Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Sicherheitspolitik Israel: Netanjahu feilt an seinem Image
> Viele Israelis finden die Politik Netanjahus in Gaza unentschlossen. Der
> Premier sieht die Gefahr eher beim Erzfeind Iran.
Bild: Netanjahu widmet seine Aufmerksamkeit dem Iran. Der ist gefährlicher als…
Die [1][Zeit vor Parlamentswahlen] ist für Provokationen gegen Israel nicht
empfehlenswert. Benjamin Netanjahu bleiben noch gut drei Monate, um sein
Image des „Mr. Security“ aufzupolieren, das durch seine
Kompromissbereitschaft gegenüber der Hamas einige Kratzer abbekommen hat.
Viele Israelis empfinden seine Politik gegenüber der islamistischen Führung
im Gazastreifen als zu unentschlossen und halbherzig, denn die latente
Gefahr palästinensischer Raketenangriffe bleibt.
Netanjahu hingegen sieht die wahre Gefahr für Israel im Norden, bei den
Revolutionsgarden, die sich in Syrien dauerhaft niederlassen wollen, und
bei der Hisbollah, Irans Handlangern im Libanon. Solange Netanjahu
Regierungschef und Chef im Verteidigungsministerium ist, wird er keine
Gelegenheit ungenutzt lassen, [2][um die Luftwaffe iranische Stützpunkte in
Syrien zerstören zu lassen].
Dass Netanjahu seine Aufmerksamkeit dem Erzfeind Iran widmet, macht Sinn.
Er ist unweit gefährlicher als die palästinensischen Islamisten. Die
Belagerung des Gazastreifens stoppte die Waffenlieferungen aus dem Iran.
Die militärische Schlagkraft der Hamas bleibt seither überschaubar. Die
Islamisten bedrohen Israel mit Raketen, die sie in ihren Heimwerkstätten
selbst zusammenbauen und die ausreichen, um die israelischen Nachbarn
jenseits der Sperranlagen zu terrorisieren.
Demgegenüber stockte die Hisbollah seit dem letzten Krieg vor 13 Jahren
ihre Rüstungslager auf. Der Einsatz von UN-Truppen, darunter auch deutsche
Marinesoldaten, die beauftragt wurden, den Waffenschmuggel in den Libanon
aufzuhalten, entpuppte sich als einzige Farce. Mit über 100.000 modernsten
Raketen hat die Hisbollah heute eine der stärksten Kampftruppen der Welt.
Ein Krieg im Norden wäre eine Katastrophe und für Israel schlimmer als
jeder bisherige.
Das Paradox ist, dass weder Libanon noch Syrien einen Krieg wollen. Die
Kriegstreiber sitzen Tausende Kilometer weit weg in Teheran. Sie könnten
von syrischem Boden wie vom Libanon aus jederzeit eine Eskalation
provozieren, ohne selbst dabei mehr zu riskieren als den Tod der in Syrien
stationierten Luftwaffenkommandanten. Gegen sie richtet Netanjahu seinen
Kampf.
3 Jun 2019
## LINKS
[1] /Kommentar-Neuwahl-in-Israel/!5596541
[2] /Luftschlaege-in-Syrien/!5596635
## AUTOREN
Susanne Knaul
## TAGS
Benjamin Netanjahu
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Iran
Israel
Hamas
Gaza
Iranische Revolutionsgarden
Gaza-Krieg
Schwerpunkt Syrien
Israel
Israel
Verhältnis Iran - Israel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Terrorismus im Gazastreifen: Doppelanschlag auf Hamas-Polizei
Nach Explosionen hat die Hamas den Ausnahmezustand ausgerufen. Hinter der
Tat werden Radikale vermutet, denen die Islamisten-Führung zu liberal ist.
Konflikt zwischen Israel und Iran: Angriff auf „Killerdrohnen“
Israel bekennt sich offen zu Luftangriffen gegen die iranische
Al-Kuds-Einheit in Syrien. Netanjahu festigt sein Image als „Mr. Security“.
Grenze zwischen Israel und Gaza: Vier bewaffnete Palästinenser getötet
Laut eigenen Angaben will Israels Armee „einen großen Anschlag“ verhindert
haben. Sie macht für den Zwischenfall Hamas verantwortlich.
Luftschläge in Syrien: Israel reagiert auf Raketenangriff
In Syrien sind mindestens drei Menschen bei israelischen Luftschlägen
getötet worden. Zuvor war Israel vom Nachbarland aus attackiert worden.
Kommentar Neuwahl in Israel: Knast oder Knesset
Im September kann Israel zwischen Netanjahu und Rechtsstaatlichkeit
entscheiden. Zu lange schon manipuliert der Regierungschef die
Öffentlichkeit.
Neuwahl in Israel: Wieder an die Urnen
Die Frist von Regierungschef Netanjahu für eine Koalitionsbildung ist
ergebnislos verstrichen. Die Arbeitspartei lehnt seine Angebote ab.
Experte über US-Iran-Beziehungen: „Die Zeichen deuten auf Krieg“
Lieber ein Präventivschlag gegen Iran als den Atomdeal: Das ist die Linie
von USA, Israel und Saudi-Arabien, glaubt Außenpolitikexperte Josef Braml.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.