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# taz.de -- Die Wahrheit: Le Foot in La France
> Ein kurzes Männerwort zur Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2019: Die Angst
> des deutschen Teams vor dem Fifa-Boss.
Bild: Zufrieden lächelt der Abbussler von der Fifa: Gianni Infantino
Was machen Sie am morgigen Samstag um 18.30 Uhr? Dumme Frage, ich weiß.
Selbstverständlich gucken Sie Fußball. Frauenfußball. Weltmeisterschaft.
Viertelfinale. Deutschland gegen Schweden. Im Parc Roazhon in Rennes. Das
ist in La France, also in die Frankreich.
Ja, richtig, die Franzosen halten ihr Land für eine Frau. Nicht der
einzige, aber doch ein sehr guter Grund, die Frauen-WM dort auszutragen und
nicht etwa in das Deutschland. Aber interessieren sich die Franzosen denn
auch für Frauenfußball? Mais oui! Pendant un moment. Ungefähr bis zum 6.
Juli, denn dann beginnt ja Le Tour de France, also der Apothekenrundfahrt.
Und da sitzt die genussbereite Grand Nation natürlich nicht vor dem
Fernseher, sondern tous les jours am Straßenrand und macht lecker
pique-nique.
Das ist in Deutschland selbstredend ganz anders. Beim Deutschen isst das
Auge ja mit, und zwar vor dem Fernseher. Traditionsbewusst, also Wurst.
Schon die bisherigen Spiele des Teams von Bundestrainerin Martina
Voss-Tecklenburg haben über 20 Millionen Deutsche durchgekaut. Auffällig
bei den Übertragungen dabei noch die gelegentlichen Probleme der
Reportierenden, ihr Vokabular den geschlechtsspezifischen Gegebenheiten
anzupassen.
So war zwar immer mal wieder von „Manndeckung“ die Rede, beobachtet werden
konnte aber nicht eine einzige. Allein die erbarmungslosen Manöver etwa der
chinesischen Abwehrkräfte, den gegnerischen Spielaufbau mindestens in Höhe
der feindlichen Schienbeine zu brechen, rechtfertigten sprachliche Anleihen
aus dem Männerfußball. Lesen Sie bitte dazu das Buch Rehhagel, Otto,
Kapitel 1, Vers 9: „Bei mir zählen nur glatte Brüche als Verletzungen.“
Der Leidensdruck war den deutschen Spielerinnen bei dieser
Weltmeisterschaft deutlich anzumerken. Sie denken zwar angeblich nur von
Spiel zu Spiel, aber wenn sie das jetzt noch zweimal erfolgreich
hinbekommen, droht ihnen das Finale und damit das Unausweichliche. Sie
wissen, wer den Siegerinnen am Ende Trophäe und Medaillen überreicht.
Ich habe bewusst das Wort „übergibt“ vermieden, denn es wird nicht zu
vermeiden sein, dass es der einen oder anderen Sportlerin nach dem Abpfiff
mindestens magenmulmig wird, wenn der Fifa-Vorsitzende Don Gianni Infantino
zum Abschlecken der Weltmeisterinnen ansetzt. Ich jedenfalls wünsche ihnen
alles Gute, also das nicht.
28 Jun 2019
## AUTOREN
Fritz Eckenga
## TAGS
Frauen-Fußball-WM 2023
Deutschland
Gianni Infantino
Schwerpunkt Coronavirus
Friedrich Merz
Gedicht
Saison 2018/19
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Gedicht
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