# taz.de -- Leichte Sprache: Zu wenig Inklusion bei der Arbeit | |
> Seit 10 Jahren gibt es die Behinderten-Rechts-Konvention. Was hat sich | |
> seitdem in Deutschland verändert? | |
Bild: David Völzmann bei seiner Tischler-Ausbildung | |
Hinweis: | |
[1][Hier] können Sie den Text herunterladen. | |
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Seit 10 Jahren gibt es die UN-Behinderten-Rechts-Konvention. | |
Das ist ein wichtiger Vertrag. | |
177 Länder haben diesen Vertrag unterschrieben. | |
Der Vertrag gilt auch in Deutschland. | |
Darin steht: | |
Menschen mit Behinderungen haben | |
die gleichen Rechte wie alle anderen Menschen. | |
Das gilt für alle Lebens-Bereiche: | |
für die Schule, die Arbeit und beim Wohnen. | |
Wenn alle Menschen überall mitmachen können, | |
dann nennt man das Inklusion. | |
Inklusion ist ein Menschen-Recht. | |
Auch Deutschland soll | |
die UN-Behinderten-Rechts-Konvention umsetzen. | |
Das versucht Deutschland seit 10 Jahren. | |
Aktuell fragen sich viele Menschen: | |
Was hat Deutschland bei der Inklusion erreicht? | |
Zum Beispiel beim Thema Arbeit? | |
Das Institut für Menschen-Rechte hat diese Fragen beantwortet. | |
Die Fachleute dort sagen: | |
Deutschland tut zu wenig beim Thema Arbeit. | |
Inklusion findet auf dem 1. Arbeits-Markt kaum statt. | |
Die Fachleute geben dafür diese Beispiele: | |
• Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung | |
sind oft Jahre lang arbeitslos. | |
• Immer mehr Menschen arbeiten in Behinderten-Werkstätten. | |
Warum ist das so? Und was muss sich ändern? | |
Die taz spricht darüber mit Annelie Buntenbach. | |
Sie arbeitet beim Deutschen Gewerkschafts-Bund. | |
Sie kennt sich mit den Themen Arbeit und Politik aus. | |
Die taz erklärt: | |
37.000 deutsche Unternehmen stellen | |
keine Menschen mit Behinderungen ein. | |
Dabei gibt es dazu ein Gesetz in Deutschland. | |
Das Gesetz gilt für alle Unternehmen mit über 20 Mitarbeitern. | |
In dem Gesetz steht: | |
5 Prozent der Mitarbeiter müssen | |
eine anerkannte Schwerbehinderung haben. | |
Das heißt: Einer von 20 Mitarbeitern muss schwerbehindert sein. | |
Aber viele Unternehmen halten sich nicht an das Gesetz. | |
Sie bezahlen lieber eine Geld-Strafe, | |
weil sie keine Menschen mit Behinderungen einstellen. | |
Deshalb sind viele Menschen mit Behinderungen arbeitslos. | |
Frau Buntenbach sagt dazu: | |
Die Geld-Strafe ist zu niedrig. | |
Die Unternehmen müssen mehr Verantwortung übernehmen. | |
Sie sollen mehr Geld bezahlen, | |
wenn sie keine Menschen mit Schwerbehinderung einstellen. | |
Frau Buntenbach sagt aber auch: | |
Es gibt kleine Fortschritte beim Thema Inklusion. | |
Einige Unternehmen sind offener geworden. | |
Und es gibt auch bessere Ausbildungs-Möglichkeiten | |
für Menschen mit Behinderungen. | |
Deshalb arbeiten heute mehr Menschen mit Behinderungen | |
auf dem 1. Arbeits-Markt. | |
Trotzdem gibt es noch viel zu tun | |
bei der Ausbildung und bei der Arbeits-Suche. | |
Und die Arbeitgeber müssen noch mehr über Inklusion erfahren. | |
Die taz erklärt: | |
270.000 Menschen arbeiten in Behinderten-Werkstätten. | |
Das sind mehr Menschen als vor 10 Jahren. | |
Sie bekommen meistens keinen Mindestlohn. | |
Sie verdienen oft unter 200 Euro im Monat. | |
Frau Buntenbach sagt dazu: | |
Wir brauchen die Behinderten-Werkstätten. | |
Nicht alle Menschen mit Behinderungen sind arbeitsfähig. | |
Sie finden einfach keine Arbeit auf dem 1. Arbeits-Markt. | |
Diese Menschen brauchen eine Werkstatt-Beschäftigung. | |
Deshalb gibt es auch keinen Mindestlohn. | |
Sonst würden die Werkstätten genau prüfen, | |
welche Beschäftigen sie einstellen. | |
Dann ist die Werkstatt nicht mehr offen für alle. | |
Frau Buntenbach sagt aber auch: | |
Viele Menschen mit Behinderungen sind arbeitsfähig. | |
Sie können auf dem 1. Arbeits-Markt arbeiten. | |
Sie dürfen nicht in der Werkstatt feststecken. | |
Die Werkstätten müssen diese Menschen | |
stärker unterstützen bei der Ausbildung und Arbeits-Suche. | |
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Die Infos in diesem leichten Text kommen aus 3 „schweren“ Texten. | |
Sie finden die „schweren“ Texte [2][hier], [3][hier] und [4][hier]. | |
Diese Texte stammen von: Manuela Heim | |
Übertragung in Leichte Sprache von: taz leicht | |
Prüfung von: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information | |
Erschienen am: 5. April 2019 | |
7 Apr 2019 | |
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[1] /static/pdf/UN-Behindertenrechtskonvention_Leichte_Sprache.pdf | |
[2] /UN-Behindertenrechtskonvention/!5579449 | |
[3] /Kommentar-Behindertenrechtskonvention/!5579425 | |
[4] /Gewerkschafterin-ueber-inklusive-Arbeit/!5582903 | |
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