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# taz.de -- Demonstrationen in Hongkong: Proteste gegen Prügelattacke
> Eigentlich hatte die Polizei die neuen Demonstrationen in Hongkong
> verboten. Die Bürger bieten ihren Angreifern trotzdem die Stirn.
Bild: Hongongs Regenschirmbewegung lässt sich nicht unterkriegen
Hongkong ap/dpa/afp | Obwohl die Polizei ein Verbot ausgesprochen hatte,
sind am Samstagnachmittag in Hongkong wieder Tausende Demonstranten auf die
Straßen gegangen. Angeblich sei das Sicherheitsrisiko für die Anwohner zu
hoch, so die Polizei. Die Bürger protestierten trotzdem gegen die Regierung
und einen Angriff von Schlägertrupps.
Die zumeist in Schwarz gekleidete Protestler zogen mit ihren
[1][Regenschirmen, Symbole der Demokratiebewegung] in der chinesischen
Sonderverwaltungszone, durch die Straßen des Stadtteils Yuen Long. Weil sie
den Portestzug nicht beendeten, wie es die Polizei forderte, gingen die
Beamten gegen die Bürger vor. Fernsehbilder zeigten den wiederholten
Einsatz von Tränengas am Bahnhof von Yuen Long. Einige Demonstranten warfen
Gegenstände auf die Polizisten, errichteten improvisierte Barrikaden und
beschädigten einen Polizeiwagen.
In Yuen Long waren vergangenes Wochenende am Bahnhof regierungskritische
Demonstranten nach einem Protest auf dem Heimweg [2][von Schlägern in
weißen T-Shirts mit Eisenstangen und Stöcken angegriffen worden]. 45
Menschen wurden bei den Angriffen zum Teil schwer verletzt. Der Hongkonger
Polizei wurde vorgeworfen, nicht schnell genug eingegriffen zu haben.
Die Protestler machen bezahlte Banden aus der Umgebung von Yuen Long für
die Angriffe verantwortlich. Sie werfen der Polizei vor, sie nicht
beschützt zu haben.
## Proteste für Touristen
Die meisten Geschäfte und Restaurants in der Gegend schlossen am Samstag
schon am Vormittag, bevor die Protestler eintrafen. Stunden vor der
Protestaktion nahmen Polizisten ein Mann fest, der einen andere Mann in
Yuen Long mit einem Messer verletzt haben soll, wie die Hongkonger Zeitung
„South China Morning Post“ berichtete.
Am Freitag protestierten die Hongkonger Demokratiebefürworter bereits am
Flughafen. Mehr als 1000 Demonstranten strömten in den Hong Kong
International Airport und riefen Besuchern zu: „Es gibt keine Krawalle, es
gibt nur Tyrannei!“ Zwei Stunden nach Beginn war die Ankunftshalle A des
Terminals 1 mit Demonstranten gefüllt und der Protest weitete sich auf
Ankunftshalle B aus.
Seit mehreren Wochen wird in Hongkong für demokratische Reformen und die
[3][Rücknahme eines umstrittenen Gesetzesvorhabens für Auslieferungen an
Festlandchina] demonstriert, das [4][inzwischen auf Eis gelegt] wurde. Die
Teilnehmer fordern Direktwahlen und die Auflösung der derzeitigen
Legislative. Nach Angaben von Demonstranten ist die Polizei brutal gegen
Proteste vorgegangen und sie fordern dazu eine Untersuchung.
Hauptziel der Aktion im Flughafen sei, „mehr Leute rund um die Welt wissen
zu lassen, was in Hongkong seit einigen Monaten passiert“, sagte der 22
Jahre alte Andy Ho, einer der Organisatoren. „Hongkong sieht nicht mehr so
aus wie vorher.“
Die frühere britische Kronkolonie wird seit der Rückgabe 1997 an China nach
dem Grundsatz „ein Land, zwei Systeme“ als eigenes Territorium autonom
regiert. Anders als die Menschen in der Volksrepublik genießen die
Hongkonger nach dem Grundgesetz für die chinesische Sonderverwaltungsregion
das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Presse- und
Versammlungsfreiheit. Viele der sieben Millionen Hongkonger befürchten
zunehmend, dass ihre Freiheiten beschnitten werden könnten.
27 Jul 2019
## LINKS
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[2] /Gewalteskalation-in-Hongkong/!5607867
[3] /Nach-den-Massenprotesten-in-Hongkong/!5600340
[4] /Hongkongs-Regierungschefin-lenkt-ein/!5611275
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