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# taz.de -- Jürgen Klopp, „The Normal One“: Ein Mann für den Ausnahmezust…
> Jürgen Klopp hat mit dem 4:0 gegen Barca wieder einmal für eine
> Überraschung gesorgt. Er schafft es, dass seine Spieler für ihn bis zum
> Umfallen laufen.
Bild: Jürgen Knopp: kann seine Spieler so begeistern, dass sie ihre Grenzen ve…
Berlin taz | Still und stolz lächelte Jürgen Klopp in sich hinein, als
Divock Origi das entscheidende 4:0 erzielte, das dem FC Liverpool das
Champions-League-Finale bescherte. Vorausgegangen war dem Treffer ein
Geniestreich von Trent Alexander-Arnold, der beim Eckball mit einem
Täuschungsmanöver den großen Favoriten übertölpelte. In solchen Momenten
führt Klopp eigentlich die wildesten Freudentänze an der Seitenlinie auf,
aber an diesem Abend hatte er offenbar beim Energietransfer für sein Team
fast nichts mehr für sich übrig gelassen.
Normal war das nicht. Normal war an diesem Abend sowieso nichts.
Aussichtslos schien die Lage für die Engländer nach der 0:3-Niederlage bei
Barcelona zu sein. Zum einen weil sie dort einer ihrer besten Leistungen
zeigten, wie Klopp trotzig betonte, zum anderen weil beim Rückspiel mit
Mohamed Salah und Roberto Firmino zwei Eckpfeiler des Liverpooler
Offensivspiels fehlten. „The Normal One“, so hatte sich Klopp an seinem
ersten Arbeitstag in Liverpool selbst eingeführt, in Abgrenzung zu Jose
Mourinho, der sich den Namen „The Special One“ gab. Seitdem hat der
51-Jährige Schwabe das Etikett exklusiv. Er macht das Normale, das er für
sich in Anspruch nimmt, zum Besonderen. Volkstribun ist er oft genannt
worden.
Jürgen Klopp ist einer, der im Laufe seiner Karriere immer in der Rolle des
Herausforderers reüssiert hat. Bei Mainz 05 dem Underdog-Verein in der
Bundesliga, bei Borussia Dortmund, mit denen er den FC Bayern vom Thron
stürzte, und nun beim FC Liverpool, der auf eine lange Ära der
Erfolgslosigkeit zurückblickt und dem nun der Dominator der Premier League,
Manchester City, im Weg steht.
Seine Affinität zu populären Vereinen in der Herausfordererrolle hat dazu
geführt, dass er im Unterschied zu anderen Startrainern nicht viele Titel
aufweisen kann. Mit Dortmund gewann er zweimal die Deutsche Meisterschaft
und einmal den DFB-Pokal. In Liverpool, wo er schon seit 2015 arbeitet, hat
es noch zu keinem großen Titel gereicht. Auch in dieser Saison sieht es
schlecht aus, obwohl der Verein mit 94 Punkten und nur einer Niederlage
eine außergewöhnliche Marke aufgestellt hat. Außergewöhnlicher ist
allerdings die von Manchester City, die einen Punkt Vorsprung haben.
Klopp ist aber vor allem ein Trainer für besondere Spiele, weil kaum einer
es so versteht wie er, Spieler für 90 oder 120 Minuten emotional zu kitzeln
und ihre eigenen Grenzen extrem zu verschieben. Von „Mentalitätsmonstern“
sprach Klopp am Mittwochabend mit Blick auf seine Spieler. Und er sagte das
mit dem Stolz eines Schöpfers. Adam Lallana, Mittelfeldspieler vom FC
Liverpool, hat einst gesagt: „Was für ein Gefühl Klopp den Spielern gibt!
Man will für ihn laufen. Man möchte für ihn und für die Jungs auf dem Rasen
sterben!“
Als Menschenfänger wurde Jürgen Klopp häufig bezeichnet. Er kann Spieler
für sich und seine Anliegen begeistern. Und sein größtes Anliegen dürfte es
nun sein, mit dem Gewinn der Champions League endlich den Ruf des
notorischen Endspiel-Verlierers abzustreifen.
8 May 2019
## AUTOREN
Johannes Kopp
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