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# taz.de -- All year long for future: Greta nimmt sich ein Jahr schulfrei
> Greta Thunberg möchte zu den Klimakonferenzen. Die „Bild“ wirft der
> Klimaaktivistin „schwänzen“ vor. Zu Unrecht, wie ein CDU-Politiker
> feststellt.
Bild: Die Frau mit der Rose: Greta Thunberg während eines Schulstreiks in Wien
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg will von diesem Sommer an
ein Jahr lang nicht zur Schule gehen. Die 16-Jährige wolle sich nach dem
Abschluss der neunten Klasse ganz auf ihren Kampf gegen die Klimakrise
konzentrieren, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in
ihrem Umfeld. Im September wolle sie am Klimagipfel der Vereinten Nationen
in New York teilnehmen, im Dezember dann an der Weltklimakonferenz in
Santiago de Chile.
Um ihre Schulzeit mache sie sich keine Sorgen, sagte Thunberg. Sie werde
einfach ein Jahr später aufs Gymnasium wechseln. Normalerweise stünde für
die Schwedin im August der Wechsel auf eine weiterführende Schule an. In
den ersten neun Jahren gilt in Schweden Schulpflicht.
Dennoch behauptete die Zeitung Bild auf ihrer Internetseite, Thunberg werde
„das kommende Schuljahr ganz [1][schwänzen]“. Die AfD-Bundestagsabgeordnete
[2][Joana Cotar] schrieb auf Twitter: „Prima, kaum Schulbildung, dann steht
einer Karriere bei den Grünen nichts im Weg.“
Ausgerechnet ein ehemaliger CDU-Generalsekretär, Ruprecht Polenz,
verteidigte Thunberg. Die Aktivistin schwänze mitnichten die Schule,
tweetete er. „Sie wechselt ein Jahr später aufs Gymnasium, wie sie gesagt
hat. Die neunjährige Schulpflicht in Schweden hat sie hinter sich“, so der
Christdemokrat.
## Ein Schiff wird kommen und bringt euch die eine
Da Thunberg aus Klimaschutzgründen nicht fliegt, arbeitet ihre Familie nach
dpa-Informationen an Alternativen, wie sie nach Übersee kommen kann. Im
Gespräch ist, den Atlantik per Schiff zu überqueren.
Die schwedische Zeitung Dagens Nyheter, die zuerst über Thunbergs Pläne
berichtet hatte, zitierte die Aktivistin mit den Worten, der Entschluss sei
ihr zwar schwergefallen, es sei aber klar, dass im Kampf für das Klima
jetzt etwas passieren müsse. „Im Jahr 2020 müssen wir die Emissionskurve
steil nach unten gewendet haben, wenn wir eine Chance haben wollen, unter
1,5 oder 2 Grad Erwärmung zu bleiben.“
Schon jetzt hat sich die Erde nach Befunden des Weltklimarats IPCC im
Vergleich zur vorindustriellen Zeit um rund ein Grad aufgeheizt. Geht es
weiter wie bisher, wird unser Planet Ende dieses Jahrhunderts wohl gut 3
Grad wärmer sein. Zu den fatalen Folgen gehören je nach Region mehr
Hitzewellen, längere Dürren sowie mehr Stürme, Starkregen und Hochwasser.
Doch auch im vergangenen Jahr stieg der Ausstoß des Klimakillers
Kohlendioxid, statt zu sinken.
Die Zusagen aller Länder weltweit reichen nicht, um das Ziel des Pariser
Klimaabkommens zu erreichen. Danach soll die Erderhitzung möglichst auf 1,5
Grad begrenzt werden. Zur Erreichung dieses Ziels muss der
Kohlendioxidausstoß dem Weltklimarat zufolge bis 2030 um 45 Prozent sinken
im Vergleich zu 2010 und 2050 netto null erreichen.
2 Jun 2019
## LINKS
[1] https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/greta-thunberg-klimaakt…
[2] https://twitter.com/JoanaCotar/status/1134771834698764288
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
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