# taz.de -- Zuschlag für die Post: Briefporto könnte auf 90 Cent steigen | |
> Schreib doch mal wieder – das könnte ganz schön teuer werden. Den Weg | |
> dafür hat nun die Bundesnetzagentur frei gemacht. | |
Bild: Das könnte teuer werden: Kostet der Standardbrief bald 90 statt 70 Cent? | |
BERLIN dpa/rtr/taz | Verbraucher müssen sich auf ein deutlich höheres | |
Briefporto einstellen. Der sogenannte Preiserhöhungsspielraum für die Post | |
soll um 10,6 Prozent steigen – dies schlug die für die Preisgestaltung der | |
Post zuständige Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn vor. Damit ist | |
gemeint, dass die Gesamtmenge aller Einzelsendungen der verschiedenen | |
Briefarten sich entsprechend verteuern kann. Das Porto für einen | |
Standardbrief könnte demnach also noch stärker steigen – Branchenkreisen | |
zufolge ist eine Anhebung [1][auf bis zu 90 Cent] möglich, aktuell sind es | |
70 Cent. Das wäre ein Aufschlag von 28,6 Prozent. Dann würde sich das Porto | |
für andere Arten – ob Maxi-Brief, Kompaktbrief oder Postkarte – gar nicht | |
oder kaum verteuern. | |
Das genaue Porto ist noch unklar – im Mai will die Netzagentur final | |
entscheiden, danach legt die Deutsche Post die Preise fest. Die gelten dann | |
voraussichtlich ab dem 1. Juli. | |
Bereits im Januar hatte die Bundesnetzagentur einen ersten | |
„Preiserhöhungsspielraum“ vorgeschlagen, damals waren es noch 4,8 Prozent. | |
Dies war der Post zu wenig, sie drohte kaum unverhohlen mit Job-Abbau. Jahr | |
für Jahr sinkt die Briefmenge um zwei bis drei Prozent. Die Deutsche Post | |
pocht daher immer wieder auf eine kräftige Porto-Erhöhung, für die sie die | |
Zustimmung der Bundesnetzagentur braucht. | |
In der Bundesregierung stieß der ehemalige Staatsmonopolist mit seinem | |
Anliegen auf Verständnis: Das Bundeswirtschaftsministerium brachte eine | |
„Verordnungsänderung“ auf den Weg, woraufhin die Netzagentur neu rechnen | |
musste und dann auf den höheren Wert kam. Von Konkurrenten der Post kam | |
scharfe Kritik – sie sehen den einstigen Staatskonzern von der | |
Bundespolitik begünstigt. | |
## Staatsbeteiligung an der Post in der Kritik | |
Über die staatliche Förderbank KfW hält der Bund immer noch Anteile in Höhe | |
von 20,5 Prozent an dem Bonner Unternehmen. Auch die FDP kritisierte die | |
Verordnung und warf der Bundesregierung eine „Selbstbedienungsmentalität“ | |
vor. | |
Post-Chef Frank Appel hatte unlängst wenig Verständnis gezeigt für Kritik | |
an seinen Erhöhungsplänen. Ein Haushalt in Deutschland gebe im Schnitt nur | |
2,34 Euro pro Monat für Briefporto aus, eine Anhebung des Portos werde | |
Privatkunden daher nicht stark treffen. | |
Die Post kann nun nach dem 10. Mai konkrete Preise für ihre Produkte bei | |
der Bundesnetzagentur beantragen – danach werden die Verbraucher wissen, um | |
wie viel sich ihre Briefe konkret verteuern werden. | |
Zuletzt hatte die Post das Porto für das Massenprodukt Standardbrief Anfang | |
2016 für drei Jahre von 62 auf 70 Cent erhöht – damals die größte | |
Steigerung seit 1989. | |
18 Apr 2019 | |
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