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# taz.de -- Explosionen nach Antiterrorrazzia: Sri Lankas Polizei findet Tote
> Die Osteranschläge in Sri Lanka sind noch keine Woche her, da erschüttern
> mehrere Explosionen einen Küstenort. Sicherheitskräfte entdecken Leichen.
Bild: Polizisten und Soldaten in Sainthamaruthu
Colombo dpa/afp | Nach mehreren Explosionen in einem von Sicherheitskräften
umstellten Haus im Osten Sri Lankas sind dort 15 Leichen entdeckt worden.
Das Haus in der Küstenstadt Sainthamaruthu sollte im Zuge einer
Anti-Terror-Razzia von Polizisten und Soldaten gestürmt werden, als es nach
Aussagen eines Polizeisprechers vom Samstag zu den Detonationen kam. Unter
den Toten sind demnach sechs Kinder und drei Frauen. Außerdem sei ein
Passant ums Leben gekommen.
Das Gebäude war dem Sprecher zufolge am späten Freitagabend umzingelt
worden. Grund des Einsatzes waren Ermittlungen nach den [1][verheerenden
Anschlägen vom Ostersonntag] mit mehr als 250 Toten. Die Sicherheitskräfte
wurden den Angaben zufolge aus dem Haus beschossen. Kurz darauf sei es in
dem Gebäude zu mindestens drei Explosionen gekommen. Die Polizei vermutet,
dass die Detonationen auf einen oder mehrere Selbstmordattentäter
zurückgehen.
„Wir haben das Gebäude durchsucht und 15 Leichen gefunden, zwölf davon in
dem Haus und drei davor“, sagte der Sprecher. Ein Kind und eine Frau seien
verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.
Einige Stunden zuvor waren in einem wenige Kilometer entfernten Wohnhaus
bei mutmaßlichen Islamisten unter anderem mehrere Sprengstoffwesten,
Material zur Herstellung von Bomben und eine Drohne gefunden worden, wie
die Polizei mitteilte. Zudem sei eine Flagge der Terrororganisation
„Islamischer Staat“ (IS) und Kleidung gefunden worden, die von einem
angeblichen Bekennervideo der Attentäter vom Ostersonntag stammen könnten,
die das Sprachrohr des IS verbreitet hatte. Sieben junge Muslime wurden bei
der Razzia in der Ortschaft Sammanthurai festgenommen.
In der vor allem von Muslimen bewohnten Region läuft eine großangelegte
Suche nach weiteren Verdächtigen, Sicherheitskräfte durchkämmten mehrere
Häuser. In der Inselhauptstadt Colombo nahm die Polizei nahe einem Bahnhof
zudem drei Männer fest, bei denen ein Kilogramm Sprengstoff gefunden wurde.
Sainthamaruthu liegt etwa 360 Kilometer östlich von Colombo und nicht weit
entfernt von der Stadt Batticaloa, wo am Ostersonntag eine Kirche
angegriffen worden war. Neun einheimische Selbstmordattentäter, darunter
eine Frau, verübten an jenem Tag Anschläge unter anderem auf drei
christliche Kirchen und drei Luxushotels. Die Polizei warnte danach vor
neuen Anschlägen durch Islamisten in dem Inselstaat, vor allem auf
religiöse Ziele. Obwohl sich Dutzende Verdächtige in Gewahrsam befanden,
waren einige noch auf freiem Fuß.
27 Apr 2019
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