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# taz.de -- Jürgen Klopp gegen Pep Guardiola: Angst vor dem Überfall
> Gegen niemanden hat Manchester Citys Pep Guardiola so oft verloren wie
> gegen Jürgen Klopp. Nun könnte er die Meisterschaft an Liverpool
> verlieren.
Bild: Kontaktaufnahme: Pep Guardiola beim Premier-League-Duell von Manchester C…
Manchester taz | Wahnsinnig viele Erkenntnisse hat die
[1][Amazon-Dokumentation über Manchester Citys] abgelaufene Meistersaison
nicht gebracht, sie war eher ein auf Hochglanz getrimmter Imagefilm. Man
musste schon genau hinsehen und hinhören, um gewinnbringende Einblicke zu
bekommen.
Da gab es zum Beispiel diese eine Szene im Vorlauf auf das Treffen mit dem
FC Liverpool im Viertelfinale der Champions League. Josep Guardiola
unterhielt sich mit zwei seiner Assistenten und wirkte dabei so, wie man
ihn nur selten erlebt, nervös und verunsichert. „Sie machen mir Angst“,
sagte er über die Mannschaft des deutschen Übungsleiters Jürgen Klopp und
ihre Angriffsreihe mit Sadio Mané, Roberto Firmino und Mohamed Salah.
Kein Wunder: in der abgelaufenen Spielzeit kassierte seine Mannschaft 3
ihrer 7 Pflichtspiel-Niederlagen gegen Liverpool, 1 in der Liga (3:4) und 2
im Champions-League-Viertelfinale (0:3 und 1:2). Der einzige Klub, den
Manchester City in der Meistersaison zu fürchten hatte, war Liverpool – und
der einzige Trainer, den Guardiola fürchten muss, [2][ist weiterhin
Klopp]. Das war in der Bundesliga so, als sie mit dem FC Bayern und
Borussia Dortmund gegeneinander antraten, und das ist auch in England so.
Vor dem Topspiel der Premier League am Donnerstag zwischen Spitzenreiter
Liverpool und dem Tabellendritten Manchester City sieht die Bilanz der
beiden Trainer gegeneinander folgendermaßen aus: In 15 Aufeinandertreffen
gab es 8 Siege für Klopp, 2 Unentschieden, zuletzt beim 0:0 im Hinspiel an
der Anfield Road im Oktober, und 5 Siege für Guardiola. Gegen keinen
anderen Widersacher hat der Spanier eine so schlechte Bilanz. Sein auf
Ballbesitz ausgelegtes Spiel kommt nicht mit Klopps Überfallfußball
zurecht.
## Hochachtung auf beiden Seiten
Anders als bei vielen anderen Rivalitäten im Sport ist das Verhältnis der
beiden Trainer nicht von Feindseligkeit und Missgunst geprägt, sondern von
gegenseitiger Hochachtung. Klopp preist Guardiola immer wieder als besten
Trainer der Welt.
Guardiola hat seinen Respekt vor Klopp in der Vergangenheit auch dadurch
ausgedrückt, dass er sein Spiel umstellt. In seiner Münchner Zeit waren
gegen Dortmund sogar die von ihm sonst wenig geschätzten langen Bälle
erlaubt. Beim torlosen jüngsten Treffen in der Premier League spielte
Manchester City ungewohnt defensiv, um nicht wieder von Liverpools
Gegenstößen überrascht zu werden.
Bisher gelang es Klopp immer nur punktuell, Guardiola wehzutun – mit
einzelnen Siegen. Über die gesamte Spielzeit gesehen lag Guardiola immer
vor Klopp. Mit dem FC Bayern wurde er in beiden Saisons Meister, in denen
sich die Trainer in der Bundesliga gegenüberstanden. Auch in der Premier
League landete Guardiolas City zweimal vor Klopps FC Liverpool.
In dieser Saison könnte sich das Machtverhältnis verschieben. Klopp könnte
die von Manchester City geplante Ära der Alleinherrschaft im englischen
Fußball schon wieder beenden, bevor sie so richtig begonnen hat.
Tabellenführer Liverpool ist in der Liga noch ungeschlagen und hat vor dem
direkten Duell sieben Punkte Vorsprung auf Manchester City, das sich im
Dezember gleich drei Niederlagen geleistet hat.
Für Guardiola hat das erste Spiel des Jahres deshalb schon finalen
Charakter. Er lobt Liverpool als „das im Moment vielleicht beste Team
Europas oder der Welt“ und sagt über die Bedeutung der Partie für das
Titelrennen: „Wenn wir Punkte liegen lassen, dann war es das, dann ist es
vorbei.“
Einerseits sind solche Einschätzungen natürlich Strategie, um dem Gegner
die Favoritenrolle zuzuschieben. Klopp selbst behauptet ja beharrlich, dass
der aktuelle Tabellenstand „nichts bedeuten“ würde. Andererseits hätte
Liverpool bei einem Sieg schon zehn Punkte Vorsprung auf Manchester City.
Man braucht schon viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass Klopps
Mannschaft eine solche Führung noch aus der Hand gibt.
3 Jan 2019
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## AUTOREN
Hendrik Buchheister
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