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# taz.de -- Minenkonzern in Brasilien: Schadenersatz für Dammbruch
> Ein Gericht in Belo Horizonte verurteilt den Bergbaukonzern Vale. Der
> Parlamentsausschuss ermittelt gegen eine Tochterfirma von TÜV Süd.
Bild: Sicherheitseinheiten besuchen ein Areal auf dem Vale-Gelände auf der Gon…
Berlin taz | Knapp sechs Monate nach dem katastrophalen Dammbruch in
Brasilien hat ein Gericht die Firma Vale zu Wiedergutmachung verurteilt.
Der Bergbaukonzern müsse die Schäden ersetzen, verfügte ein Gericht in Belo
Horizonte am Dienstag. Wie viel Vale zahlen muss, blieb offen – erst müssen
alle Schäden ermittelt werden. Die Justiz hatte bereits vor dem Urteil
Vermögen im Wert von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro von Vale eingefroren.
Der Damm an der Mine bei Brumadinho in Ostbrasilien war am [1][25. Januar
dieses Jahres gebrochen]. Klärschlamm aus der Eisenerzgewinnung ergoss sich
über die umliegenden Siedlungen. Mindestens 248 Menschen starben, 22 werden
vermisst. Das zum Damm gehörende Bergwerk wurde von Vale betrieben. Vor dem
Unglück hatten Mitarbeiter der brasilianischen Tochter des TÜV Süd die
Rückhaltebecken für sicher befunden.
Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft wurde das Zertifikat jedoch
ausgestellt, obwohl der TÜV um den schlechten Zustand der Anlage wusste.
Wenige Tage nach dem Dammbruch verhaftete die Polizei neben Mitarbeitern
von Vale zwei Angestellte des TÜV Süd. Im Mai entzog ein brasilianisches
Gericht dem Unternehmen die Lizenz, Dämme in Brasilien zu prüfen. Außerdem
fror es umgerechnet 13,3 Millionen Euro von TÜV Süd ein.
Im jetzigen Verfahren ging es nur um Vale. Richter Elton Pupo Nogueira
betonte, dass Vale für den gesamten Schaden aufkommen müsse. Mit den
Zahlungen soll der Konzern nicht nur die Opfer entschädigen, sondern auch
die Zerstörung der Umwelt beheben. Vale ist bislang das erste Unternehmen,
das für den Dammbruch bei Brumadinho zu Schadenersatz verurteilt wurde.
Im Bundesstaat Minas Gerais arbeitet ein Untersuchungsausschuss die
Katastrophe auf. Vorige Woche hatte der Senator Carlos Viana gefordert,
Anklage gegen zwölf Mitarbeiter von Vale und zwei Ingenieure von TÜV Süd zu
erheben. Auf Anfrage der taz wollte TÜV Süd do Brasil keine Stellung zu dem
Fall nehmen. „Wir betonen nochmals, dass wir den Behörden unsere volle
Kooperation anbieten, um die Umstände des Kollapses aufzuklären“, sagte
eine Sprecherin nur. Seit Februar drängt TÜV Süd darauf, die
Sicherheitsstandards für Dämme in Brasilien zu erhöhen.
Laut brasilianischen Medien hatten Mitarbeiter von Vale Tage vor dem Bruch
Unregelmäßigkeiten am Damm bemerkt. Radaraufnahmen zeigten, dass sich der
Bau auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern verformte. Die Firma
unternahm jedoch nichts. Außerdem soll eine Mitarbeiterin von Vale
Unterlagen aus der Dammprüfung manipuliert haben.
11 Jul 2019
## LINKS
[1] /Dammbruch-in-brasilianischer-Mine/!5568316
## AUTOREN
Lina Verschwele
## TAGS
Vale
Brasilien
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beteiligt.
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