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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Kick it like Khalida!
> Das Fußballkultur-Festivals Discover Football bringt Frauen* zusammen,
> die sich für Chancengleichheit und Gerechtigkeit einsetzen.
Bild: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Fußballerinnen von Discover Football s…
Khalida Popal ist Vorsitzende und Gründerin der Girl Power Organisation,
einer global agierenden NGO, die sich für Frauen*sport einsetzt. Sie war
afghanische Nationalspielerin, musste dann wegen mehrerer Morddrohungen aus
ihrer Heimat fliehen. Hamideh Hamidi war jahrelang Nationaltorhüterin des
Irans. Heute spielt sie in ihrer Freizeit mit afghanischen Geflüchteten und
Kindern mit Down-Syndrom Fußball. Jessi Tschitschke wurde aufgrund ihrer
Transidentität in mehreren Sportvereinen diskriminiert, sogar
ausgeschlossen. Seit knapp fünf Jahren nun kickt sie beim DFC Kreuzberg –
sie hat sich durchgesetzt.
Hamideh, Jessi und Khalida sind Teil des [1][Fußballkultur-Festivals
Discover Football], das am Dienstag in Berlin startet und über sechs Tage
hinweg Frauen* zusammenbringt, die sich für Chancengleichheit und
Gerechtigkeit einsetzen. Das Festival, dieses Jahr unter dem Motto Fair
Play stehend, verbindet Fußball mit dem Kampf um gesellschaftliche
Veränderungen. 100 Fußballer*innen, vor allem aus Entwicklungsländern, die
sich in besonderer Weise für die Rechte von Frauen* im Fußball und darüber
hinaus einsetzen, bilden gemischte Teams und spielen mit- und
gegeneinander.
Rund ums Gekicke gibt es Musikbeiträge, Podiumsdiskussionen und
Filmvorführungen. Die Veranstalter*innen sagen: „Lasst uns Fußballfelder,
Tribünen und Bühnen beanspruchen, eine nach der anderen. Und lasst uns dies
gemeinsam tun. Als Fußballer*innen wissen wir, dass wir nur als Team
gewinnen können.“
## Discover Football will das ändern
Bis vor knapp 50 Jahren war Frauenfußball selbst in Deutschland noch
verboten. „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper
und Seele erleiden unweigerlich Schaden, und das Zurschaustellen des
Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand“ – so begründete der Deutsche
Fußballbund 1955, also vor genau 64 Jahren, seine Ablehnung von Fußball
spielenden Frauen. Die Herren Funktionäre verbaten es Vereinen, Frauen
mitspielen zu lassen, ja sogar ihnen ihre Sportplätze zur Verfügung zu
stellen. Das Verbot hielt bis 1970, Einschränkungen pflegte der Verband bis
1993: Frauen durften nur mit Jugendbällen spielen, ihre Spielzeit war auf
zwei Halbzeiten zu je 30 Minuten begrenzt.
Im Jahr 2019 angekommen, dürfen Frauen unter der Aufsicht des DFB 90
Minuten lang miteinander Fußball spielen – sogar mit richtigen Bällen.
Dafür bekommen sie allerdings kaum Geld, selbst auf höchster Profiebene.
Sie bekommen kaum mediale Aufmerksamkeit, wenn nicht gerade ein großes
Turnier ansteht. Und selbst dann geht es in einschlägigen Medien nicht um
ihre Leistung, sondern um ihr Äußeres.
Fußball ist ein Sport ohne Einstiegsbarrieren, benötigt wird einfach nur
etwa Rundes. Das ist eine Binsenweisheit und leider höchstens die halbe
Wahrheit: Frauen* sehen sich auch 2019 immer noch oft genug mit gewaltigen
Einstiegsbarrieren konfrontiert. Discover Football will das ändern – und
die taz berichtet.
Die Eröffnungsfeier von [2][Discover Football] findet am Dienstag, 30.
Juli, um 18 Uhr im Willy-Kressmann-Stadion statt. Anschließend startet das
erste Fußballspiel.
29 Jul 2019
## LINKS
[1] http://www.discoverfootball.de/home/
[2] http://www.discoverfootball.de/home/
## AUTOREN
Lukas Waschbüsch
## TAGS
Frauenfußball
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Schwerpunkt Fußball-EM 2024
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