muss Eduardo Bolsonaro sein
Abgeordnetenmandat aufgeben. Der Posten des Botschafters in den USA ist
seit April frei.
27 Jul 2019
## LINKS
[1] /Grossdemos-fuer-Bildung-in-Brasilien/!5593000
[2] /Steve-Bannons-The-Movement/!5592940
[3] /Brasiliens-Oberstes-Gericht-entscheidet/!5602975
## TAGS
Jair Bolsonaro
Stephen Bannon
Brasilien
Brasilien
Jair Bolsonaro
Mercosur
## ARTIKEL ZUM THEMA
Indigene in Brasilien unter Bolsonaro: Sie kommen mit Kettensägen
Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro will das Land der
Indigenen ausbeuten. Die stehen den Eindringlingen hilflos gegenüber.
Gastkommentar Mercosur-Abkommen: Stoppt den schmutzigen Deal!
Das Mercosur-Abkommen bedroht den brasilianischen Regenwald und die
Menschenrechte. Die EU muss den Deal mit Brasilien stoppen.
Reaktionen auf Freihandelspakt: Warum Macri und Bolsonaro feiern
Die EU und der Mercosur schließen einen Freihandelspakt. Die Präsidenten
Argentiniens und Brasiliens jubeln laut – sie brauchen dringend Erfolge.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.